Changes // Janoskians (Jai & Luke)

Kapitel 23

Ich weiß nicht genau woran es liegt aber seit der Nacht in der Gasse, in der Luke und Ich Jai getroffen haben, hatte sich unsere Beziehung zueinander verändert. Luke schwörte zwar immer wieder darauf, dass wir keine Freunde sind aber er verhielt sich mir gegenüber anders. Wir konnten öfter miteinander lachen und ab und zu unternahmen wir sogar mal was. Nichts Besonderes, es waren meist nur Kleinigkeiten wie Einkaufen gehen oder Filme für uns und die Jungs besorgen, die wir dann guckten, aber wenn man bedenkt, dass das vor ein paar Monaten noch völlig undenkbar war, war das wirklich eine große Sache für uns.

Jai hatte ich seitdem nicht mehr gesehen. Genau genommen, hatte ihn keiner von uns mehr gesehen. Es war, als wäre er vom Erdboden verschwunden. Anfangs brachte es mir noch ein komisches Gefühl aber dann beschloss ich, es bei Seite zu schieben. Wieso sollte ich mir noch um jemanden Sorgen machen, dem ich völlig egal war?

Vielleicht hört es sich gemein an aber an einem Punkt war ich sogar froh, dass er endlich weg war. Seit ein paar Wochen fühlte sich alles irgendwie wieder gut an und normal. Ich musste mich nicht mehr andauernd in alle Richtungen umsehen ob Jai oder einer seiner Idioten Freunde auf mich lauerten. Ich konnte mich wieder frei bewegen und musste keine Angst mehr haben das Haus zu verlassen.

Niemand belästigte mich mehr und es bestätigte nur meine Vermutung, dass Jai derjenige war, der sich nachts in mein Zimmer geschlichen hat. Auch, wenn er es nie wirklich gesagt hatte, war es mir eigentlich von Anfang an klar gewesen. Wer sonst hätte es auch sein können? Außerdem hatte er schon früher immer mein Fenster als Eingangstür benutzt als wir noch Freunde waren. Das war irgendwie sein Ding. Brauchte ich noch mehr Beweise? Für mich war es eindeutig.

Ich denke, man könnte sagen, mein Leben hat sich durch Jais Verschwinden erheblich vereinfacht. Trotzdem würde ich gern wissen, was er gerade machte oder wo er war. Ob er in Sicherheit war oder in Schwierigkeiten steckte.

Ich weiß, ich hab gesagt, dass er mir egal ist aber nach einer so langen Freundschaft, konnte ich ihn nicht von jetzt auf gleich aus meinem Leben streichen. Tief in ihm drin war er immer noch Jai. Jedenfalls war es das, woran ich glaubte und ich weigerte mich, diesen Gedanken zu streichen. Mir ist klar, dass sich Menschen verändern aber irgendwie bleiben wir trotzdem immer wir selbst. Die Person an sich bleibt gleich, nur einige Aspekte entwickeln sich weiter oder in Jais Fall, zurück.

Was er mir sagen wollte, hatte ich übrigends immer noch nicht erfahren. Es schien damals dringend gewesen zu sein aber danach ist er einfach ohne Vorwarnung abgehauen, weshalb es so wichtig ja nicht gewesen sein kann.

Oder war er wirklich in Schwierigkeiten und brauchte meine Hilfe? Dann hätte er es auch vor Luke sagen können. Schließlich wäre ich allein sowieso nicht in der Lage gewesen ihm zu helfen.

"Sophie? Bist du noch da oder kann ich aussuchen?" Fragte plötzlich jemand und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht. Ich blinzelte und sah in Lukes ungeduldiges Gesicht, der mit einem Stapel Filme in einem Arm vor mir stand. Gerade jetzt, war einer dieser Momente, in dem wir nach Filmen suchten, die wir später gucken konnten. Die Jungs hatten uns genaue Anweisungen gegeben, was zum Schluss eigentlich alles außer Horrorfilme und Komödien ausschloss. Für mich war das okay. Ich mag Horrorfilme und mit den meisten Komödien hatte ich auch kein Problem.

"Wenn du nicht aussuchen willst, dann such ich aus und das heißt, wir gucken heute High School Musical." Sagte Luke stolz. Ich nahm ihm den Stapel ab und schaute die Filme durch, die er bisher ausgesucht hatte.

"Kannst du vergessen ich bin heute dran und dank dir, mussten wir letzte Woche schon alle drei Teile gucken." Lachte ich währenddessen. Luke schmollte und streckte mir die Zunge raus.

"Wir müssen noch Popcorn kaufen und diesmal kaufen wir doppelt so viel wie letztes Mal. Nicht, dass Daniel wieder alles alleine isst." Erinnerte er mich noch. Ich nickte nur und suchte weiter nach einem Film, den ich noch nicht tausendmal gesehen hatte.