Chapter 15.

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„Ahhhhh!" verschreckt schrie ich wie ein kleines Mädchen auf, meine Stimmelage war zehn Oktaven höher.

Schnell streckte ich meine Hände aus, hielt sie vor mein Gesicht damit ich nicht mitfühlen musste und flüchtete hinter die Couch.

Dort blieb ich sitzen und während die anderen lachten, murmelte ich total verstört etwas von „Jungen, Clowns, Baum."

„Mama, ich will nach Hause!" langsam hielt ich meine Knie vor meinen Körper und legte meine Arme drum.

Ich haste Horrorfilme einfach. Wie können sich Leute so etwas freiwillig antun?

Verstört schüttelte ich meinen Kopf.

Wir wahren gerade mal bei der Hälfte von Poltergeist angekommen und ich schob schon die größte Krise.

Aber immer wenn ich so etwas gucke und dann abends in meinem Bett liege denke ich die ganze Zeit daran das ja neben meinem Bett auf dem Nachtisch, irgendjemand hocken könnte und mich im Schlaf anstarrte.

Ich war halt einfach die größte Pussy in unserer Gruppe.

Auf einmal ertönte eine weibliche Stimme die nach irgendeinem Griffin rief.

Ich werde nie wieder Schlafen können.

Auf einmal setzte sich jemand neben mich. Erschrocken zuckte ich erst zusammen und blickte dann zu Hannah die mir den halben Herzstillstand beschert hatte.

Sie nahm meine Hand und flüsterte "Alles ist gut." Komisch guckte ich sie an. Ich fühlte mich grad total weiblich, weiblicher als die Mädchen aus unserer Gruppe.

Hannah lächelte "es ist okay, wenn du Angst hast."

Nein ist es nicht?

Genervt von mir selbst stand ich auf, blickte zu meinen Freunden die auf der Couch saßen und dem Film gespannt lauschten. Ich nickte Hannah einmal zu und verließ dann das Wohnzimmer.

Es gab diese Momente da fühlte ich mich einfach nicht willkommen in dieser Gruppe. Wir hatten uns in den letzten Jahren einfach zu stark auseinander gelebt.

Langsam ging ich die Treppen zu meinem Zimmer hoch, öffnete die Tür und ließ mich auf das Bett fallen.

Die Luft ließ ich aus meinen Lungen und fuhr mir durch die Haare. Ich hasste diese Angst vor Horrorfilmen, es ließ mich schwach aussehen.

Mein Blick fand seinen Weg zu dem Schreibtisch, wo überall drauf verteilt unterlagen von mir sich befanden, doch mein Augenmerk liegte auf dem Fenster was sich direkt beim Schreibtisch befand.

Man konnte einfach aus dem Fenster steigen, ca. 50 cm runter springen und schon befand man sich auf dem Bewachsenden, geraden Garagendach des Hauses.

Immer mehr spinnte sich ein Plan in meinem Gehirn zusammen.

Kurz griff ich nach dem Buch welches ich momentan am lesen war und legte alle Unterlagen von dem Schreibtisch auf das Bett, sodass nichts mehr auf dem Schreibtisch lag.

Schnell zog ich mir eine Jacke drüber und schon hockte ich auf dem Schreibtisch, mit einer Handbewegung war auch das Fenster offen und direkt sprang ich raus.

Ich landete auf dem Dach und direkt fuhr eine Windböe durch meine Haare und verwuschelte sie noch mehr.

Langsam setzte ich mich an die Kante wo man direkt auf den Garten sehen konnte, mit seinem Pool, dem alten Schuppen und den weißen und roten Pappbechern im Gras.

Meine Füße ließ ich runter baumeln und blickte auf das Einband von dem Buch, drauf war ein blauer Drache und mit einer leicht gelblichen Schrift stand Eragon drauf.

Ich hatte das Buch vor ein paar Jahren schon mal gelesen, hatte damals aber nur den ersten Teil, den ich gerade in den Händen hielt.

Doch vor einen paar Wochen hab ich in einer Bücherei die anderen Bände gesehen die ich direkt mitgenommen hatte. Nun fing ich wieder von vorn mit dem ersten Teil an.

Den Reißverschluss meiner Jacke zog ich bis nach ganz oben, öffnete das Buch auf Seite 40 und fing an weiter zu lesen.

PumpkinOù les histoires vivent. Découvrez maintenant