Kapitel 5.7

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Jep, ich habs erfolgreich geschafft, dieses Kapitel zu überspringen -.- es hätte eigentlich nach 5.3 als Kapitel 5.4 gepostet werden sollen - aber naja, nicht so schlimm ^^ Habs ja noch gemerkt, bevor ich noch ein Amelie-Kapitel posten konnte :P
Dementsprechend würde ich euch empfehlen, nochmal kurz in Kapitel 5.3 reinzuschauen. Ansonsten hier noch das Ende als Erinnerung:

Wir sind erst wenige Meter weit gekommen, als alle Glasscheiben um uns herum gleichzeitig zerspringen. Ich werde zu Boden gerissen und spüre Finns Gewicht auf mir, das mich unten hält, seine Arme links und rechts um meinen Kopf, die mich vor den Splittern zu beschützen versuchen.
Das Geräusch in meinen Ohren erinnert mich daran, wie Ailene zu Hause einen Spiegel heruntergeworfen hat, nur ist das Geräusch dieses Mal tausendfach verstärkt. Die Scherben verteilten sich überall, sodass wir noch Tage später weitere Splitter fanden.
Hier dagegen regnet es. Ein im Sonnenlicht glitzernder, tödlicher Regenschauer aus Millionen kleiner Glasscherben, die sich uns in die Haut bohren. Es ist wunderschön und dennoch so grausam zugleich.




Amelie


Einige Sekunden später springt Finn wieder auf und zieht mich mit sich. Er rennt los in die Richtung, aus der wir ursprünglich gekommen sind und in der unser Wolkenkratzer liegt, doch ich bleibe stehen und drehe mich um. „Finn!", meine Stimme ist zu hoch, zu schrill. „Finn, wir müssen Elias helfen!"


„Wenn er sich nicht selbst helfen kann, dann können wir es auch nicht. Wir sind unbewaffnet!", obwohl er schnell spricht, klingt seine Stimme ruhig und sicher. Vermutlich ist es das, was mich schlussendlich überzeugt, ohne eine große Diskussion zu beginnen: Ich habe Angst, und Finn bietet mir Sicherheit.


Er streckt die Hand nach mir aus, ich ergreife sie und gemeinsam rennen wir den Weg zurück, wobei Blut seinen Ärmel hinab auf unsere Hände läuft. Die Splitter haben sich in seinen kompletten Rücken gebohrt, manche kann ich sogar im Rennen noch erkennen.


Als wir angekommen sind, hämmert Finn gegen die Glasscheibe und Misa erscheint kurz darauf. In dem Moment, in dem sie unsere Gesichter sieht, reißt sie die großen Augen auf, sodass sie wie Murmeln hervortreten und stürmt auf uns zu. Mit geübten Bewegungen öffnet sie die Luke und lässt uns herein.


„Was ist passiert?", schießt auch schon die erste Frage aus ihrem Mund, noch ehe wir beide drin und die Luke hinter uns wieder geschlossen ist.


„Wir haben Elias gesehen", setze ich an und erzähle ihr die Kurzform der ganzen Geschichte, während wir in den nächsten Stock gehen. Dabei werde ich mehrmals von Misa unterbrochen, die erschrockene, ängstliche oder einfach nur ungläubige Laute hervorbringt. „Elias hätte ihn getötet?", sie klingt verstört und starrt auf ihre Hände. Dann sieht sie mich bittend an, so als hoffe sie, dass ich das Gegenteil behaupten würde.
„Ich denke schon", antworte ich deshalb so vorsichtig wie möglich und hebe unschuldig die Schultern. Dann sind wir oben angekommen.


Als Finn als Letzter den Raum betritt, kommt Bewegung in Taio. Er springt von seinem Platz am Fenster auf, wo er die Ebene bis zu unserem Dorf im Blick hatte.
„Was ist passiert?", fragt auch er und ich seufze, ehe ich die Geschichte noch einmal von vorne – diesmal deutlich kürzer – erzähle. Währenddessen drückt Misa Finn auf den Boden. „Setzen", beordert sie in einem strengen Tonfall, der so gar nicht zu ihr passt. „Wir müssen die Splitter entfernen, ehe sich deine Wunden entzünden können."

SEARCH - Das Spiel der SeelenWhere stories live. Discover now