Ich fand das immer lustig. Wenn ich ehrlich bin glaubte ich dass er Angst vor mir hatte, denn reden tat er mit mir nie von selbst. Allen anderen sagte er immer Hallo, wie auch gerade zu Phoenix, aber mich lächelte er immer so vorsichtig an. Und ich wusste nicht mal ob das überhaupt an seiner Krankheit lag.

"Deckt ihr schon mal den Tisch?", fragte Jesse ohne von seinem Handy auf zusehen und Aaron sowie Elias gingen dem Befehl nach.

Nach einiger Zeit fing sich die Küche an zu füllen mit den restlichen Kindern und es wurde laut.

Die pancakes wurden gegessen und die die übrig blieben legte Jesse zur Seite. Dann scheuchte er die Horde von Kindern hoch, damit sie sich fertig machen konnten. Dass Jesse überfordert war, merkte man kaum und als alle bis auf Elias später abgeholt wurden, kam er geschafft zu uns runter.

"Ich liebe Kinder", seufzte er gestresst und ich zog ihn direkt mit ins Wohnzimmer. "Ich will deine Laune echt nicht verschlechtern, aber wir sollten damit anfangen, Weswegen wir hier sind", meinte ich und stöhnend ließ sich Jesse auf die Couch nieder.

"Ey ihr Spaßten, los, ab auf die Lernbank", rief ich noch Phoenix und Jordan zu, die ebenfalls lustlos aus der Küche kamen. Sie setzten sich zu Jesse auf die Couch, während ich vorne stand.

Wie schrieben bald die nächste Mathearbeit und ich hab den drei versprochen Ihnen zu helfen. Ich konnte ja schon alles, aber die drei?

Pah.

Bei Jordan waren alle meine Hoffnungen verschwunden, aber ich wollte ihn natürlich nicht ganz aufgeben, Weswegen ich alles tun werde.

Phoenix war nicht ganz so dumm, aber in letzter Zeit hatte er in Mathe den Faden verloren und ich wollte ihm zu einer eins verhelfen, damit seine Eltern stolzer sein würden auf ihren Sohn.

Und Jesse...

Ähm ja. Ich sollte lieber anfangen.

"Percy? Mein Bruder hat glaub ich noch so eine Kindertafel in seinem Zimmer stehen. Frag ihn doch ob du sie haben kannst?", schlug er vor und zündete sich eine Zigarette an. "Mach ich und krieg ich auch eine?", fragte ich ihn und zeigte auf seine Zigarette. "Klar", Jesse griff zur Packung auf dem Tisch und ich kam auf ihn zu. Er gab mir eine Zigarette und ich klemmte sie mir zwischen die Lippen. Ich beugte mich zu ihm, Jesse hob sein Feuerzeug und zündete mir meine Zigarette an. "Danke", murmelte ich und Jesse grinste. "Gerne süßer", er zwinkerte mir zu und ich schüttelte innerlich den Kopf.

Ich zog zurück und merkte noch wie komisch Phoenix uns musterte, doch ich achtete nicht weiter darauf, sondern lief die Treppe hoch.

Aber nicht ohne den Kommentar von Jordan zu überhören. "Klopf lieber an, bevor du die Tür aufmachst", hatte er gesagt und mir war zwar klar, dass er es ironisch meinte, doch ich tat es trotzdem.

An Aarons Zimmer angekommen, klopfte ich und wartete ein bis zwei Sekunden, bevor ich die Tür öffnete und in sein Zimmer trat.

Aaron und Elias saßen zusammen auf Aarons Bett und knieten gegenüber voneinander. Die beiden sahen mich an und ich kam rein.

"Aaron kann ich deine Tafel ausleihen?", fragte ich und sah mich kurz suchend im Zimmer um, bis ich sie gefunden hatte. "Klar", erwiderte er und somit lief ich zu der Tafel, um sie mitzunehmen.

"Okay, pass auf. Sprich mir nach: Ich..", hörte ich Aaron sagen und ich warf den beiden wieder einen Blick zu. "Ich", wiederholte Elias. "Mag", fuhr Aaron fort. "Mag", wiederholte Elias nochmal und verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. "Aaron", beendete Aaron wohl den Satz und musterte Elias dann wohl abwartend.

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt