Willkommen in der Familie, Psycho / boyxboy

Kapitel 55

Phoenix POV

"Phoenix?", Percy lag neben mir im Bett noch am gleichen Abend.

Wir hatten bis gerade einen Film geguckt, doch er war nun aus und ich hatte den Laptop beiseite geräumt.

Wir beide waren noch wach und ich zog die Decke an mich, da ich halb nackt war. Auch Percy trug nichts außer einer Boxer und etwas nackte Haut zeigte sich, als er sich zu mir drehte.

Seine Haare waren verstrubbelt und Müdigkeit stand ihm im Gesicht geschrieben. Allerdings stand ihm das. Mir nicht.

"Ja?", fragte ich und drehte mein Kopf zu ihm. Percy gähnte und fuhr sich durchs Gesicht.

"Ist es ok wenn ich hier schlafe? Ich bin zu faul rüber zu gehen", murmelte er und schloss schon die Augen.

"Klar...aber nur wenn du wiederholst was du eben im Bad zu mir gesagt hast", forderte ich lächelnd.

Nachdem er gesagt hatte, dass ich sexy war, konnte ich nicht aufhören zu Grinsen. Sowas von ihm zu hören war die Kirsche auf...nun ja, alles. Sonst sagte er immer dass ich hässlich war und nun sexy? Woher kam das?

Doch ich sollte die Tatsache einfach annehmen und mich darüber freuen. Denn ja, ein wenig toll fand ich meinen Bruder schon.

"Halt die Klappe", murmelte er und nickte schon fast weg. Ich lachte leise und beugte mich zu ihm rüber.

"Willst du auch was zum überziehen? Mir ist so kalt und nicht dass du frierst", sagte ich und legte meine Hand auf seinen Arm. Percy murmelte irgendwas, doch ich verstand nicht was, da er halb schlief.

Ich seufzte und stand vorsichtig auf. Percy schien nun wirklich zu schlafen und schnell zog ich mir etwas über. Eigentlich wollte ich mich zu ihm hinlegen, doch ich musste noch was zu trinken holen, da ich es eben ausgetrunken hatte. Zudem brachte ich direkt das Kühlakku mit runter.

Es brannte noch Licht im Wohnzimmer und meine Eltern saßen auf der Couch, vor ihnen lag Adonis auf dem Boden.

Ich sagte nichts und lief in die Küche. Meine Mutter wollte ich gerade nicht sehen. Es tat weh darüber nachzudenken wie sie mich geschlagen hatte. Und bis jetzt hatte sie sich nicht mal entschuldigt.

Ich fühlte mich so unerwünscht und das schmerzte in meiner brustgegend. Vor allem weil ich definitiv ein Mutterkind war.

Schnell packte ich das Kühlakku in die Gefriertruhe und nahm mir schließlich eine Flasche Wasser.

"Phoenix?", meine Mutter stand hinter mir.

Ich drehte mich um und sah sie an. "Ja?", fragte ich Einfach und sie nahm mich in den Arm.

"Phoenix ich wollte dich eben nicht schlagen. Das wollte ich wirklich nicht. In letzter Zeit ist so viel Stress in der Praxis und ich bin schlecht gelaunt. Das wollte ich nicht an dir auslassen. Ich fühle mich schlecht, dafür dass ich dir weh getan habe mein Junge. Das wollte ich nicht und ich kann mich nicht genug dafür entschuldigen. Du sollst dich auch nicht mit Percy vergleichen. Die Note war ein Ausrutscher und ich bin trotzdem stolz auf dich, für das was du leistest. Einen Menschen zu helfen ist auch viel wichtiger als dumme Schulnoten. Es tut mit leid mein Schatz und ich habe dich ganz doll lieb", Mum drückte mich fester und ich schloss die Augen.

"Ist schon ok ma..ich habe mich nur erschrocken. Ist vergessen...ich habe dich auch lieb", entgegnete ich und wir lösten uns.

"Ich wäre jetzt auch hoch gekommen, soll ich dich noch hochbringen?", fragte sie, doch ich schüttelte schnell den Kopf. "Gute Nacht Mama", ich küsste ihre Wange, bevor ich mit dem Wasser die Küche sowie das Wohnzimmer verließ.