Kapitel 57

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Katy POV

Eine unangenehme Stille breitete sich aus, die von uns ausging.

Es war unerträglich.

Kein rascheln der Blätter, kein knacken in den Ästen und kein Vogelgezwitscher.

Der Wald war still, als warte er nur auf eine Reaktion unsererseits.

Ich hielt die Luft an und ließ mich an einem Baum ein paar Schritte weiter runter rutschen.

Langsam atmete ich wieder aus und sah zu Nik, der immer noch an der selben Stelle stand wie vorher.

Was war los mit ihm.

Immer noch Löcher in die Luft starrend seufzte er auf.

Verwirrt sah ich ihn an.

,, Ich bereite allen nur Kummer.

Es tut mir Leid.", sagte er und kam mit den Händen in den Hosentaschen  vergraben auf mich zu.

,, Hey, du musst dich nicht entschuldigen.", sagte ich und wollte nach seiner Hand greifen, stoppte aber mitten in der Bewegung und zog meine Hand wieder zu mir.

Er wusste nichts mehr.

Er fühlte nichts mehr.

Am liebsten hätte ich ihn umarmt, ließ es dann aber auch.

Ich winkelte meine Knie an und stützte meinen Kopf auf ihnen ab.

Ein paar Sekunden später spürte ich eine kalte Hand auf meiner Wange.

Erschrocken riss ich den Kopf hoch und starrte direkt in seine wunderschönen blaugrauen Augen, die mich ein wenig besorgt musterten.

Wieso tat er das?

Merkte er nicht wie sehr er mir damit weh tat?

Selbst mit kleinen Gesten.

Es schmerzte und das sogar sehr.

,, Hey, alles okay?", fragte er und ließ sich neben mir an den Baum sinken.

Was sollte ich antworten?

Du, alias die Liebe meines Lebens kannst dich nicht an mich erinnern.

Du machst mir mit kleinen Gesten das Leben zur Hölle.

Nein, das war zu übertrieben.

Er machte es mir nicht zur Hölle, nein.

Er machte es mir nur schwer.

Langsam atmete ich ein und aus.

Und ein und aus.

Ich blickte erneut auf und drehte meinen Kopf in seine Richtung.

Er sah mich an.

,, J-ja, alles okay.", log ich und starrte auf meine Hände.

Sie waren klein und zierlich, genau wie der Rest meines Körpers.

Relativ groß war ich nicht, knappe ein Meter sechzig.

Früher hatte er mich immer mit Samthandschuhen angefasst.

Er hatte mich wie eine Puppe behandelt, die bei der kleinsten Berührung zerbrechen konnte.

Bei dieser Erinnerung musste ich leicht lächeln.

Aber dieser Nik existierte nicht mehr.

Er war weg, womöglich für immer.

Meine Mundwinkel wanderten wieder ein Stück nach unten.

Langsam drehte ich den Kopf wieder ein Stück zu Nik und zog scharf die Luft ein, als er meinen Blick erwiderte.

Lange Zeit verharrten wir so, bis er etwas tat, nach dem ich mich zutiefst verzerrte, das mir aber auch genauso große Schmerzen zufügte.

Er beugte sich ein Stück zu mir vor und sah mir dabei immer noch in die Augen.

Sein Atem streifte meine Wange und mein Herzschlag beschleunigte sich.

Er kam mir noch ein Stück näher, sodass nur noch  ein paar Millimeter unsere Gesichter trennten.

Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf.

Was hatte er vor?

Plötzlich schloss er den Abstand zwischen uns und legte seine Lippen auf meine.

In dem Moment war alles weg.

All der Schmerz.

All der Kummer.

Einfach alles...

Dam Dam Dam😂❤
Hoffe das Kapitel gefällt euch 🤗❤
Eure motte1512 ❤

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