Krankheit !!!

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Katrin

Ich machte mir Sorgen um Alexis. So konnte ich es nicht verstehen, das ich sie nicht sehen oder Anrufen konnte. Anna erzählte mir bei einem Gespräch, das Alexis versprochen hatte regelmäßig sich zu melden und anzurufen. Aber auch das passierte zuletzt nicht mehr. Wir nahmen Kontakt zum Familienanwalt auf und zu unseren Detektiv Carl. Carl hatte sich sowieso schon für das Wochenende angekündigt und wollte uns, erste Erkenntnisse mitteilen die er herausgefunden hatte. Er gab mir den Tipp mit der Klinikleitung zu telefonieren und um ein Gespräch mit den behandelten Personen von Alexis zu bitten.


So telefonierte ich mit der Klinik und bekam am folgenden Tag ein Termin bei Frau Dr.Winter. Alexis hatte mir schon bei den einzigen Telefonat mit ihr von dieser Ärztin berichtet. Ich hoffte das ich bei diesem Besuch auch auf Alexis treffen würde, denn ihre liebevollen Blicke fehlten mir.

Also stand ich am folgenden Tag in einem großem Büro. Die Wände waren mit Holz ausgekleidet. Fünf Bücherregale standen nebeneinander an der Wand. Einige Bilder von einigen Doktoren in weißem Kitteln hingen daran die ich mir kurz betrachtete. Der Mittelpunkt des Zimmers war ein großer brauner Schreibtisch, dahinter stand ein grauer Sessel und davor einfache Stühle.

>>Setzen Sie sich doch, bitte!<<, sagte eine Person die den Raum betrat. Es war Frau Dr. Winter die auf mich zukam und freundlich begrüßte. Nach Alexis kurzen Erklärungen am Telefon hatte ich sie mir ganz anders Vorgestellt. Klein und zierlich war sie nun wirklich nicht und die Haare trug sie auch anders als wie von Alexis beschrieben. Ihr kalter Blick und das blaue Kleid passten zu ihren Namen. Aber egal, deswegen war ich ja nicht in der Klinik. Ich war ja hier um zu erfahren wie es Alexis geht und warum wir sie nicht besuchen durften.

Frau Dr. Winter forderte mich auf Platz zu nehmen und ging danach zu ihren Schreibtisch.

>>Also mein Name ist Frau Dr. Wilma Winter, was kann ich für sie tun?<<, fragte sie mich wohl etwas gelangweilt. Ich erklärte ihr das ich die Frau von Alexis bin und diese gerne sehen möchte. Auch warum ein Kontakt zu ihr nicht möglich ist, fragte ich diese Ärztin.

>>Gerne würde ich so vieles tun. Sie sind also die Freundin von Alexis. Wissen sie, mit ihr stimmt etwas nicht, aber das werden wir hier behandeln. Da es auch mit ihrer engsten Familie zusammenhängt, habe ich zu ihrem Schutz eine Kontaktsperre eingeführt, sagte diese Frau Doktor zu mir.

>>Ja, deswegen bin ich wohl hier<<, antwortete ich. Von der Aussage dieser Ärztin war ich aber immer noch ganz konfus.

>>Sie denken sicher das diese Behandlung und die Maßnahmen ungerechtfertigt sind. Alexis hat sich aber hier selber eingewiesen. Das was sie hat, diese unnatürliche sexuelle Ausrichtung ist eine Geisteskrankheit, das ist wissenschaftlich bewiesen<<, versicherte Frau Dr. Winter mir.

Ich war fassungslos von dem, was ich da hörte.knicht zurecht

>>Sie ist aber doch hier weil sie mit ihrer Trauer nicht zurecht kommt. Ihr Bruder wurde getötet<<, erklärte ich.   

 Doch diese Frau zeigte keine Reaktion darauf und erklärte in einem ganz ruhigen kalten Ton weiter. >>Manche könnten damit leben. Alexis, hat wohl Angst vor ihrer Neigung, auch das ist normal, denn wenn eine Geisteskrankheit auftritt, so haben die meisten Patienten Angst vor sich selbst und ihrer Krankheit<<, erklärte sie weiter.


Wut staute sich in mir ihr an. >>Sie meinen also ich bin Schuld an der Situation von Alexis<<, fragte ich sie. >>Sie sind ein Teil des Problems, deshalb will sie Alexis auch nicht sehen<<, erklärte Frau Dr. Winter.

Das ganze Gespräch verlief so, das diese Ärztin redete, vom Ursprung der Krankheit, vom Verlauf eben dieser und von den Heilungschancen.

>> Das sollte sie mir aber schon selber so sagen<<, schrie ich diese Frau Doktor an. Diese grinste mich an und drückte auf einen Knopf. 

>>Sie müssen jetzt gehen<<, erklärte sie mir und schon wurde ich von zwei Herren gegriffen die mich unsanft aus der Klinik begleiteten.

>>Das hat ein Nachspiel, ich komme wieder<<, schrie ich laut. Doch es kam von keiner Seite eine Reaktion.

 Doch es kam von keiner Seite eine Reaktion

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Empört verließ ich diesen Ort. Wie konnte man nur so Rückständig sein.

Wie konnte man Liebe als Krankheit bezeichnen. Lebte diese Frau Dr. Winter immer noch in der Vergangenheit. Klar wurde Homosexualität bis 1992 als Krankheit geführt. Heute in dieser Gesellschaft sollte doch aber kein ernst zu nehmender Wissenschaftler mehr auf die Idee kommen, eine Frau die eine andere Liebt, als psychisch krank anzusehen. Doch diese Frau Dr. redete von einer geistigen Störung die Alexis hatte und davon, dass diese geheilt werden kann.

Ich war sehr aufgeregt und erzählte Anna davon. >>Wir müssen Alexis dort herausholen oder mit der Leitung nochmals sprechen<<, sagte sie zu mir. 

Ich fing an zu heulen und war froh das mich Anna tröstete. Sie nahm mich ihn ihre Arme. Ich spürte einfach nur Wärme und Trost den sie mir spendete.

>>Brauchst du etwas? Soll ich dir einen Tee machen<<, fragte sie mich liebevoll.

Ein Kopfschütteln meinerseits und ein Kloß der sich in meinem Hals breit machte. Die Situation behagt mir nicht. Ich fühlte mich wohl und geborgen, wollte diesen Zustand aber nicht haben und verschwand einfach.

In den weiteren Stunden an diesen Tag lenkte ich mich  mit Arbeit ab und versuchte Informationen zu bekommen wie ich Alexis befreien könnte. Ich nahm mir fest vor, für sie zu kämpfen. Sie war meine Frau,  in Guten und in schlechten Zeiten. Gespannt war ich auch auf die Informationen die der Detektiv am Wochenende für mich hatte. Vielleicht könnte er uns bei diesem neuen Problem auch noch helfen ?

Danke für Lesen und Voten

Familienleben -Zwischen Liebe und VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt