36. Kapitel

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Und wieder einmal vergehen Wochen. Immer schlimmere Wochen für mich. Vor den Ferien dachte ich, dass meine Mutter fies ist, doch war sie nicht mal ganz oben angekommen. Es scheint mir, als würde sie gerade erst anfangen. Doch eins ist besser geworden. Seit unserem Gespräch musste ich nicht nochmal zu ihr ins Büro. Vielleicht hat sie ja die Nase voll von mir. Das wäre das beste, was mir passieren kann.

Seitdem Hagrid zurückgekehrt ist, in Hogwarts, unterrichtet er wieder und ich muss sagen, sein Unterricht ist schlecht. Es würde mich nicht wundern, wenn meine Mutter ihn auch feuert. Das sage ich nicht laut, denn Hagrid ist eine sehr liebe Person.

Meine Mutter hat sämtliche neue Regeln aufgestellt. Die eine dümmer als sie andere. Man kann nur den Kopf deswegen schütteln. Es fehlt nur noch, dass sie Schulleiterin wird. Zurzeit sind wir bei Regel 118.

Gleich ist ein weiteres DA Treffen. Eigentlich will ich nicht dahin, weil ich noch immer nicht den Patronus-Zauber kann und keine Geduld mehr zum Üben habe. Ich bin zu frustriert und enttäuscht von mir selbst. Alle anderen schaffen es, außer Neville und ich. Dieser versucht mich immer wieder zu motivieren, doch geht es ihm ja auch nicht besser.

"Hey Neville. Wir sollten jetzt gehen", sage ich zu meinen gegenüber.

Lustlos und motivationslos stehen wir beide von den Sesseln auf. Wir schleppen uns zum Raum der Wünsche, wo schon so gut wie alle versammelt sind. In ihren Gesichtern ist die Freude und Motivation zu sehen. Wenn man genau schaut, sieht man auch den Stress; der Beweis sind ihre Augenringe. Ich sehe auch nicht besser aus. Seit kurzem bin ich immer kurz vor dem Weinen. Mit dem Lernen komme ich nicht mehr hinterher und genervt von jedem und allem bin ich auch noch. Ich hätte nie gedacht, dass Schule so anstrengend wäre. So kurz vor den ZAG Prüfungen ist es nicht mehr auszuhalten. Die Lehrer brummen einem Hausaufgaben auf, mehr als das ganze Jahr über. Sie versuchen uns so viel Stoff wie möglich in unsere Köpfe zu stopfen, die eh schon randvoll sind. Bald kann ich gar nicht mehr.

Mein Vater kann mir auch nicht weiter helfen. Letzte Woche habe ich ihm wieder einen sehr langen Brief geschrieben, wo ich mich über das Ministerium aufrege, über meine Mutter und über die ganze Lernerei. Es hat gut getan alles aufzuschreiben. Vergeblichst warte ich auf eine Antwort, und ich denke, sie wird nicht kommen. Keks ist nicht einmal mehr zurück gekommen. Vielleicht lässt er mich nun auch noch im Stich.

Harry muss uns nicht einmal sagen, dass wir anfangen dürfen, und schon wird trainiert. Irgendwann hören wir Geräusche. Seltsame und fragwürdige.

Immer näher trete ich an die Wand. Irgendjemand ruft etwas. Ich kann nichts verstehen. Im letzten Moment kann Harry mich zurück ziehen, bevor die Wand vor mir explodiert.

Bei dem Anblick, den ich habe, könnte ich auf der Stelle sterben.

Meine Mutter, Filch und der Rest des Kommandos grinsen uns an. Der eine mehr als der andere.
Cho steht etwas abseits und niedergeschlagen. Sie traut sich nicht, in unsere Augen zu schauen, diese Verräterin.

"Potter, Jane mitkommen", quietscht meine Mutter.

Kommentarlos gehen wir hinter ihr her. Eine Flucht ist aussichtslos. Wie Schwerverbrecher werden wir behandelt und wahrscheinlich werde ich von der Schule verwiesen. Nichts würde mich mehr wundern.

Der Gang zum Schulleiter - ich vermute, dass wir dort hin gehen - ist schleppend. Wie Harry auch bin ich nervös. Wir beide wissen nicht, was auf uns zukommen wird. Vermutungen habe ich etliche.

Bestraft werde ich ohnehin. Vermutlich alle Flüche, die ein wenig Schmerzen verursachen, werde ich spüren müssen.
Der Gedanke bereitet mir Gänsehaut.

 Life of Jane Umbridge Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz