Kapitel 11

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Katy POV

Ich blinzelte ein paar mal, bis meinen Augen sich an das Licht gewöhnten.

Mein Blick wanderte durch den Raum.

Wo war ich?

Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Das war Klaus' Zimmer.

Schon der Gedanke daran ließ meine Wangen glühen.

Ich setzte mich auf und sah in Richtung Couch.

Leer.

Klaus war nicht da.

Ich schwang die Beine aus dem Bett und stand auf, dabei flatterte ein Bild durch die Luft.

Schnell griff ich nach ihm, pflückte es wortwörtlich aus der Luft.

Auf dem Bild war ich zusehen, auf dem Balkon stehend.

Er hatte echt Talent.

Schnell machte ich mich fertig, lief in mein Zimmer und stand mindestens 20 Minuten vor dem Kleiderschrank, bis ich mir ein Outfit rausgesucht hatte.

Es war ein kurzes schlichtes Sommerkleid.

Weiß mit roten Punkten.

Ich zog mich an, kümmerte mich um meine Haare und lief die Treppe runter.

Der Geruch von gebratenem Speck stieg mir in die Nase und sofort lief mir das Wasser im Mund zusammen.

Erst dann merkte ich wie mein Magen knurrte.

Ehe ich es mich versah stand ich in der Küche.

,,Gut geschlafen?", wurde ich von Klaus begrüßt, der am Herd stand und mit den Pfannen hantierte.

Ich nickte und setzte mich auf einen der Stühle.

Sofort stand ein Teller gefüllt mit Speck und Eiern vor mir, sowie ein Glas O- Saft.

Klaus nahm gegenüber von mir Platz, vor ihm standen ebenfalls Teller und Saft.

Wir begannen schweigend zu Essen, als ich die Stille brach.

,,Das Bild, das du von mir gemalt hast, ist sehr schön."

Er nickte kurz.

Sehr gesprächig...

Nach dem Essen beschloss ich, mich an der Schule anzumelden.

Eine halbe Stunde später stand ich vor dem riesigen Gebäude.

Da ich kein Auto besaß, hatte ich den langen Marsch zu Fuß bewältigen müssen.

Die Schule war nicht anders als die anderen.

Sie war in weiß gestrichen.

An manchen Stellen blätterte die Farbe schon ab.

Vor dem Gebäude lungerten die Jugendlichen rum.

Ich ließ meinen Blick über sie schweifen.

Wie in jeder Schule gab es verschiedene Arten von Schülern.

Es gab die Kiffer, die in einer hinteren Ecke des Pausenplatzes standen, die Bad Boys, die an jedem Finger ein Mädchen abzählen konnten, die Bitches, die 10 Kilo Schminke in der Fresse hatten und sich auf jeden Kerl einließen, die Einzelgänger, die Streber, die sich selbst in der Pause über den Unterricht unterhielten, die Schläger, die die schmächtigeren und jüngeren quälten und die kleinen oder großen Gangs.

Ich lief auf die Tür zu, straffte die Schultern, atmete tief durch und betrat das Gebäude.

Das Sekretariat fand ich relativ schnell.

Ich holte mir meinen Stundenplan ab.

Ich hatte als erstes Geschichte.

Es klingelte.

10 Minuten später irrte ich immernoch durch die Gänge, die Schule war doch größer als sie von draußen aussah.

Die Gänge waren menschenleer.

Schuhe hallten auf dem Boden, aber als ich mich umdrehte, war keiner zusehen.

Ich schüttelte den Kopf.

,, Kann ich dir helfen?", die Stimme war mir mehr als bekannt.

Ich drehte mich wieder um.

Da stand er, mein bester Freund aus Kindheitstagen...

Save MeWhere stories live. Discover now