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Seit Tagen waren wir schon auf dem Weg nach Schnellwasser. Offensichtlich herrschte eine angespannte Stimmung.
,,Wir führen Krieg.", begann Lord Karstark das Thema. ,,Dieser Marsch ist Zeitvergeudung."
,,Die Totenfeier meines Großvaters ist keine Zeitverschwendung.", erklärte Robb ihm freundlich.
Ich beobachtete die Banner, die uns allen seit Wochen hinterher liefen und für uns im Krieg kämpfen.
,,Schlagen wir eine Schlacht in Schnellwasser...?", fragte der Lord.

,,Nein."
,,Dann ist es Zeitvergeudung."

Gleichzeitig verdrehten Robb und ich unsere Augen.
Es ging nicht immer nur ums töten oder um den Krieg, erst recht nicht in dieser Zeit.

Sie diskutierten weiter, doch ich sah nur gespannt den Marsch der Männer zu.
,,Ihr habt diesen Krieg schon verloren, am Tag der Vermählung mit einer Baratheon.", hörte ich Lord Karstark noch sagen, als Beide mich ansahen.
,,Ich sehe, Ihr haltet wirklich viel von mir. Was soll ich nun machen? Meiner Familie wegen Eurem Respektlosen Umgang bescheid geben, damit sie euch Hängen können?", fragte ich ironisch und ritt dann von den Beiden weg.

Als wir nach einer Weile einen Stopp anlegten, wollte ich gerade von meinem Pferd steigen, als plötzlich Grauwind vor mir auftauchte.
Voller Schreck fiel ich fast aus dem Sattel, doch einer der Männer konnte mich noch sicher festhalten.
Aus Reflex legte ich meine Hände um meinen Bauch.
Ich sah wie Robb alles aus sicherer Entfernung beobachtete. Er beobachtete wie sein Schattenwolf langsam um mich herumlief und mich sichtlich ansah, doch jederzeit war er bereit einzuschreiten.
Ich sah wie er vom Pferd stieg und schon auf dem Weg zu uns Beiden war.
Als Grauwind vor meinen Augen wieder auftauchte, hob er seine Nase.
Er Roch erst in die Luft, doch dann kam er mit seiner Schnauze immer Näher an meinen Bauch. Es war, als konnte er das Kind darin riechen.
Mit seinem Fell strich er über meinen Bauch und dann setzte er sich einfach vor mir hin, damit er seine Pfote heben konnte.

Robb war stehengeblieben, er verstand die Welt sichtlich nicht mehr. Auch einige Männer sahen verwirrt zu Grauwind und mir.
Ich zitterte wie verrückt, sollte ich Angst vor dem Schattenwolf haben?
,,Er hat sich dir unterworfen.", murmelte Robb, als er bei uns ankam.
,,Wieso?"
Grauwind blieb einfach sitzen und sah durchgehend auf meinen Bauch.
,,Ich weiß es nicht..", antwortete Robb, doch sein Blick folgte dem von Grauwind.

Kurz wartete Robb auf eine Antwort von mir, doch als keine kam widmete er sich wieder seinen Männern.
,,Wir reiten weiter, dann sind wir bis Sonnenaufgang in Schnellwasser!", befahl er ihnen.
Sie nickten, packten ihre Sachen und setzten sich wieder auf ihre Pferde.
Ich tat das Gleiche, doch mein Blick blieb immer auf dem Wolf liegen.

Wir ritten weiter, ich blieb wieder bei Robb und Karstark.
Dieser sah mich jedoch den ganzen Weg über wütend an, als wäre das alles meine Schuld gewesen.
,,Wir werden nach dem ganzen reden.", flüsterte Robb mir zu, worauf ich einstimmte.

***

Wir kamen pünktlich bei Sonnenaufgang in Schnellwasser an. Wir wurden freundlich begrüßt und uns allen wurden Gemächer gegeben, damit wir uns waschen konnten.

Gerade wollte Robb anfangen, anschreien wollte er mich.
,,Ich erwarte ein Kind.", unterbrach ich ihn einfach und setzte mich erschöpft auf das Bett.
Sein Mund war offen, doch keine Worte verließen diesen.
Einige Tränen fielen mir hinunter, wollte er kein Kind mit mir?
,,Das ist.. Großartig!", flüsterte er und setzte sich zu mir. Mit seinem Daumen wischte er mir Tränen von meinem Gesicht, seine andere Hand legte er auf meinen Bauch.
,,Wie lange weißt du es schon?", hakte er nach.
,,Talisa sagte es mir in Hallenhal, doch ich hatte diese Vermutung schon lange vorher..", antwortete ich voller Scharm.
So viele wussten es, so viele. Doch der Vater erfuhr es als letztes.

,,Es ist ein Junge.", fügte ich hinzu, sein Lächeln wurde sofort breiter.
,,Woher..?", fragte er wieder.
,,Ich habe so ein Gefühl.. Eine Lady könnte nicht so treten.", lachte ich und im gleichen Moment zog er erschrocken seine Hand von meinem Bauch.
,,So ging es die letzten Tage schon.", fügte ich hinzu, als mein Kind wieder im Bauch trat.

Er dachte kurz darüber nach und urplötzlich fiel ihm eine Träne hinunter.
,,Ich freue mich so, ich könnte mir nichts schöneres Vorstellen.", lachte er und gab mir einen langen und zärtlichen Kuss.

Wir wurden zur Seebestattung gerufen.
Ich stand neben Robb, der stand neben seiner Mutter.
Ein Boot, mit der Leiche von Lady Starks Vater trieb auf dem offenen Meer. Ihr Bruder Edmure, solle mit einem Pfeil auf das Boot schießen, damit es sich entflammen konnte.

Er zündete den ersten Pfeil ab und schoss diesen ab, jedoch ging er daneben.
Auch der zweite und dritte Pfeil schoss nicht das Boot ab.

Ich schmunzelte etwas, Robb ging es wohl genauso.
Als er den vierten Pfeil auch verschoss, schubste ihn sein Onkel zur Seite und nahm den Bogen selbst in die Hand.
Gekonnt mit einem Schuss, schoss er den Pfeil auf das Boot, welches sofort anfing zu brennen.
Erleichtert atmeten alle aus.

***

Robb und ich sahen aus dem Fenster der Burg, mitten aufs Meer.
Robbs Onkel Edmure und dessen Onkel Brynden hielten mit ihm eine Kriegssitzung, welche nicht begeisternd aussah.
,,Haltet den Mund.", mischte ich mich nun ein, als sie nicht mehr aufhören konnten zu reden.
,,Natürlich, meine Königin.", murmelte Edmure und blieb daraufhin still.

,,Es geht hier nicht um Ruhm! Ihr hattet die Anweisung zu warten bis er zu Euch kommt.", mischte sich Robb nach reichlichem nachdenken ein.
,,Ich habe die Gelegenheit ergriffen.", versuchte sich Edmure zu verteidigen.

,,Und welchen Wert hatte die Mühle?", fragte Robb diesen.
Mein Gemahl war sichtlich angeschlagen und Edmure konnte ihm das nicht verschönern.

Ich stellte mich zu Brynden, der gerade aus einem Becher Wein trank.
,,Wollt Ihr auch einen?", fragte er mich, doch ich lehnte freundlich ab und beobachtete das Gespräch zwischen den Beiden weiter.
Sie hatten 208 Männer für eine Mühle verloren..Und jetzt hatten sie wertlose Lennister Gefangene und eine Mühle.

,,Mein Großvater ist nicht dumm, Mylords.", begann ich nun das Gespräch. Beide sahen mich gespannt an, genauso wie Robb.
,,Doch er hatte einen Fehler gemacht, als er mich mit an den Norden verkauft hatte. Ich habe mehr Spione in Königsmund, als er ihm Norden. Ich verstehe mehr von seinen Kriegsgängen, als er von unseren.", fügte ich hinzu.
Wahrscheinlich wussten sie nicht worauf ich hinaus möchte.
,,Er weiß das Jaime frei ist, er weiß das wir hier in Schnellwasser sind und er weiß bestimmt auch von Lord Bolton der Harrenhal für Robb hält. Also wird er versuchen neue Bündnisse zu schließen, sei es mit Lysa Arryn oder mit Lord Bolton.", beendete ich meine Rede.
,,Was soll er von den Beiden wollen, meine Königin?", hakten sie nach.
,,Sie sind uns bisher noch untergeben, mehr oder weniger. Wenn er sie auf ihre Seite weiß, verlieren wir den Krieg."

Robb nickte mir zu und gemeinsam verließen wir die Kriegssitzung.
Ich hatte Recht und das wussten sie.

Mary Baratheon - Ours Is the Fury (GOT) - ABGESCHLOSSENWhere stories live. Discover now