Ich dachte er wäre soweit endlich mal mit seiner Vergangenheit abzuschließen und nur auf Phoenix zu achten. Die beiden waren so weit gekommen und ich fand es langsam auch lächerlich. Irgendwann war es dann nicht mehr so verständlich wie sich Percy gegenüber Phoenix benahm.

Ok, ich gab zu dass ich heute nicht hinter Percy Stand. Ich hatte Phoenix ebenfalls geraten, dass er sich nicht unterwerfen sollte und dass es besser wäre Schluss zu machen. Doch ich sah nun mal auch keine andere Lösung und Phoenix brauchte Hilfe. Percy musste es nun mal lernen und leider auf einer nicht angenehmen Weise.

Doch ich bekam einfach nicht das Bild aus dem Kopf, wie Percy mit nacktem Oberkörper vor mir stand. Wie beschämt er sich weggedreht hatte.

Beschämt wegen seinen Narben.

Nie, nie, hätte ich gedacht, dass das so schlimm ist mit seinem Überbleibe von seiner Vergangenheit und ich hab mein Herz brechen hören.

Am liebsten hätte ich meinen hilflosen, verzweifelten besten Freund in den Arm genommen und hätte ihn einfach nur an mich gedrückt. Doch ich konnte es verdammt nochmal nicht.

Egal wie leid er mir tat. Es entschuldigt nicht, dass er Phoenix, seinen Freund, seinen Bruder, ohne Rücksicht schlug und schlimme Dinge Antat. Genau das sollte Percy mal verstehen und ich könnte mich selber schlagen, dafür, dass ich das nich schon früher bemerkt hatte.

Ich kannte ihn doch.

Aber warum sprach er denn nicht mit mir. Oder Phoenix schon vorher? Zumindest mit Jordan?

Wie sollte man dann bitte Percy helfen, wenn man ihn das täten ließ, was er nicht sollte und eigentlich verboten war? Gar nicht. Es würde nicht gehen und ich war froh, dass Phoenix wenigstens jetzt so stark war und uns Bescheid gab. Selbst wenn das schon viel zu spät war.

Gott ich konnte nicht aufhören über Percy zu denken. Irgendwas war da offen zwischen uns, doch ich wusste nicht wie es schließen konnte und das war ziemlich unbefriedigend.

Außerdem wollte ich den Abend doch genießen, aber das ging nicht.

Es tat wirklich Weh es zu sagen, doch Percy hatte echt alles vermasselt und im Moment fragte ich mich, wie man so ein trottel wie er sein konnte.

Ich würde jetzt echt ungern mit ihm reden, das redete ich mir jedenfalls ein, aber dieses Gefühl von Druck machte sich in mir bemerkbar.

Irgendwas war da und ich spürte es mehr als deutlich. Doch was es war, das wusste ich nicht. Ich hatte keine Ahnung.

"Jesse ich sehe dass dich das bedrückt", sagte Jordan auf einmal und lächelte mich leicht an. "Natürlich..er ist mein bester Freund", ich schüttelte den Kopf und fuhr mir durch das Gesicht.

Es blieb kurz still, bis Jordan sich räusperte. "Was denkst du, wie geht es Percy gerade?", fragte mich Jordan.

"Ich weiß nicht. Ich weiß ja nicht mal ob Phoenix nun Schluss gemacht hat, oder hat sich Phoenix gemeldet?", fragte ich. "Ne noch nicht. Phoenix braucht Zeit", erwiderte mein Freund und ich nickte.

"Verdammt", gestresst fuhr ich mir durchs Haar. "Ruhig Jesse...ich weiß dass das im Moment eine doofe Situation ist", meinte er. "Ich sitze einfach zwischen zwei Stühlen, weißt du? Zu einem will ich nicht dass Percy verletzt wird und will ihn helfen, zum anderen denke ich auch, dass das was er getan hat nicht geht und er das lernen soll", stellte ich klar.

"Das was Percy getan hat geht auch nicht. Man schlägt seinen Freund nicht, aber ich kann ihn auch bezüglich Jake verstehen", sagte Jordan und ich nickte.

"Auch wenn ich von ihm mehr als enttäuscht bin und seine Anrufe wegdrücke, würde ich gerne wissen wie es ihm geht", murmelte ich leise und dachte an Percy. Es wäre gelogen wenn ich sagen würde, dass ich mir keine Sorgen machte.

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWhere stories live. Discover now