Kapitel 45

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15 Jahre später

„Seid leise.", verlangte ich von Maliha und Mahdi, die gerade dabei waren, sich fast zu schlagen.

„Aber Mam-", setzte Maliha an, doch ich schaute sie mahnend an. Mein Finger erhob sich, als sie ihr Mund öffnete.

„Nur einmal will ich, dass eine Überraschung klappt.", murmelte ich leicht sauer. Heute ist der Geburtstag meiner Zwillinge. Mikail und Malik werden in wenigen Minuten volljährig! Sie sind dann offiziell erwachsen!

„Ich kann es kaum glauben.", murmelte Manisha, die fünfte aus der Familie. Dafür, dass sie erst elf ist, hat sie ein unglaubliches Hirn. Sie ist schlau und besitzt eine schöne Wortwahl. Ihre roten Locken und grünen Augen lassen sie viel mysteriöser wirken, als sie schon ist.

Bei meiner vierzehnjährigen Maliha kann ich es nicht behaupten. Hauptsache sie sieht gut aus. Das kann sie auch sehr gut, mit ihren pechschwarzen Haaren und braunen Augen. Sie ähnelt stark mir, sei es äußerlich, als auch charakterlich.

Tja und Mahdi, er ist einfach Mahdi. Frische dreizehn Jahre, sieht aber viel älter aus. Auch er ähnelt sehr seinem Vater, doch fehlen die krassen grauen Augen. Seine Augen schmücken große eisblaue Augen, die wie von meinem Opa stammen.

Ich fing an zu lächeln, als ich an seine Geburt dachte. Meine Schwiegermutter, Ibtissam, hat angefangen zu weinen, als sie ihn sah. Sie meinte, als wir alleine waren, dass er sie an ihren Mahdi erinnert. Ab da wollte ich ihn Mahdi nennen. Für sie. Für Diliyan.

„Was denn?", fragte unsere ahnungslose und verschlafene Maha. Sie hat die ganze Zeit geschlafen, wo die anderen geholfen haben das Wohnzimmer zu dekorieren. Sie ist noch etwas jünger, nächsten Monat wird sie neun. Auch sie hat die krassen Augen, diese grün-braunen die Ardan und Alian besitzen. Ihre Haare haben ein glänzendes braun, ihre Haut ist heller. So hell wie meine, dennoch steht es ihr.

„Wann kommt Babo?", quengelte Medin, der jüngste von allen. Er ist fünf und somit der, der am Meisten von uns Aufmerksamkeit braucht. Seine grauen Augen besitzt er natürlich von Diliyan. Er hat zum Glück einpaar Gene abgegeben.

Ich fuhr ihm durch die aschblonden Haare und drückte ein Kuss auf die Wange. „Gleich, mein Schatz. Solltest du aber nicht schlafen?", fragte ich ihn und steckte die Kerzen in die Torte. Meine Hände zittern vor Aufregung. Ich kann es genau wie Manisha auch nicht glauben! Meine Zwillinge werden achtzehn!

Alle unsere Kinder ähneln, aber auch unterscheiden sich äußerlich. Dennoch besitzen alle etwas einzigartiges. Alle sind unfassbar schön, sind glücklich und Gottseidank auch gesund.

Eine Großfamilie. Sieben Kinder. Einen wunderbaren Ehemann.

Kaum denke ich an ihn, höre ich die Haustür klicken. Sofort lasse ich alles stehen und liegen und laufe in Richtung Haustür.

Medin war der Erste, der zur Tür rannte. Er wusste, dass es Diliyan war. Er war definitiv ein Papakind. Maha wollte aufschreien und auf ihren Papa zu rennen, doch ich schaute sie mahnend an. Sie soll bloß Mikail und Malik nicht wecken.

„Hey, Bab.", summte Manisha und drückt Diliyan ein Kuss auf die Wange. Glücklich lächelt er sie an und drückt ihr auch ein Kuss auf die Wange. Maliha umarmte ihren Vater, Diliyan fuhr durch die Haare von Mahdi, der sich die Augen rollte. Er hasste es, wenn man seine Frisur zerstört.

Medin strecke seine Arme nach ihn aus, der dann sofort von Diliyan aufgehoben wird. Ich beobachte alles von dem Türrahmen aus, natürlich wie immer Arme verschränkend.

Als seine Augen meine treffen, schlug mein Herz fester. Immer noch hat er diese Wirkung auf mich, seine Mundwinkel erheben sich. Ich lächle zurück, die Kinder schauen abwechselnd von ihm dann zu mir.

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