Chapter 7. - your words.

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"Sie haben noch einmal Glück gehabt, es waren Wehen die durch zuviel Stress und innere Unruhe entstanden sind", teilte uns der Arzt mit. Erleichtert atmete ich auf und sah glücklich durch die breitgrinsenden Gesichter.

In meinem Inneren wusste ich, dass ich Zayn und Perrie die Hochzeit versaut haben musste. Auch wenn sie sich mitfreuten, wusste ich, dass ich es schuld war. Die Feier war nun im Eimer, alles wurde abgesagt, als diese Wehen einsetzten.

"Ich würde sie bitten, diese Nacht noch hier zu bleiben, damit wir uns sicher gehen können, dass es zu keinen Komplikationen kommen wird, und wir sie mit beruhigtem Gewissen entlassen können" durchdringlich sah er mich an. Ich nickte. Es wäre besser so, ich will um keinen Preis riskieren, dass ihr  irgendwas passiert.

Der Arzt verzog sich und somit waren wir wieder unter uns. Ohne zu zögern sind Zayn, Perrie, Harry und der ganze Rest nachgefahren. Wobei Harry im Krankenwagen mitfuhr, da er als Vater das Recht dazu hatte.

Erst nach wenigen Sekunden, in denen es bereits jeder bemerkt haben musste, spürte ich, wie mir eine einzelne Träe die Wange runter rollte. In letzter Zeit bin ich zu Melancholisch geworden.

"Was ist denn nur los?" fragte mich Perrie, die an mein Krankenbett kam und sich in ihrem wundervollen, weißen Hochzeitskleid neben mich setzte. Harry wich ebenfalls keine Sekunde von meiner Seite. Aufgefallen war mir das bereits im Krankenwagen, aber ich hatte zu große Schmerzen um ihn dafür auch noch anzukacken.

"Ich hab euch die große Feier versaut" gab ich kleinlaut raus, und sah auf meine gefalteten Hände auf der Bettdecke. Ich wollte nicht weinen, aber aussprechen, was in mir vorging. Perrie blicke zu Zayn der mitfühlend in mein Gesicht sah."Du hast uns garnichts versaut" Perrie streichelte hastig meinen Kopf. Dann nahm ich Zayn wahr.

"Sieh mich an" sagte er leise und schob seinen Zeigefinger unter mein Kinn, damit ich ihn ansah. Weitere Tränen fanden den Weg zu meinem Kinn, wo sie herunter auf die Decke tropften. "Hör auf so zu denken, Scarlett, dich trifft keine Schuld" feinfühlig ließ er mein Kinn frei, lächelte dann. Alles was ich tun konnte, war zu nicken. Ich sollte jetzt nicht rumheulen.

Es half alles nichts. "Wir gehen mal, ruh dich bitte aus, ja?" sagte Perrie. Es war eine rethorische Frage, sie erwartete darauf keine Antwort. Es war mehr ein Befehl. Dennoch nickte ich und verabschiedete mich von allen, bis sie aus der Tür raus sind.

"Was willst du noch hier?" fragte ich gereizt. Es sollte ihm mehr dazu aufforden, die Biege zu machen, als zu antworten, scheinbar war ihm dies aber vollkommen egal. Ich musste mich darauf konzentrieren, nicht auszurasten, aber seine Präsenz machte es mir unglaublich schwer.

"Ich mache mir sorgen" sprach Harry leise aus und wagte es nicht, mir dabei in die Augen zu sehen. Schämte er sich?

Erneut übermannte mich die Melancholie und ich zwang ihn mit einem steinharten Blick und Tränen in den Augen dazu, mich anzusehen. "Wieso hast du es getan?" konfrontierte ich ihn leise, aber laut genug, damit er mich verstand.

"Was?" er wusste haargenau, wovon ich sprach. "Tu nicht so!" brüllte ich aufgebracht und erhob mich von dem Kissen, auf dem ich lag. "Scarlett" er zog scharf die Luft ein und erhob sich, um mich dazu zubewegen, ruhiger zu werden und mich wieder hinzulegen.

"Bewahr die Ruhe" hauchte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und legte seine großen Hände, die vor ein paar Monaten noch regelmässig meine umschlossen, auf meine Schultern. Vermutlich wollte er damit erreichen, dass ich mich wieder hinlege.

"Nimm deine dreckigen Pfoten von meinem Körper!" motzte ich ihn an und sah ihm wütend in seine grünen Augen, die mich immer wieder schwach gemacht hatten.

Damals.

"Denk an dein Kind, an unser Kind" flüsterte er und man sah deutlich, wie seine Gesichtsmuskeln sich entspannten als er seine rechte Hand auf meinen Bauch legte. Ich atmete tief ein und wieder aus, bevor ich mich zusammenriss. "Sag mir, wieso", sprach ich nun ein wieder gelassener.

Mit Bedacht setzte er sich an den Rand meines Krankenbettes. Ich hatte die Kraft nicht, ihn wegzudrängen oder mich erneut aufzuregen. Ich konnte einfach nicht mehr.
"Du würdest es nicht verstehen, Scarlett" hauchte er, sein Gesicht war meinem so nahe wie schon lange nichtmehr. Hilflos sah ich ihn an. Es war nicht die Antwort, die ich hören wollte. Alles, was ich nach diesen langen Monaten wollte, war ein Grund, eine Erklärung für das was er mir angetan hatte. War das zuviel verlangt?

"Das ist alles?"
"Nein."
Wieder kam er näher, und wieder verfluchte ich mich über meine Reaktion: Ich blieb, wie ich war.

"Ich kann es dir nicht sagen und auch nicht erklären, aber es ist wie es ist. Wir sind getrennt, auch wenn es mir unendlich wehtut. Wahrscheinlich glaubst du mir das alles nicht, und im besten Willen. Man kann es dir nicht verübeln. Ich verstehe deine Wut, deinen Hass auf Mich. Ich würde genauso reagieren, wenn ich du wäre. Ich wäre auch enttäuscht und sauer, wenn du mich ohne eine Erklärung einfach verlässt, und ausziehst, und einfach so wieder auftauchst. Bis heute hast du keinen Grund bekommen, und schwanger bist du auch noch. Scarlett, ich kann dir versprechen. Es kommt der Tag, an dem du verstehen oder zumindest erfahren wirst, warum es passiert ist. Und ab diesem Tag an werde ich alles versuchen was in meiner Macht steht, um dein großes und treues Herz wieder für mich schlagen zu lassen."

Nach seinen Worten war ich sprachlos. Ich ließ den Tränen, die aus meinen Augen rollten, freien Lauf. Es würde keinen Sinn machen, sie aufhalten zu wollen. Ich blinzelte sie so gut es ging weg, bis sich zwei weiche, volle Lippen auf meiner rechten Wange platzierten.

Sein Gesicht zog sich wieder ein paar Milimeter von meiner Wange weg, um mir in die Augen zu sehen, als würde er dadurch versuchen, mir etwas zu sagen. Als würde er mich in sein Inneres sehen lassen wollen.. Danach stand er auf, nahm sich seine Jacke und verließ den Raum, ohne mich noch ein einziges mal anzusehen.

Als sich die Tür schloss, blieb ich wie ich war. Ich starrte weiterhin die Tür an, schluchzte und weinte. "Es hat leider nie aufgehört, für dich zu schlagen."

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- Vanessa.

I miss you, daddy. » harry stylesWhere stories live. Discover now