Kapitel 55

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Katy POV

Mein Rücken prickelte angenehm.

Ein knacken ertönte.

Ich drehte mich nicht um.

Er war es.

Das wusste ich sofort.

,, Katy?", fragte er leise, aber ich reagierte nicht.

Stur blickte ich auf den See.

Er setzte sich neben mich auf die Bank, doch ich sah ihn nicht an, sonst würde ich wieder anfangen zu weinen.

Vorsichtig berührte er meinen Arm und ich zuckte zusammen.

Ein Stromschlag jagte durch meinen Arm, wie jedes mal wenn er mich berührte.

Meine Atmung verschnellerte sich und ich schloss die Augen.

,, Rebekah hat mir alles erzählt.", sagte er mit rauer Stimme.

Allein beim Klang seiner Stimme legte sich eine Gänsehaut über meinen Körper.

Ich hatte ihn so sehr vermisst und würde ihm am liebsten in die Arme springen, aber ich wusste, dass er meine Gefühle nicht mehr teilte und das tat weh.

Alles war weg.

Er hatte uns vergessen.

Er hatte unsere Tochter vergessen, die fast tagtäglich nach ihrem Vater fragte und das riss jedes mal die Wunde erneut auf.

Langsam öffnete ich die Augen erneut, doch sah ihn immer noch nicht an.

Ich spürte es.

Sein Blick lag auf mir.

Vorsichtig schielte ich in seine Richtung und zuckte zusammen, als er meinen Blick erwiderte.

,, Woher wusstest du wo ich bin?", fragte ich leise, mal wieder von seinen Augen gefesselt.

Ich ertrank.

Ertrank in diesem Meer.

Es war keine Rettung in Sicht.

Der Strand war Meilen weit entfernt.

,, Es war so ein Gefühl.", sagte er und lehnte sich zurück, sodass der Blickkontakt abbrach.

Sofort war ich wieder in der Realität angekommen und es war wie ein Schlag ins Gesicht.

Einige Minuten schwiegen wir, diese Stille war unerträglich.

Ich bettete meinen Kopf erneut auf meinen Knien und starrte auf den See.

Wie jedes mal spiegelte sich die Trauerweide, die am Rand des Sees stand auf der Oberfläche.

Leise seufzte er und ich sah ihn fragend an.

,, Und du weißt gar nichts mehr?", fragte ich leise.

Er sah mich an und schüttelte den Kopf.

,, Dieses kleine Mädchen vorhin, war das-", fing er an, doch ich unterbrach ihn mitten im Satz.

,, Unsere Tochter.", antwortete ich und seufzte.

,, Ich weiß, du erinnerst dich nicht an mich, auch nicht an deine Familie, geschweige denn an deine Tochter, aber wir haben dich all die Jahre nicht vergessen.

Es tut mir weh dich jetzt so zu sehen, ich halte das einfach nicht aus, deswegen werde ich mit Hope weggehen.", sagte ich und wollte aufstehen, doch er hielt mich zurück.

,, Bitte, lass mich gehen.", sagte ich, als er meine Hand immer noch fest umschlossen hielt und auch keine Andeutungen machte sie loszulassen.

Mein Blick lag auf seiner Hand und wanderte dann wieder zu seinem Gesicht.

Er fixierte mich und ich sah zu Boden.

,, Ich muss dir viel bedeutet haben.", schlussfolgerte er und mir stiegen die Tränen in die Augen, während ich nickte.

Er sah es und zog mich wieder auf die Bank.

Eine Träne löste sich und lief mir über Wange.

Er drehte meinen Kopf zu sich und wischte die Träne weg.

Es war wie damals, als ich Jasper getötet hatte.

Er hatte mich getröstet, stand mir immer zur Seite.

Seine Hand ruhte noch ein wenig länger auf meiner Wange, bis ich nach ihr griff und sie von meiner Wange entfernte.

,, Bitte... hör auf, du machst es nur noch schlimmer für mich.", flüsterte ich und senkte den Blick.

Ich entfernte mich ein Stück von ihm, hatte aber nicht bedacht, dass die Bank nicht sonderlich groß war und fiel auf den Hintern.

Langsam richtete ich mich wieder auf und wollte diesmal an ihm vorbei gehen, doch plötzlich stand er ganz dicht vor mir und griff erneut nah meiner Hand.

,, Ich will wieder der sein, der ich einmal für dich war.

Wenn es eine Möglichkeit gibt, dann werde ich sie ergreifen."

Mal wieder ein neues Kapitel😊❤
Hoffe es gefällt euch🤗❤
Eure motte1512❤

Save MeWhere stories live. Discover now