Kapitel 4.

6.7K 239 12
                                    

Am Abend rief Caro bei mir an. Ich lag gemütlich auf der Couch und sah mir mit Conner Criminal Minds an. Wie es dazu kam, dass wir gemeinsam im Wohnzimmer saßen und auch leise waren? Wir mochten beide diese Serie und im Wohnzimmer befand sich der einzige 3D Fernseher. Wohl oder übel mussten wir uns diesen nun teilen. Erst nach mehreren Sekunden, wo ich am Überlegen war, dran zu gehen oder nicht, ging ich letztendlich dran.  

 "Hey Süße, wie geht es dir?", fragte mich Caro, als ich ein ‚Ja?‘ sagte, zur Begrüßung.

 Ich lächelte. "Gut und dir?", erwiderte ich.

 „Auch gut, aber es ist dermaßen langweilig ohne dich!“, klärte sie mich ab. Dann beschloss sie mir alles zu erzählen, was innerhalb der letzten Tage alles passiert war. Ty war mit der Schulschlampe Britney zusammen. Als ich das hörte, spürte ich einen Messerstich im Bauch. Er hatte mich allen erstes durch dieses Miststück ersetzt?  Das andere interessierte mich  nicht sonderlich. Bevor ich antworten konnte, kam mir jemand anderes zuvor. "Okay, entweder du bewegst dein scheiß, hübschen Arsch hier raus oder du legst auf!", kam von neben mir. Ich verdrehte die Augen, zeigte ihm meinen Mittelfinger und sagte Caro, dass ich auflegen musste, denn Criminal Minds war mir momentan wichtiger als dieses Tussi Gerede, über Jungs, Schule oder sonstiges. Kurzerhand legte ich also auf. "Geht doch", murmelte Conner bloß, machte eine wegwerfende Handbewegung und widmete sich weiterhin dem Fernseher.

 Wir schauten noch eine ganze. Nach und nach jedoch, wurde ich langsam Müde. Meine Augen fielen immer wieder zu. Ich hatte mir wirklich vorgenommen die Augen nur für ein paar Sekunden zu schließen, doch dann driftete ich auch schon ins schwärze ab.

 Ich wurde wach, als ich von zwei Armen hoch gehoben wurde.

 Ich gab ein komisches Geräusch von mir. "Ich trag dich ins Bett, du sabberst noch die Couch voll", hörte ich Conner sagen. Ich machte nur ein zustimmenden laut und lehnte mein Kopf gegen seine Brust. Dann war ich auch schon wieder eingeschlafen.

 ~

 Freitag nach der Schule, gingen Joy und ich shoppen. Warum? Joy hatte nichts zum Anziehen.

 Das waren ihre Worte und ich glaubte ihr nicht. Jedes Mädchen heutzutage besaß doch tausende unbenutzte Klamotten. Doch ihr Vorwand war die Party und das sie dafür etwas außergewöhnliches bräuchte. Am Ende fanden wir für sie ein Weinrotes Kleid, dass nur knapp unter ihren Arsch ging.

 Dabei war es enganliegend und trägerlos. Dann waren wir noch Schuhe kaufen. Das alles lag mir nicht besonders, aber am Ende  war Joy zufrieden. Naja nicht ganz. "Was ziehst du Morgen an?", fragte sie mich.

 Ich zuckte bloß mit den Schultern. Es war mir relativ egal was ich anzog. "Finde schon was im Schrank, bin nämlich nicht so der Kleider Typ", sagte ich bloß und gab ihr ein Zeichen, dass sie einen Moment still sein sollte. Ich bekam nämlich einen Anruf von Ma.

 "Ma? Was los?", fragte ich direkt. "Nichts Maus, nur ich bin Grad auf Besichtigungstour und wie findest du es, wenn wir ein Haus mit Pool uns gönnen?"

 "Klar Ma, ist doch geil, Hauptsache du denkst an mein Zimmer", sagte ich und lächelte. Ich wollte meist ein großes Zimmer, für meine ganzen Sachen, schließlich hatte ich fast zwei Schränke voll mit Büchern.

 "Schon erledigt, sehen uns heut Abend", sagte sie und legte auf mit einem Kuss auf.

 ~

 Samstag am Morgen schrie ich auf, als mir kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet wurde. Ich schmiss die Decke von mir und stand auf. Direkt vor mir stand Conner, der gerade denn Eimer Wasser über mich geschüttet hatte. "Du mieses Arschloch!", schrie ich und schlug ihm gegen die Brust.

 "Alter! Wenn du nicht so rum reden würdest im Schlaf! Hättest ja wohl die Tür schließen können!", erwiderte Conner und schubste mich zurück aufs Bett.

 "Willst du mich verarschen?! Das ist kein Grund mich einfach nass zu machen!"

 "Eigentlich ja schon, da du mir auf den Sack gehst, du mir immer und immer wieder meinen Parkplatz klaust und... Guck dich einfach an!"

 War das sein Fucking ernst?! Entschuldige die Ausdrucksweise, aber Hallo?! Sowas lass ich mir echt nicht gefallen!

 "Verpiss dich einfach, das ist einfach nur Niveaulos!", erwiderte ich und sah ihn wütend an.

 Er zuckte bloß mit den Schultern, dennoch ging er ohne davor zu sagen. "Denkst du?"

 Ich hob mein Kissen und schmiss es hinter ihm her. Musste er wirklich das letzte Wort haben? Egal ob es passt oder nicht. Als er verschwand hörte ich immer noch sein Lachen im Flur widerhallen. Wie hätte er mich überhaupt im Schlaf reden hören können?! Sein Zimmer befand sich etwas abgelegter als meins!

 Ich drehte die Matratze um, als ich das Bett abgezogen hatte. Dieses Arschloch! Nur wegen ihm kam meine schlechteste Seite zum Vorschein.
Ich selber zog mich nun an und bezog auch mein Bett neu.

 Nach einer Stunde, ging ich runter und sah ihn lächeln als ich runter kam. Kein süßes Lächeln, sondern ein 'Guck dich mal an, du bist ein Opfer' - Lächeln.

 Tja dieses Lächeln hatte ich heute das erste Mal gesehen. Naja von Conner schon öfters, aber von anderen Jungs nicht. Nicht mal von Ty.

 "Morgen, Schatz", sagte meine Mutter und lächelte mir entgegen. "Warst du schon duschen? Habe überhaupt keine dusche gehört", sagte Ma verwirrend, als sie meine noch nassen Haare zwischen die Finger nahm.  

 Ich warf Conner einen vernichteten Blick zu.

 "Ach Maddy, deine Tochter wollte kein Wasser verschwenden, weshalb ich ihr etwas aus dem Teich gegeben hatte", erklärte Conner meiner Ma.

 Ich spuckte mein Kaffee aus, von dem ich mir gerade einen Schluck genommen hatte.

 Wie bitte? Teich Wasser? Jetzt verstand ich auch, was so übel roch.

 "Du mieses Arschloch!"

 "Nana! Alexandra Parker! Sei gefälligst nett zu Conner!", kam sofort von meiner Ma. „Genau sei nett zu Conner, Alexandra“, wiederholte Conner meine Mutter. Ich warf ihm erneut einen vernichteten Blick zu. Dann kam auch schon ein laufender Hund um die Ecke. Dicht gefolgt von einem lachenden Austin.

 Ich drehte mich wütend um und marschierte ins Bad. Stellte das Wasser an und wollte so schnell wie möglich das Teich Wasser von mir runter.

 Doch dann wechselte das warme Wasser zu kalt und ich hörte jemanden lachen.

 "Conner!"

I'm ready to love you Where stories live. Discover now