Kapitel 53

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Percy POV

"Scheiße, scheiße, scheiße...", fluchte ich mit zusammen geknirschten Zähnen und versuchte das Blut, welches über meinen Arm lief zu stoppen.

Mein Hemd? - versaut.

Meine Stimmung? - zum kotzen.

Was passiert war? - ich wollte mich gerade fertig machen für das Date und natürlich konnte es nicht anders sein, so dass es dazu kam, dass ich mir unabsichtlich meine Narben am Handgelenk aufgekratzt hatte.

"Fuck", ich band mir Tücher um das Handgelenk, um das Blut welches raus quoll, zu stoppen.

"Wie viel Uhr?", fragte ich mich selber und schaute auf mein Handy, welches neben dem Waschbecken lag.

"Ach scheiße", mit dem Tuch um mein Handgelenk stürmte ich aus meinem Zimmer und wollte die Treppen runter rennen. Ich hätte schon längst unten sein müssen und ich fragte mich wirklich, ob Phoenix noch da war.

Genau in dem Moment stieß ich mit Phoenix zusammen.

Dieser sah zu Boden und lief deutlich zusehen eingeknickt die Treppen hoch.

"Phoenix!", meinte ich etwas erleichtert und dennoch erschrocken schaute er hoch. Seine Wangen waren rot und aufgeplustert. Seine Augen nass und er schaute mehr als enttäuscht aus. Ich konnte es ein wenig nachvollziehen, aber ich war gerade einfach zu aufgeregt.

"P-Percy was?", fragte er nur verwirrt und ich hielt ihm mein Handgelenk hin, welches ich vor lauter Stress schon fast vergessen hatte.

"Es tut mir leid, ich hab 'ne Wunde aufgekratzt und versucht die Blutung zu stoppen. Dabei Habe ich die Zeit vergessen", erklärte ich mich und Phoenix musterte mich noch kurz.

"Oh schon ok", meinte er leise und ich nickte. "Komm mit, ich mach das", fuhr Phoenix fort und nickte in Richtung von meinem Zimmer. Ich lief ihm also hinterher und Phoenix ging sofort in mein Badezimmer.

"Zieh besser dein Hemd aus", schlug Phoenix mir vor und ich tat es auch. Danach griff er nach meinem Arm und drückte mich auf den Rand der Badewanne. Er selber stand am Waschbecken.

Ich musterte ihn stumm dabei wie er mich mehr oder weniger verarzte. Er sah ebenfalls fertig gemacht auf. Trug eine schwarze Skinny Jeans und ein schönes weißes Hemd. Was mir auffiel war sein Geruch, aber auch seine immer noch nassen Augen.

"Ist alles in Ordnung?", fragte ich ihn und zog meine Augenbrauen zusammen. "Ja", antwortete er nur und ich seufzte.

"Nein ist es nicht. Es tut mir leid. Ich kann sehen dass du enttäuscht bist", erwiderte ich trocken und Phoenix schaute mir kurz in die Augen, während er mit meinem Handgelenk beschäftigt war.

"Aber nur weil ich dachte, du hättest doch kein Bock auf mich", erklärte er sich und ich schluckte. "Warum sollte ich dann sonst ja gesagt haben?", hinterfragte ich, doch er zuckte nur mit den Schultern. "Also selbst wenn ich es nicht gemacht hätte...aber wenn ich nicht gekommen wäre weil ich doch nicht mit dir weg gehen wollen würde, wie enttäuscht wärst du dann?", fragte ich ernst und legte etwas interessiert meinen Kopf schief.

"Ungelogen?", fragte er mich und ich nickte. "Sehr...ich habe mich so gefreut und war den ganzen Tag über so aufgeregt. Ich hatte nur noch im Kopf wie schön es wäre, wirklich einen Abend nur mit dir zu verbringen und das als Date. Keine Ahnung, aber ich war schon ziemlich traurig eben. Bei dir wird mir gar nichts gegönnt, immer passiert irgendwas und langsam bin ich es echt leid", fuhr Phoenix fort und ich erwiderte seinen Blick. Er seufzte und trat zum Mülleimer, um das blutige Tuch wegzuschmeißen.

"Pflaster? Oder verband?", fragte Phoenix mich. "Keine Ahnung, was empfiehlst du mir?", hinterfragte ich und Phoenix schmunzelte leicht. Er drehte sich zu dem kleinen weißen Schränkchen neben den Waschbecken, wo sich Seife und ein kleines Handtuch drauf befanden, und wühlte dadrin rum. Er holte schließlich Pflaster und Verbandszeug raus.

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt