Kapitel 71

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Mark und Christian saßen in einigem Abstand von Felix und den drei WG-Bewohnerinnen entfernt.

Dieter hatte sich auf einen Stuhl vor die Tür gesetzt und machte den Eindruck, als bewache er den Eingang.

So böse wie möglich sah er die Zwillinge an, allerdings kicherte Anita, als sie den Geschichtsausdruck ihres Freundes bemerkte. „Didi, das ist nichts für dich. Du bist einfach viel zu nett!“

Jessica hingegen ging nicht auf Anita und ihren Freund ein. Im Grunde war sie froh darüber, dass Dieter sich vor der Tür platziert hatte. Wirklich sicherer fühlte sie sich so nicht, aber zumindest hoffte sie darauf, dass Dieter wenigstens auf die ungebetenen Gäste einen furchterregenden Eindruck machen würde.

Aber die Zwillinge achteten nicht sonderlich auf Dieter und schließlich begann Jessica, die Felix neben sich auf das Sofa zog, das Gespräch. „Also, was wollt ihr hier? Das hatten wir noch nicht wirklich geklärt!“

„Ich habe noch ein Bügeleisen, dass ich ihnen an den Kopf werfen kann,“ sagte Christine und warf den ungebetenen Besuchern einen bösen Blick zu. „Das steht dort drüben und die Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung nehme ich gerne in Kauf! Und es ist nicht das Einzige, was wir hier zu bieten haben!“

„Es besteht kein Grund mit Vasen oder Bügeleisen nach uns zu werfen,“ sagte der Zwilling, der bereits mit einem von Christines Wurfgeschossen schmerzhafte Bekanntschaft gemacht hatte. „Wir möchten Julian wirklich nichts tun. Und wir wollen ihn nicht nach Hause holen!“

„Nach Hause,“ murmelte Felix verächtlich. „Das ist alles mögliche. Ein Horrorhaus, eine Wolfsgrube, ein Dämonennest. Aber ganz bestimmt kein Zuhause!“

„Du hast ja recht,“ stimmte einer der Zwillinge zu.

„Fangen wir mal mit was einfachem an. Eure Namen sind Mark und Christian, richtig?“, fragte Jessica.

„Ja, ich bin Mark,“ sagte einer der Beiden und Jessica nahm sein Gesicht näher in Augenschein. „Du hast ja richtig schlimme blaue Flecken da. Wie ist das passiert? Mit eurem Dämon wirst du dich doch bestimmt nicht angelegt haben, oder? Dann würdest du jetzt nicht hier sitzen.“

„Nein, nicht mit dem Dämon, sondern mit einigen Onkeln, einem sadistischen Cousin und meinem Opa Max!“, antwortete Mark und Christin nickte. „Die wollten Mark schon zu unserem Dämon schaffen, aber wir sind gerade noch raus gekommen.

„Warum wollten die dich denn da hin schaffen? Deine beiden älteren Geschwister sind doch schon tot, da dürfte dir doch gar nicht passieren und du müsstest glücklich und zufrieden im Geld schwimmen,“ sagte Felix und Jessica verstand die Bitterkeit in seiner Stimme im Grunde genommen nur zu gut.

„Wir haben schon eine ganze Weile versucht, von dort weg zu kommen,“ warf Christian ein, der ihnen bei der Erwähnung seiner älteren Geschwister einen unglücklichen Blick zugeworfen hatte. „Wir haben, übrigens zusammen mit einer unserer Cousinen, versucht, etwas gegen den Dämon zu unternehmen. Wir wollten wissen, ob man ihn irgendwie los werden kann, aber Opa Max rückt nicht mit der Sprache raus.“

„Natürlich nicht. Der Schutzgeist ist sein ein- und alles,“ sagte Felix leise. „Aber warum fühlt ihr beiden euch plötzlich von ihm gestört? Das wundert mich ein wenig!“

„Ich glaube, es geht einigen so,“ sagte Mark nachdenklich. „Es sagt natürlich niemand laut....“

„Ja, das kann man bei uns wirklich nicht,“ bestätigte Felix, aber wirklich trauen wollte er seinen Cousins dennoch nicht. 

Was, wenn dies alles ein Trick war? Auf der anderen Seite, warum riefen sie nicht einfach die Polizei? Immerhin bestand nicht wirklich die Gefahr, dass die Beamten allzu genaue Nachforschungen anstellen würden, dies verhinderte doch schon der Schutz, den der Dämon über die Familie gelegt hatte. 

Dämonische Statuen  Jessicas GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt