Kapitel 3.3

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Sarah

Ich werfe Yahiko erneut einen Blick zu,woraufhin dieser vorsichtig um die letzte Ecke sieht, die uns noch von denbeiden trennt.



Yahiko


Als ich mich langsam um die Ecke schiebe, achte ich darauf, im Schatten zu bleiben. Die Dunkelheit wird mich beinahe unsichtbar machen und ich kann mir gleichzeitig einen Überblick über die Situation verschaffen.


Das Mädchen steht mit dem Rücken zu mir, sie ist klein und die langen blonden Locken fallen ihr über die schmalen Schultern. Ich grinse siegessicher. Dieses Püppchen könnte ich mit verbunden Augen besiegen.


Ein Stückchen weiter ist eine Treppe zu sehen, die aus dem Gang hinauf ans Tageslicht führt und ich kann die Beine des Jungen am oberen Treppenabsatz erkennen. Ich gebe Sarah einen Wink, worauf sie ebenfalls um die Ecke tritt. Dabei ist sie so leise wie eine Katze, sodass das Mädchen nicht einmal mitbekommt, dass wir direkt hinter ihr stehen.


Als im nächsten Augenblick ein Messer haarscharf an der Blonden vorbeifliegt, hinter der ich stehe, reagiere ich viel zu langsam. Ich sehe die blanke Schneide kaum in der Dunkelheit aufblitzen, als es auch schon beinahe zu spät ist. Erst im letzten Moment schießt Sarahs Hand nach vorn und fängt das Messer mitten aus der Luft. Die Blonde schreit erschrocken auf, als sie sich umdreht und uns hinter sich entdeckt. Ohne zu überlegen wirft sie sich zur Seite, aus dem Schussfeld des unsichtbaren Messerwerfers, was das Beste ist, was sie für sich tun konnte.

Denn im nächsten Moment bricht Chaos aus.


Der Junge ist einige Schritte die Treppe heruntergekommen. Er schreit etwas, ehe er erschrocken anhält und mich mit weit aufgerissenen Augen anstarrt. Ich nutze seinen Schock, springe auf ihn zu und reiße ihn am Kragen die letzten Treppenstufen hinunter. Wut rauscht durch meine Adern, glutheiße Wut auf die ganze Situation. Auf den Messerwerfer, welcher mich beinahe getötet hätte, auf Sarah, bei der ich immer noch das Gefühl habe, ich müsste ihr etwas beweisen, Wut auf diesen Idioten, der schwach und ängstlich vor mir auf dem Boden sitzt und mit Rehaugen zu mir aufschaut.


Gemischt mit dem Adrenalin das noch immer durch meine Adern strömt, legt sich in mir ein Schalter um. Ohne links und rechts zu sehen stürze ich mich auf mein Opfer, nehme nichts mehr um mich herum war. Erst als das Mädchen versucht mich von hinten anzuspringen drehe ich mich um und stoße sie hart gegen die Treppe, dann wende ich mich wieder dem Jungen zu. Er hat den Moment genutzt und sich aufgerichtet, stützt sich jedoch immer noch an der Wand ab. Dabei habe ich noch nicht einmal angefangen.



Langsam gehe ich auf den Jungen zu, dränge ihn weiter zurück, bis er in der Ecke des Ganges in der Falle sitzt. Meine Haltung ist drohend, jede Muskelfaser zum Zerreißen gespannt.


Dann höre ich Sarahs Schrei und bin für einen Moment abgelenkt. Mein Kopf schießt herum und gleichzeitig sehe ich aus dem Augenwinkel, wie der Junge auf die Treppe zu hechtet. Ich laufe hinterher, sehe wie er die Hand des Mädchens schnappt und hinter ihr die Stufen hinaufrennt.

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