42. Kapitel

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Überall Gebrüll und Flüche, die nur knapp an einem vorbei rauschen und somit fast vom Besen fegen.

Wir haben sie gekonnt überrascht und nun teilen sie sich auf. Zu welchem Harry Potter und Begleiter ich soll, weiß ich nicht. Und wenn ich nicht weiß, was ich tun soll, dann mach ich jemand anderen nach und fliege einem Todesser hinterher, den ich nicht identifizieren kann.
Severus konnte ich in der Schnelle nicht ausfindig machen.

Ich rase geduckt auf einem Besen der Malfoys durch die Dunkelheit. Weiter vor uns sind zwei Ordensmitglieder, die ich aus der Ferne nicht erkennen kann, aber ich hoffe, dass ich sie nicht allzu gerne mag.

Urplötzlich zischt ein Fluch aus dem Augenwinkel zu mir. Im letzten Moment mache ich eine Rolle und setze mich total erschrocken wieder auf. Hätte ich eine Sekunde später reagiert, wäre ich tot.

Wir haben unsere Gegner aufgeholt. Ich bekomme einen Schlag ins Gesicht, als ich erkennen kann, wer er ist.

Mein Vater.

Ohne den Zauber auszusprechen, lasse ich den Entwaffnungszauber ein paar Meter weiter los.

Mein Vater dreht sich von seinem Besen und schaut mir direkt in die Augen. Die Augen, die meine so ähneln.

"Na, mein Kind, wie geht es dir?", schreit er über den Lärm hinweg.

Der Harry hinter ihm, wovon ich mir sicher bin, dass er nicht der Richtige ist, zappelt herum. Ihm ist deutlich anzumerken, dass er gar nicht hier sein möchte. Und der Auserwählte ist nicht so ein Angsthase, jedenfalls hoffe ich das mal. Für mich, für die Zauberwelt.

"Stupor", beantworte ich seine Frage. Diesmal ist es nur haarscharf an ihm vorbei. Ich bin selbst überrascht und habe urplötzlich Angst um meinen Vater.

Er ist stark und ein guter Zauberer, aber das hat hier nichts zu heißen. Man braucht eine große Menge Glück.

Der Todesser neben mir fängt nun auch an, ihn zu beschießen, doch gewissenhafter, als ich es tu.

Mitleidig sehe ich meinen Vater an, doch er zwinkert mir einfach nur zu und lächelt mich an.

In dieser Sekunde spüre ich wie mein Mal anfängt zu brennen.

Zu dem Todesser neben mir schreie ich: "Sie haben den echten Harry Potter gefunden. Lass uns zu denen fliegen. Der hier ist es eh nicht!"

Doch bevor er mir antworten kann, taucht Voldemort neben mir auf. Es dauert keinen Wimpernschlag, bis der falsche Harry Potter verduftet und somit meinen Vater ablenkt.

Wie in Zeitlupe kommt der Fluch näher zu meinem Vater. Er hat keine Chance auszuweichen und keine Reaktionszeit um ihn abzublocken. Er sieht mich an und formt mit seinen Lippen, dass er stolz auf mich ist, dass er mich liebt und kippt rücklings vom Besen.

Mitten in der Kampfzone bleibe ich in der Luft stehen und sehe verdattert Voldemort hinterher, der wie von alleine fliegen zu scheint.

Es rauscht in meinen Ohren. Ich kann und will nichts mehr hören. Möchte nicht vor meinem inneren Augen immer und immer wieder es sehen. Möchte nicht Atmen, wo ich weiß, dass er nie mehr den Wind spüren kann. Ich will nicht mehr im Hier und Jetzt sein, sondern das Weihnachten im Hauptquartier wiederholen. Dort, wo ich meinen Vater kennen gelernt habe; als ich mein Geburtstaggeschenk bekommen habe.

Ich will zurück in die Vergangenheit und nicht mitten im Krieg sein, wo jeder gegen die andere Seite kämpft, jeder nur für sich, für sein eigenes Wohlergehen.

Kind sein, möchte ich, was ich niemals richtig war.

Doch kann ich nicht, sonst bin ich die nächste, die tot ist. Aber es geht nicht, ich bekomme mich nicht bewegt. Ich bin festgefroren, oder besser gesagt zu geschockt um überhaupt meinen kleinen Finger zu bewegen.

 Life of Jane Umbridge Where stories live. Discover now