Kapitel 3

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Seine Augenbrauen ziehen sich sauer zusammen. „Wie kommst du darauf, dass ich sie dir wegnehmen würde?!", wollte er aufgebracht von mir wissen.

Ich schaue verletzt auf meine eingeklammerten Hände. „Wie oft noch? Du hast das Geld dazu!", sagte ich ihm gleichen Ton. „Was denkst du eigentlich, wer du bist, dass du so laut reden kannst?!"

Er presst seine Lippen aufeinander. Scheint so, als müsste er sich beruhigen. „Kann ich beide jetzt kennenlernen?", wollte er doch letztendlich ruhig wissen.

Abwechselnd schaue ich vom einem Auge, zum anderen. Sie faszinierten und manipulierten mich. Sie haben mich schon immer gefallen.

Ich antwortete nicht direkt sondern ließ ihn zappeln, obwohl er die Antwort schon weiß. „Ja."

Dazu sagte ich zu ihm, dass er schon mal ins Wohnzimmer gehen sollte. Das tat auch er ohne zu widersprechen.

Ich klopfte an an der Tür des Kinderzimmers. „Aria? Du kannst die Tür öffnen.", sagte ich durch die Tür.

„Ist Diliyan noch da?", wollte sie wissen.

„Ja, aber nicht mehr lange. Er will nur Mikail und Malik kennenlernen und dann verschwindet er.", teilte ich ihr mit.

„Apropros verschwinden, ich muss gehen.", sagte sie.

„Ich begleite dich mit nach unten, muss zu meinem Auto.", mein Handy und meine Tasche waren ja immer noch in meinem Auto.

Aria lief mit den Zwei ins Wohnzimmer und begrüßt Diliyan. Als ich dann auch im Wohnzimmer war, verabschiedete sie sich schon. Ich meinte zu ihr, sie kann schon mal ihre Schuhe anziehen gehen, ich komme nach.

„Ich bin kurz unten, bin gleich wieder da.", sprach ich zu Diliyan.

„In dieser Dunkelheit willst du jetzt raus?", ich schaute zum Balkonfenster raus. Er hat recht, es ist schon dunkel geworden.

Ich sagte nichts dazu und lief mit unbeeindrucktem Blick aus dem Wohnzimmer.  Vor der Haustür ziehe ich meine Schuhe an, ich hörte Diliyan und die Zwei im Wohnzimmer lachen.

In mir erwärmt es sich, als ich seine raue Lache höre. Kommt es mir nur so vor, oder ist seine Stimme noch rauer geworden in den über drei Jahren?

„Du musst nicht mit.", Aria holte mich in die Wirklichkeit zurück.

„Spinnst doch, ich lass dich nicht in dieser Dunkelheit alleine raus.", sagte ich zu ihr.

Gemeinsam liefen wir die Treppen runter, im Hinterhaus sind die ganzen Bushaltestellen, wiederum auch eine, die zu meiner Heimatstadt fährt. Ihr Bus kommt in weniger, als zwei Minuten.

„Kann ein Mensch eigentlich noch breiter werden?", fragte Aria aus dem Nichts.

Ich schaute sie genervt an. War doch klar, dass sie wieder über sein Äußerliches reden möchte. Sie schaut mich mit ihrem bekannten schmunzeln an. „Schau mal, mein Bus.", sagt sie.

Überrascht drehe ich mich zum Bus. Wieso hat er heute keine Verspätung? Sonst sind diese Büße hier immer zu spät.

Ein letztes Mal umarmte ich sie. „Grüß alle von mir und sag Mina, dass sie kommen soll."

Sie nickte und stieg ein. Ganz hinten nahm sie Platz. Der Bus fuhr los, ich schickte unzählige Luftküsse. Jetzt war ich allein.

Ich schaue rauf zu dem Hochhaus, in welches ich lebe. Jemand steht vor meinem Fenster. Ich erschrick mich kurz, dann beruhigte ich mich schnell wieder, da Diliyan bei mir Zuhause ist.

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