Ich mache alles für dich ...

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Alexis


Regentropfen fielen auf das Fensterbrett des Fensters in dem alten Haus wo ich mit Katrin jetzt wohnte. Jeder einzelne Tropfen übten auf mich eine ungemeine hypnotisierende Kraft aus. Ebenso wie die alten Bilder die vor mir lagen, diese hatte ich mir immer wieder angeschaut und war eingetaucht, in Erinnerungen, die ich verdrängen wollte. Erinnerung an die Eltern, die Kindheit, an schlimme aber auch schöne Phasen in meinen Leben.

Ich lag immer noch im Bett, mein Körper schlief noch aber mein Geist war schon wach. Ich überlege wie ich diesen Tag beginnen sollte. Alles lief wieder recht normal. Anna war von der Kur zurückgekehrt und versuchte das Leben gemeinsam mit der kleinen Flo zu meistern.

Bei ihr funktioniere das besser als bei mir. Sie gab mir den Rat einen Therapeuten aufzusuchen, doch Katrin und ich mussten sie doch unterstützten das Leben zu meistern. Eher gesagt war es Katrin, denn ich konnte nicht wirklich.

In der Wohnung hörte ich schon Geräusche, dass war bestimmt Katrin die sich Unterhielt. Telefonierte sie? Oder war es die Hausherrin Rosi Meier, die wieder mal zu Besuch war um mit ihr übers Geschäft zu reden. Rosi war oft bei uns, was also nichts besonders war.

Ich dachte nur kurz, Ahh, wie gut, dass ich das nicht machen muss, hätte ich jetzt gar keine Lust dazu in letzter Zeit!

Ich hatte null Motivation und keine Antriebskraft. Langsam richtete ich meinen Oberkörper auf und stieg mit beiden Beinen gleichzeitig aus dem Bett. Ich bewegte mich und meinen trägen Körper ins Badezimmer und schaute in den Spiegel.

Ich dachte, >>Mensch Mädchen, siehst du heute wieder scheiße aus!<<. Mein Ex-Mann den ich mal heiraten sollte, hatte auch manchmal so zu mir gesprochen. Katrin hätte sowas zu mir niemals gesagt.

Ich nahm mir mein Make-Up aus dem Apothekerschrank der auch mit Tabletten zu Beruhigung meiner Nerven gefüllt war. Katrin kannte meine Probleme aus der Vergangenheit und hatte einen Strengen Blick auf die Verpackungen. Also nahm ich mir nur die Dose und kleistere erstmal ein paar Schichten in mein Gesicht, irgendwie muss man ja Tageslichttauglich werden. Ich trug mir noch etwas Mascara auf und malte meine Augenbrauen nach. Danach ging ich wieder ins Schlafzimmer und suche etwas bequemes aus meinem Kleiderschrank.

Ich setzte ein übertriebenes Lächeln auf und bewegte mich in das Wohnzimmer. Dort traf ich ich auf Katrin und Rosi die sich intensiv unterhielten. Eigentlich hatte ich keine Lust zum lächeln und auf nervige Gespräche am Morgen. Katrin erkannte das sofort und gab Rosi ein Zeichen. Beide ließen mich in Ruhe. In der Küche nahm ich mir unseren Mixer aus dem Schrank und mixte mir einen Smoothie mit Äpfeln, Erdbeeren und Bananen und machte einen Schuss Milch daran.

Nachdem ich meine Fruchtbombe getrunken hatte, ging es mir auch gleich besser. Im Wohnzimmer hörte ich Katrin nach mir rufen. Ich eilte zu ihr und stellte fest das Rosi nicht mehr da war. Ich frage Katrin genervt, >>Was ist denn nun schon wieder los?<<. Sie erzählt mir von zwei Neuigkeiten die auch mich betrafen.


Katrin

So ging es jetzt schon einige Wochen mit Alexis. Immer wenn ich redete und für sie da sein wollte, egal ob es um Belangloses oder ob es um was Wichtiges ging, sie reagiert komisch und anders als früher. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich nerve sie mit jeder Aussage, mit jeder Tat, und mit jeder Bewegung von mir. Auch ihr komisches lachen machte mich wütend, denn ich wusste das es ihr schlecht ging. Ich merkte aber eigentlich, dass sich eine Mauer Stück für Stück aufbaut hatte zwischen Alexis und mir. Ich konnte sie ja verstehen das der Verlust von Andy und den kleinen etwas ganz schlimmes für sie war. Aber davon war auch Anna, die kleine Flo und auch ebenfalls ich betroffen. Ich hatte aber das Gefühl, es war ihr egal wie es denn anderen ging, solange sie jemanden hatte, dem sie auf der Seele herum trampeln konnte.

Ich erzählte Alexis von den Neuigkeiten. Der Unfall von Andy war keiner. Jemand hatte die Lenkung des Wagens manipuliert. Die Spuren der Polizei führten nach Deutschland, nach Berlin. Doch sie und ihr gebrochenes, getretenes Herz interessierte es nicht. Null Emotionen kamen von Alexis, als ich ihr das erzählte.

Ich dachte gleich beim Telefonat mit Anna daran. Wer könnte sowas tun und warum ? Doch Alexis Emotionen glichen einer Mauer, schwarz wie Trauer und dem Tod. Ich erzählte ihr auch von meiner Reise nach Hamburg, die ich mit Rosi sorgsam geplant hatte. Wir hatte für das Geschäft einen größeren Kunden an Land gezogen. Ich sollte nun vor Ort mit ihm alles Besprechen. Da es sich um meine Heimatstadt handelte und ich gleichzeitig meine Schwester besuchen konnte, wollte ich diese Reise durchführen. Ich erzählte Alexis ausführlich davon, bekam aber auch hier keine Reaktion darauf.

Ich schauen sie mit großen Augen an.

>>Weißt du im Endeffekt ist es mir auch egal, ich mache alles für dich und möchte glauben, dass du mich liebst, und dass du aus Liebe bei mir bist, in mir bohren aber langsam Zweifel ob du dich noch an die Worte zu unserer Hochzeit erinnern kannst. In guten wie in schlechten Zeiten schworen wir uns. Doch deine endlose Traurigkeit seit Wochen macht mich verrückt<<, sagte ich ihr mit deutlich Worten.

Doch auch dies blieb erstmal ohne Reaktion von Alexis.



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Familienleben -Zwischen Liebe und VerzweiflungWhere stories live. Discover now