Kapitel 10

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Katy POV

Fluchend hielt ich mir das Schienbein.

Vor meinen Augen drehte sich immer noch alles, deshalb bin ich auch gegen die Bettkante gelaufen.

Ich lief auf die Tür zu, mich abstützend wo ich konnte.

Vor meinen Augen drehte sich immernoch alles, deshalb schloss ich kurz die Augen.

Ich atmete tief durch.

Dann öffnete ich meine Augen wieder.

Die Sterne verschwanden allmälig.

Ein klappern.

Mit einem Ruck drehte ich mich um.

Die Vorhänge bauschten sich auf und wirkten im ersten Moment wie Gespenster.

Mein Blick wanderte durch den Raum.

Katy, du wirst noch paranoid.

Ich schüttelte den Kopf.

Ein weiteres klappern.

Mein Blick wanderte erneut durch den Raum.

Nichts.

Niemand.

Ich rieb mir über die Augen.

Das bildete ich mir nur ein, versicherte ich mir in Gedanken.

Eine Vase fiel vom Tisch.

Das kann ich mir jetzt nicht mehr eingebildet haben.

Mein Herzschlag erhöhte sich.

Mein Atem ging schneller.

Ein Schatten.

Plötzlich war er wieder weg.

Womöglich ein Vampir?!

Ich bekam es mit der Angst zu tun.

Sie streckte ihre kalten Hände nach mir aus, zog an mir.

Ein Luftzug wirbelte meine Haare auf.

Mein Blick wanderte zum Balkon und dem Fenster.

Alles verschlossen.

Kurz bildete ich mir ein, blonde Haare gesehen zu haben, verwarf diesen Gedanken dann aber sofort wieder.

Alles in mir schrie, diesen Raum zu verlassen.

Ich überwand die letzten paar Schritte zwischen mir und der Tür und legte meine zitternde Hand auf die Türklinke.

Aber in dem Moment öffnete sich die Tür von selbst.

Ich wich einen Schritt zurück.

Klaus kam rein.

Prüfend sah er mich an.

,, Was war das eben für ein Poltern?", seine Stimme klang rau.

Einen Moment rang ich mit mir, wollte ihm meine Vermutung erzählen.

Wollte ihm erzählen, dass womöglich jemand hier drin war oder es noch ist.

Aber damit würde ich mich lächerlich machen.

Also überlegte ich mir krampfhaft eine Ausrede.

,, Also, ähm-", fing ich mit klopfendem Herzen an zu stottern.
,, Ich hab die...die Vase runtergeschmissen.", ich deutete mit dem Kopf auf die Scherben auf dem Boden.

Nervös spielte ich mit meinen Fingern.

Ich schaute zu Klaus.

Er zog eine Augenbraue hoch.

,, Dafür, dass du anscheinend nur eine Vase runtergeschmissen hast, klopft dein Herz aber, als wärst du einen Maraton gelaufen."

Mir stieg die Farbe ins Gesicht.

Schnell senkte ich den Blick.

Eine Antwort fiel mir nicht ein, also schwieg ich.

Klaus drehte meinen Kopf und sah mir tief in die Augen.

,, Was ist wirklich passiert?"

Ohne das ich es wollte, erzählte ich ihm alles.

Die Worte fielen mir wie aus dem Mund, ohne dass ich etwas tun konnte.

Danach konnte ich mir selbst nicht erklären wieso ich das getan habe.

Nachdenklich schaute er mich an oder eher gesagt durch mich durch.

,, Komm mit.", sagte er und griff sacht nach meiner Hand, die sofort anfing zu kribbeln.

Er führte mich aus meinem Zimmer, den Gang runter und auf eine Tür zu, auf der in einer mir unbekannten Schrift etwas stand.

Er öffnete die Tür und machte mir klar, einzutreten.

Erstaunt riss ich die Augen auf, soweit, dass es wehtat.

Das Zimmer war riesig.

In mitten des Raumes stand eine kleine Sofaecke, an den Wänden hingen und standen überall Bilder.

An der gegenüberliegenden Wand stand ein riesiges Bett.

Ich betrachtete die Bilder näher, strich hier und da über ein Muster.

Währenddessen lehnte Klaus die ganze Zeit an einer der Wände und sah mich amüsiert an.

,,Gefällt dir das Zimmer?"

Ich nickte.

,,Vor allem die Bilder.", fasziniert strich ich mit der Fingerkuppe ganz sacht über ein Bild.

Es zeigte die Landschaft.

Einen See.

,, Hast du die gemalt?", fragte ich leise und drehte mich zu Klaus um.

Er nickte kurz.

,,Die sind sehr schön."

Darauf sagte er nichts mehr.

,,Wieso hast du mich hierher gebracht?", fragte ich ihn wieder leise.

,,Du bleibst die Nacht hier, damit ich dich im Auge behalten kann.

Wenn ein Vampir in deinem Zimmer war, hat er es wohl auf dich abgesehen.", sagte er.

Ich nickte und näherte mich der Couch.

Blitzschnell stand Klaus vor mir.

,,Du schläfst im Bett, ich schlafe auf der Couch.", sagte er.

Seine graublauen Augen fixierten mich mal wieder.

,,Aber-", fing ich an.

,,Nichts aber, was wäre ich für ein Gentlemen?", sagte er und grinste.

Ich gab mich geschlagen und nickte.

Eine knappe Minute später befand ich mich in dem viel zu großen, aber ziemlich bequemen Bett wieder.

Klaus lag auf der Couch und starrte die Decke an, genau wie ich.

Gefühlte Stunden später starrte ich immernoch an die Decke.

Mein Blick wanderte zu Klaus.

Seine Augen waren geschlossen und seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig.

Er schlief.

Ich wälzte mich noch mehrere Minuten in dem riesigen Bett herum.

Schließlich drückte ich mein Gesicht in das Kissen.

Es roch nach ihm.

Und mit seinem Geruch in der Nase schlief ich endlich ein...

Save MeWhere stories live. Discover now