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Weit konnte er mit seinen Verletzungen nicht gekommen sein. Seit einer Stunde rannte ich durch den Wald mit den Hunden, die schon lange seine Fährte aufgenommen hatten.
,,Ramsay...", schrie ich durch den Wald. ,,Ich kann deine Angst spüren."
Plötzlich war es still.
Wir hielten an und sahen in jede Richtung des Waldes.
Stets vorsichtig, denn Ramsay war trotzdem sehr gefährlich. Ich sah zu den Hunden, die gerade an einer Pfütze Blut rochen.
Und dann, bellten sie auf und rannten weiter.
Meine Lippe erhob sich, schnell rannte ich ihnen hinterher.
Es war kalt, der Wind wehte mir in die Haare und die Äste des Waldes krallten sich durch meine Haare.

Plötzlich sah ich eine Gestalt, die einige Meter vor mir davonrannte.
,,Wie sagtet Ihr? Wenn Ihr den Wald verlasst, habt Ihr gewonnen.", rief ich lachend zu ihm.
Ich hob meinen Bogen und blieb kurz stehen. Ich erfasste sein Ziel, es sollte der Baum neben ihm sein und schoss ab.
Kurz schreckte er hoch und drehte sich schnell zu mir um, sein Gesicht zierte jedoch keine Angst oder ähnliches.. Er wirkte Glücklich über mein Handeln, als hätte er sein Willen bekommen.
Wütend über sein Lächeln, rannte ich weiter zu ihm, natürlich war er schon lange wieder auf dem Weg.
Ich war überrascht von mir selbst, dass ich so lange durchhalten konnte. Aber Mordlust brachte eine Menge Adrenalin ein.

Es machte mich dennoch glücklich, ihn so rennen zusehen. Zu sehen, wie er versucht zu überleben.
Wahrscheinlich waren die Wachen schon lange unterwegs um mich und Ramsay zusuchen. Doch sie kannten diesen Wald lange nicht so gut, wie ich oder Ramsay es taten.
Er zeigte mir seine Liebsten Stellen, als wir einst durch den Wald ritten.. All seine Verstecke kannte ich nun.
Immer wieder hob ich meinen Bogen und zielte Knapp neben ihm.
,,Wenn Rickon nur so gerannt wäre wie Ihr.. Aber er hatte doch niemals eine Chance, richtig?", rief ich weiter.
Ich kletterte auf einen Felsen, so hatte ich Ramsay genau im Blickfeld.
,,Ich habe ihm eine Chance gegeben.", antwortete die Stimme von Ramsay.
Dies war ein Fehler, er wusste es genau.
,,Und genauso habe ich Euch eine Chance gegeben.", brummte ich und nahm ein letztes mal meinen Bogen in die Luft.
Ich zielte auf ihn, obwohl er noch immer rannte.
Dann schoss ich ab und kurze Zeit später hörte ich einen kleinen Schrei von ihm.

Ich sah wie die Hunde ihn umkreisten, damit er bloß nicht wegrennen konnte.
Ich kletterte von dem Fels, den Bogen noch immer fest in meiner Hand und rannte auf schnellem Wegen zu meinem Ehemann.
Die Hunde bellten vor Hunger, sie konnten es kaum erwarten.
Als ich ihn vor meinen Augen sah, wurde ich langsamer.
Fest entschlossen lief ich auf ihm zu, der Pfeil steckte noch immer in seiner Kniekehle.
,,Ihr habt mich gefunden.", lachte er etwas selbstsicher, obwohl ich in seinen Augen leichte Angst erkannte.
,,Ich halte mich immer an meinen Versprechen, Liebster.", antwortete ich ironisch und lächelte ihn an.
Er rappelte sich auf und lehnte sich an einen Baum hinter ihm.

Ich befahl den Hunden sich hinzusetzen und auf mein Kommando zu warten, was sie auch taten.
,,Ich habe Euch wirklich unterschätzt.", stammelte er erschöpft vor sich hin.
,,Viele tun das..", antwortete ich und lief einen weiteren Schritt auf ihn zu.
Meine Haare wirrten durch den Wind, ich sah wahrscheinlich schrecklich aus.
Ich zitterte, nicht vor Kälte, eher von den nächsten Minuten.
,,Als Ihr mich einsperrtet, konnte ich mir so viele Möglichkeiten überlegen.. So viele um Euch zu töten.", erklärte ich ihm ruhig.
Seine Augen öffneten sich weiter.
Er war voller Blut, aber noch nicht gebrochen.
,,Und Ihr entscheidet Euch für diese Weise?", hakte er schmunzelnd nach.
Ich kniete mich vor ihn hin.
,,Ihr jagtet Eure Feinde durch diesen Wald, genauso wie einst mich.", antwortete ich nachdenklich. ,,Ihr gebt ihnen die Hoffnung zu entkommen.. Bis ihr Euch dann anschleicht und sie alle tötet.. Alle bis auf mich."
Er leckte sich leicht über die Lippen, dies tat er oft wenn er über seine Taten nachdachte.
,,Nennt mich ein Monster, jedoch wäre ich nie soweit gegangen und hätte meine Geliebte umgebracht.", sprach er leise.
Er wollte auf die nächsten Minuten ansprechen. Ich sollte wissen, was für ein Monster ich wäre.
,,Sicher. Ihr habt mich lieber gequält, richtig?", hakte ich weiter nach, sofort nickte er.

Ich holte einen Dolch hervor, den Dolch mit dem ich seinen Vater tötete.
Er war sicher in meinem Stiefel versteckt.
,,Ihr werdet niemals den Thron besteigen.. Gleich zu dem Moment, wenn Ihr in Königsmund einreist, wird Eure Mutter Euch töten lassen.", versprach er mir boshaft.
Schnell rammte ich ihm den Dolch in den Oberschenkel, kurz schrie er auf.
Das Blut sammelte sich nur auf der grünen Wiese.
,,Ich werde Sterben und das Verspreche ich Euch.. Doch eines Verspreche ich Euch auch, heute seit erstmal Ihr dran.", flüsterte ich.
,,Ihr unterscheidet Euch keineswegs von mir oder Eurem Bruder.. Wenn habt Ihr schon alles auf dem Gewissen? Ich schätze es ist eine Menge.."

Kalt stand ich auf und entfernte mich einige Meter von Ramsay.
Ein letztes Mal drehte ich mich zu ihm um.
,,Wahrscheinlich habt Ihr recht.. Mögen die Götter mit Euch gnädig sein..", rief ich zu ihm.
,,Mögen sie gnädig mit mir sein.."
Mein Blick fiel auf die Hunde, welche sehnsüchtig auf ihr Futter warteten.
,,Ich werde immer ein Teil von Euch sein.. Ihr werdet nie vergessen wie ich Euch anfasste.. Oder Euch quälte.", versprach auch er mir.
Von weitem hörte ich die Pferde der Wachen, die auf schnellstem Wege zu uns waren.
,,Fasst ihn und lasst kein bisschen von ihm übrig.", befahl ich den Hunden.
Sie erhoben sich und leckten erst über die blutigen Stelle, bis sie endlich Geschmack an ihrem Herren fanden.
Und dann biss der Erste los, gefolgt von den anderen.
Ramsay schrie und schrie, immer wieder versuchte er sich zu befreien.
Es spritzte Blut, Knochen wurden abgerissen und Gedärme fielen heraus..
Bis sein Schreien endlich erlosch.. Und seine Qual beendet wurde.

Mein Blick blieb ihm immer stand.. Nicht ein einziges Mal blickte ich weg.
,,Mylady..", weckte mich eine Stimme aus den Gedanken.
Angewidert sahen die Wachen zu den Hunden, welche die Reste von Ramsay noch zusammenkratzten.
,,Er ist Tod.", brummte ich und sah danach zu ihnen. 
Verwirrt blickten sie sich untereinander an.
,,Jon Schnee wartet auf Eure Rückkehr.", sprach eine der Wachen.
Ich nickte nur und stieg auf ein freies Pferd.
Ohne auf die Wachen zuwarten, ritt ich wieder in die Burg..
Mein Kleid und mein Körper zierte das Blut von Ramsay..
Doch meine Seele zierte so viel mehr.

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Wie fandet ihr seinen Tod?
Und die Frage aller Fragen: Wird sie den Thron erobern oder sterben?
Was denkt ihr?

Mary Baratheon - Ours Is the Fury (GOT) - ABGESCHLOSSENWhere stories live. Discover now