Kapitel 43

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Jessica ging einige Schritte auf Felix zu und packte ihn am Arm. „Du heißt also wirklich Julian! Streite es gar nicht ab, das sieht doch ein Blinder dass du damit was anfangen kannst!“

„Das sehe ich auch so,“ pflichtete Alexander der jungen Frau bei. „Aber ich verstehe hier so einiges nicht.....“

„Ich auch nicht,“ antwortete Felix und schüttelte Jessicas Arm ab. 

„Ich will nur mit dir reden,“ sagte Jessica und beschloss direkt zur Sache zu kommen. „An der ganzen Sache ist was faul. Du hast etwas mit Dämonenstatuen zu tun! Richtig? Und tue uns beiden jetzt einen Gefallen, rede nicht lange um die Sache herum. Du weißt ganz genau wovon ich rede und ich weiß über diese Dinger Bescheid!“

Vollkommen sicher war sich Jessica noch immer nicht. Was war wenn sie sich irrte? Wenn Felix oder auch Julian keinerlei Ahnung von irgendwelchen Dämonen hatte? Wahrscheinlich würde er sie für vollkommen verrückt halten oder sie auslachen. Doch ein Blick in sein erschrockenes Gesicht sagte ihr dass sie auf der richtigen Spur war.

„Dämonen?“, japste Felix und sah aus als wolle er am liebsten davon laufen.

„Dämonen! Aber inwieweit hat er was mit denen zu tun? Etwa so wie Sören? Hat er so ein Ding zu hause dass er los schickt um Leute umzubringen?“, fragte Alexander unfreundlich und sah Felix wütend an. 

„Ist es so? Glaub mir, von so was haben wir wirklich genug. Aber zu deiner Information, mit so was werden wir fertig!“

„Fertig? Mit einer.....Dämonenstatue?“, fragte Felix ungläubig. Offenbar glaubte er an diese Dämonen, nicht aber daran dass sie sich besiegen ließen.

„Ja, richtig! Das sagte ich doch gerade!“, antwortete Alexander ein wenig ruhiger.

„Ich.....gehe jetzt!“, stammelte Felix, drehte sich um und lief so schnell er konnte davon.

Unschlüssig sah Jessica ihm nach und Alexander schaute sie fragend an. „Kannst du mir jetzt mal sagen was eigentlich genau mit ihm los ist?“

„Ich weiß es auch nicht genau! Aber damals, nach Manuels Tod, hab ich in der Gegend hier nach Statuen gesucht. Damals wusste ich ja noch nichts von Sören und seinem Dämon. Manuel hat ja hier in der Nähe gewohnt und da dachte ich es gäbe hier eine Dämonenstatue!“, erinnerte Jessica sich. 

„Dann bin ich vor der von König Ludwig stehen geblieben und dabei Felix begegnet. Ich hab ihn gefragt ob ihm an der Statue.....schon mal was merkwürdiges aufgefallen sei weil er und seine Freunde ja schon mal im Park übernachten. Ich wusste gar nicht so richtig wie ich meine Frage formulieren soll ohne von ihm für verrückt gehalten zu werden. Aber Felix war gar nicht mal so überrascht. Er schien genau zu wissen wovon ich spreche. Er sagte auch dass es diese Statue nicht sein könne.....“

„Das ist wirklich merkwürdig. Aber wer weiß schon was dahinter steckt. Vielleicht hat er ja mal eine von weitem gesehen,“ vermutete Alexander.

Jessica hegte ihre Zweifel. „Er hat eine gesehen und ist ihr entkommen? Unwahrscheinlich. Andererseits ist so was schon vorgekommen. Vielleicht hat sie ihn ja nicht gesehen. Hätte sie das dann wäre er wahrscheinlich heute nicht hier.“

Alexander griff nach Jessicas Hand. „Offenbar will er in Ruhe gelassen werden. Vielleicht sollten wir uns da nicht einmischen! Oder willst du dich mit all den Penne...seinen Freunden anlegen?“

„Bei denen geht es ihm auch nicht so gut, vor allem diesen Zecke kann ich nicht richtig einschätzen. Hast du nicht seine Nase gesehen? Ich weiß auch nicht was wir jetzt machen sollen,“ stellte Jessica seufzend fest. 

„Auf der anderen Seite mag ich Felix irgendwie. Er müsste in etwa so alt sein wie mein Bruder Andy. Aber vorhin hat er sich nicht allzu freundlich benommen. Vor allem als er dich gesehen hat wurde er ziemlich.....“

„Vielleicht findet er dich ja nett und war eifersüchtig als er mich gesehen hat,“ grinste Alexander. „Kann ich gut verstehen!“

Jessica lächelte Alexander an und erwiderte seinen Händedruck. „Wenn ich Felix das nächste Mal sehe spreche ich noch mal mit ihm. Wenn er nicht wieder davon läuft, heißt das!“

Felix war zu Zecke und seinen anderen Bekannten zurück gekehrt.  Zecke reichte ihm einen Dose mit Bier und widerwillig trank er einen Schluck. 

Er mochte das Zeug nicht allzu sehr aber es war Zeckes Art und Weise sich bei ihm für seine blutige Nase zu entschuldigen und da wollte er den neu entstandenen Frieden nicht stören.

Ohnehin war er mit seinen Gedanken bei Jessica und diesem Alexander. Den sah er das erste Mal in ihrer Begleitung und er war der Ansicht dass er ganz und gar nicht zu ihr passte. Aber am meisten erschütterte ihn der Gedanke dass sie nun seinen wirklichen Namen kannte und von seiner Verbindung zu einem Dämon wusste.

„Verbindung zu einem Dämon, sie glaubt ich hätte was mit den Statuen zu tun,“ dachte Felix und wäre am liebsten aus München geflohen. Also hatte ihn jemand erkannt und im schlimmsten Fall konnte sie seinem Vater und seinem Onkel sagen wo er steckte. Wahrscheinlich würde sie noch denken sie täte ihm damit etwas Gutes......

Doch wo hätte er hin gehen sollen? In einer anderen Stadt kannte er niemanden, an irgendwelche Behörden konnte er sich nicht wenden und nach Hause zurück kehren ging ganz und gar nicht. 

Er wusste dass es ähnliche Statue wie den in seinem Elternhaus gab. Doch was hatte Jessica da gesagt dass sie eine besiegt hätten? War das denn wirklich möglich? Sein Großvater hätte ihm wahrscheinlich eine Ohrfeige dafür gegeben hätte er diese Frage zu Hause gestellt. Genau so wie es verboten war den Schutzgeist als Dämon zu bezeichnen.

„Vielleicht geht es ja wirklich? Inzwischen müsste er auch Laura......“, dachte Felix bedrückt als Zecke ihn unsanft an stieß und aufgeregt nach Rechts deutete

„Komm mit, hab ich gesagt. Wo bist du mit deinen Gedanken? Da drüben kommen die grünen Männchen, die wollen mal wieder unsere Personalien aufnehmen und uns hier weg ekeln!“

Schnell sprangen Felix und die anderen auf und liefen davon. Vier Polizisten nahmen halbherzig die Verfolgung auf, stellten diese aber alsbald wieder ein. Offenbar genügte es ihnen dass sie die störenden Personen erstmals aus dem Park vertrieben hatten.

„Mist, wo sollen wir heute Nacht schlafen? Die nächsten Tage sollten wir nicht dahin zurück gehen! Bleibt nur das alte Abrisshaus,“ murrte Zecke schlecht gelaunt. „Das ist so weit weg vom Supermarkt. Da kann ich mein Bier so weit schleppen!“

„Du und dein blödes Bier,“ ließ sich ein anderer junger Mann, Mütze, vernehmen. „Immer das gleiche mit dir!“

„Ach, seid doch alle still,“ brauste Zecke auf.

Schweigend machten sie sich auf den Weg zur Unterkunft in der sie die Nacht verbringen würden. Auf dem Weg dahin kamen sie an einer Kirche vorbei. „Dort standen mal zwei Figuren, Max und Moritz. Die waren eigentlich ganz niedlich, sollten Mönche sein,“ erinnerte sich Felix mit einem Mal. 

Er dachte auch daran dass man einen aus ihrer Gruppe vor einem halben Jahr dort tot aufgefunden hatte.

Felix hatte den Toten, Freddi, kaum gekannt, trotzdem hatte sein Tod ihm leid getan. Zecke hatte gemeint Freddi hätte wahrscheinlich ein paar Pillen eingeworfen aber dann waren Max und Moritz eines Tages zerstört aufgefunden worden......

„Waren das vielleicht auch Dämonen und jemand hat sie....besiegt?“, dachte Felix. 

War es denn tatsächlich möglich?

Dämonische Statuen  Jessicas GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt