Kapitel 7.4

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Ich würde euch empfehlen, das letzte Kapitel noch einmal zu lesen, bevor ihr dieses hier startet, da es die letzte Szene fortsetzt ;D
Viel Spaß ^^




Sarah



Ich beende meinen Kampf damit, dass sich die blanke Klinge meines Messers in die weiche Haut knapp über seinem Kehlkopf drückt. Meinen linken Arm habe ich um seinen Körper geschlungen und seine Hände krallen sich in meine Haut.

Er keucht und zappelt, verstummt jedoch, als ich das glatte Metall ein Stückchen fester gegen seine Haut drücke und sich ein einzelner Tropfen Blut auf meiner Klinge bildet.

Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht, das nichts Freundliches an sich hat. Diesen Kampf habe ich fast schon zu leicht gewonnen, als dass es Spaß gemacht hätte.


Anstatt ihn jedoch zu töten – wovon er anscheinend ausgeht – entferne ich blitzschnell das Messer von seiner Kehle, schlage ihm mit dem Griff des Messers kräftig gegen die Schläfe und lasse ihn los, als er bewusstlos in sich zusammensinkt. Dann sehe ich auf und erkenne, wie dringend die anderen meine Hilfe brauchen: Yahiko liegt auf dem Boden, ein Junge so groß wie ein Felsen beugt sich über ihn, grinst dabei gehässig und begräbt Yahiko unter sich mit seinem bloßen Gewicht.


Wenige Meter weiter wird Taio soeben von seinem Gegner weggestoßen, sodass er mit dem Kopf auf unebenem Kopfsteinpflaster landet und ziemlich benommen aussieht. Anstatt sich nun über ihn her zu machen, wendet der Fremde sich jedoch von Taio ab und dreht sich zu Amelie um, die neben dem Haus auf dem Boden kniet.
Er lacht, als er sie so sieht und sie springt erschrocken auf. Dabei spiegelt sich das Sonnenlicht in etwas, das sie in der Hand hält und ich grinse, als ich erkenne, was sie vorhat. Unser Blondchen ist eben nicht dumm: Sie hat eine der verbogenen Konservendosen geknackt und benutzt deren scharfe Kanten nun als Waffe. Nur, dass sie damit mindestens genauso unsicher aussieht, als stünde sie ihrem Angreifer mit bloßen Händen gegenüber.


Ein Schmerzenslaut dringt an meine Ohren, der eindeutig von Yahiko stammen muss. In einem Sekundenbruchteil entscheide ich mich dazu, ihm zu helfen. Amelie wird sich für einen Moment selbst zu verteidigen wissen müssen.


Ich renne die wenigen Schritte, die mich von dem Berg und Yahiko trennen, um mich dann mit vollem Schwung gegen seinen Angreifer zu werfen. Gleichzeitig packe ich den Griff meines Messers fester und spüre, wie es während unseres Falls in Muskelgewebe eindringt. Der Junge brüllt, als wir landen, ich im selben Moment aufspringe und mein Messer in einem möglichst schrägen Winkel wieder aus seiner Seite reiße.

Kurz huscht mein Blick zu Yahiko, der sich bereits aufzurappeln beginnt und zu verstehen versucht, was soeben geschehen ist. Als er mich entdeckt, steht ihm die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, dann geht er ebenfalls wieder zum Angriff über. Gemeinsam hat dieser Junge trotz seiner Kraft keine Chance gegen uns. Innerhalb von Sekunden liegt er am Boden und hält sich die Seite, aus der das Blut zwischen seinen Fingern hervorquillt. Dann ertönt ein Schrei, und wir beide wenden den Kopf. Amelie steht gegen die Hauswand gedrängt, die Verzweiflung ist an ihrer gesamten Körperhaltung abzulesen. Die Dosen-Waffe wie ein Schwert vor sich haltend, steht sie ihrem Gegner gegenüber, doch es ist offensichtlich, dass er sie angreifen wird. Jetzt.


Yahiko und ich handeln im selben Moment, so als hätten wir das alles hier geprobt. Ich werfe ihm mein Messer zu, während ich zu Amelie renne, Yahiko fängt es geschickt aus der Luft und wendet sich dem verletzten Jungen auf dem Boden zu.

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