Kapitel 3 | Ein neues Leben, fernab von Zuhaus'

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„Wir sind da!", weckte sie Obi-Wan mit einem Lächeln. Karina rappelte sich langsam auf. Die Laderampe öffnete sich und Anakin rannte schnell nach draußen. Obi-Wan und Karina stiegen ebenfalls aus dem Schiff. Karina konnte Anakin nur noch hinterher sehen und fragte sich wohin er wohl rannte. Vielleicht zum Jedi-Training. Sie schaute fragend zu Obi-Wan hoch. Er schien zu wissen, was sie sich gerade fragte. „Nun, als Erstes gehen wir zu Meister Yoda. Er ist der Älteste und Weiseste im Rat der Jedi.", erklärte er und nahm Karina an die Hand. So betraten die beiden den Tempel und machten sich auf den Weg zum Jedi-Rat. Karina sah sich auf dem Weg ziemlich genau um. Alles war groß und hell und sie bemerkte, dass Coruscant sehr viel anders war als Mandalore. Die Fenster und Gänge zogen sich scheinbar in unendliche Längen. Ab und zu kamen sie an ein paar vermummten Gestalten in weiß-goldenen Uniformen vorbei. Sie trugen Masken und führten eine Art gelbes doppelseitiges Lichtschwert. Hin und wieder liefen einige Jedi an ihnen vorbei und grüßten Obi-Wan. Er grüßte sie zurück. Karina würde einige von ihnen vermutlich auch noch kennenlernen. Nach dem langen Weg hielten sie endlich an einer runden Tür. Die öffnete sich und dahinter war ein Fahrstuhl. Sie stiegen ein und fuhren mit ihm ganz nach oben. „Man kann ja gar nicht sehen wie weit hoch es geht!", stellte Karina enttäuscht fest. Ihr gefiel das nicht besonders. „Wenn wir oben sind kannst du etwas sehen.", erklärte Obi-Wan. Als sie oben ankamen, stürmte Karina aus dem Fahrstuhl und sofort zu einem Fenster. „Wow!", staunte das junge Mädchen und drückte ihr Gesicht gegen die Scheibe, in der Hoffnung mehr Details sehen zu können. Es war viel Verkehr unter ihnen, wie immer auf Coruscant. Es gab viel Reklame zu sehen, aber kaum Leute.
„Wir sind ja voll weit oben. Weißt du wie weit es runtergeht, Obi-Wan?"
„Wir sind in einer der obersten Ebenen. Es geht runter bis zur 5217. Ebene."
„Wie cool...", staunte Karina und drückte ihr Gesicht noch enger an die Fensterscheibe. Obi-Wan lächelte sie entzückt an. „Drück' dein Gesicht nicht so gegen die Fensterscheibe. Na, komm.", sagt Obi-Wan und reichte Karina seine Hand hin. Karina blickte noch ein bisschen auf den Verkehr von Coruscant, dann wandte sie sich vom Fenster ab, ergriff Obi-Wans Hand und die beiden gingen zu einer weiteren runden Tür. Sie betraten einen Raum in dem gleich mehrere Jedi auf Sesseln im Kreis um sie herum saßen. „Schön Euch zu sehen, Meister Kenobi. Wen uns mitgebracht Ihr habt?", fragte ein kleiner, grüner und auch schon sehr alter Jedi. Das musste Meister Yoda sein. Obi-Wan gab Karina einen kleinen Schubs um ihr zu deuten, sie solle antworten. Sie räusperte sich: „Mein Name ist Karina Kryze. Ich—", „Sie hat sehr ausgeprägte Machtfähigkeiten.", unterbrach sie Obi-Wan. Kurze Stille und die Jedi sahen sich untereinander an. „Dann sollten wir sie testen, nicht wahr?", sagte ein Schwarzer Jedi, der wie Karina und Obi-Wan ein Mensch war, und musterte Karina ein wenig kritisch. „Komm näher, Kleine.", sagte der Schwarze Jedi. „Ich bin Jedi Meister Mace Windu, hier auf diesem Gerät — genannt Testschirm — werde ich mir ein paar Raumschiffe und andere Dinge ansehen. Und du wirst mir sagen, was gerade darauf zu sehen ist. Hast du das verstanden?" Karina nickte schüchtern und Meister Windu fing mit dem Test an. Auf dem Gerät war zum Beispiel ein Speeder, ein Kreuzer, ein Planet — Karina war sich sicher, dass es Naboo sein musste — oder ein Mon Calamari abgebildet. Bis auf einen Fehler hatte Karina sofort alles richtig wiedergeben können. Der Rat schickte Karina nach draußen und sie besprachen, ob sie das Mädchen aufnehmen sollten. Sie war schließlich schon fünf Jahre alt. Eigentlich zu alt für die Ausbildung. Nach ein paar Minuten wurde Karina von Obi-Wan wieder reingeholt. Der kleine, grüne Jedi sprach zu ihr: „Beschlossen wir haben, ins Training dich aufzunehmen. Nun ein Jüngling du wirst sein. Meisterin Gallia dich begleiten zu den Anderen wird." Eine Tholothianerin lächelte Karina freundlich an, stand auf und ging auf sie zu. Karina verbeugte und bedankte sich beim Rat. „Komm, Karina, ich bringe dich zu den anderen Jünglingen.", sagte Meisterin Gallia und nahm Karina an die Hand. Karina drehte sich noch einmal zu Obi-Wan um und guckte ein wenig hilfesuchend zu ihm.

Auf dem Weg zu den Jünglingen schwiegen beide erst. Dann fragte Karina: „Seid Ihr mit Obi-Wan befreundet?", „Nicht direkt.", antwortete sie. Karina überlegte nochmal. „Sowas wie Arbeitskollegen?", „Sowas in der Art.", antwortete Meisterin Gallia und lächelte Karina amüsiert an. Sie fragte das Mädchen: „Von welchem Planeten kommst du, Karina?", „Ich bin von Mandalore. Meine Mutter ist die Herzogin Satine! Ihr habt bestimmt von ihr gehört.", sagte Karina ganz stolz. „Ja, das habe ich. Und wie kamst du zu uns?", „Meine Mutter hat Obi-Wan erzählt, dass ich meine Machtfähigkeiten nicht kontrollieren kann und dann bin ich mit ihm gegangen.", „Hier wirst du lernen sie zu kontrollieren. Und noch darüber hinaus." Karina guckte erstaunt. Und noch darüber hinaus...wow. Sie musste dann aber wieder an ihre Familie auf Mandalore denken. „Ich spüre, dass du deine Familie sehr vermisst. Besonders deine Schwester.", sagte Meisterin Gallia zu ihr. Karina nickte erstaunt. „Woher wisst Ihr, dass ich eine Schwester habe?", fragte Karina irritiert. Meisterin Gallia schaute sie an und sagte: „Die Macht. Sie ist zu Vielem fähig. Aber was deine Familie angeht...du wirst lernen müssen deine Gefühle zu kontrollieren und loszulassen. Bindungen sind der Pfad zur dunklen Seite." Karina dachte nach. Dürfen Jedi etwa nichts fühlen, keine Bindungen haben? Keine Liebe, keinen Schmerz, nichts? Sie fragte lieber nicht weiter nach, da sie Angst hatte die Antwort würde ihr nicht gefallen.

Die Töchter des Obi-Wan KenobiWhere stories live. Discover now