Kapitel 56

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Ich hoffe ihr habt mich vermisst!

Sorry fürs Warten...

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Hilflosigkeit.

Sicherlich ein Gefühl, das jeder schon mal auf die ein oder andere Art und Weise empfunden hat. Aber was genau beschreibt es? Man kann es auf unterschiedliche Situationen übertragen die einem mehr oder weniger schlimm erscheinen.

Zum Beispiel diese Art von Hilflosigkeit die man empfindet, wenn man für einen wichtigen Test oder eine Klausur nicht glernt hat und keine einzige Frage beantworten kann. Oder, wenn man einen Menschen verliert, den man über alles liebt und einfach nicht weiß wie es weiter gehen soll.

Offensichtlich zwei vollkommen unterschiedliche Situationen aber das Gefühl kommt in beiden vor und in beiden Fällen weist es zum Teil dieselben Symptome auf. Schweißausbrüche, Herzrasen, vielleicht sogar Heulattacken oder Übelkeit.

Jeder Mensch empfindet Situationen unterschiedlich und jeder Mensch empfindet dieselben Gefühle irgendwann in seinem Leben. Und das ist völlig normal.

Ich habe dieses Gefühl in letzter Zeit nur leider viel zu oft.

Hilflos zu sein. Niemanden zu haben, dem ich mich anvertrauen kann oder bei dem ich Schutz suchen kann. Bei jeder Tageszeit allein zu sein obwohl ich die ganze Zeit über von meinen Freunden und somit meiner Familie umgeben bin. Allein. Hilflos.

Und ich weiß einfach nicht was ich will. Ich sehe etwas, empfinde etwas, will es haben aber kann mich nicht dazu aufraffen es zu erreichen. Es ist als wäre ich von einer Leere umgeben, die sich immer mehr in mir ausbreitet und der ich einfach nicht entkommen kann. Und dabei sehe ich das Licht am Ende des Tunnels und es wirkt so einfach zu sein, es zu erreichen aber es ist in Wirklichkeit das Härteste, was ich je tun musste.

Das Ziel so nah vor einem zu sehen und es dennoch nicht erreichen zu können, ist vielleicht sogar eines der Schlimmsten Nebenwirkungen dieser Leere in mir. Und von Zeit zu Zeit entwickelt sich die Hilflosigkeit zur Verzweiflung.

Das Problem ist auch, dass ich mich einfach schon viel zu lange so fühle aber nie den Mut hatte etwas zu sagen. Vielleicht war das der Fehler den ich gemacht habe. Ich wollte wohl niemanden mit meinen Problemen belasten.

Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto bewusster wird mir, dass es nicht nur meine Probleme sind. Sie betreffen einen weitaus größeren Radius als nur mich und meinen Körper.

Ich habe wohl so etwas wie eine Art Zeitbombe entwickelt, die nur ich wieder entschärfen kann indem ich den Mut aufbringe den Mund aufzumachen aber es ist wirklich nicht so einfach wie es sich anhört.

Es ist so verdammt schwer.

Ich trage die Bombe. Ich habe den Schlüssel. Ich weiß, das sie jeder Zeit hochgehen könnte, und ich habe das Gefühl, dass es schon bald sein wird.

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Luke schlief, eng an mich gekuschelt, neben mir in seinem Bett während ich einfach kein Auge zu machen konnte. Die Albträume waren wieder da und ich war mich nicht sicher was genau sie auslöste aber ich wusste, dass sie nichts gutes bedeuten konnten.

Ich hatte Angst und ich wusste nicht mal wieso. Dass Luke so nah bei mir war, machte die Situation aber wenigstens ein bisschen annehmlicher. Trotzdem fühlte ich mich einfach nicht komplett sicher.

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinem gleichmäßigen Herzschlag um vielleicht doch noch irgendwie zur Ruhe zu kommen. Aber leider half das auch nicht wirklich, weil jedes noch so kleine Geräusch mich aufschrecken und verunsichern ließ.

Changes // Janoskians (Jai & Luke)Onde histórias criam vida. Descubra agora