Neustart

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Katrin


Murrend warf sich Alexis auf die andere Seite des kleinen Bettes, als ich sie aufwecken wollte und ihr schließlich ein Shirt in das Gesicht geworfen hatte. >>Aufwachen oder muss ich dir noch Wasser ins Gesicht schütten?<<, sagte ich schon leicht genervt. Alexis hob endlich das Gesicht aus den Kissen und ihr müder Blick trafen mich etwas genervt.

Es war noch eine lange Nacht voller Überlegungen geworden. Das Angebot von Rosi Meier, mit der Wohnung und den Laden war sehr interessant. Wir überlegten hin und her ob wir diesen Schritt wagen sollten. Meinerseits wollte ich nicht ewig mit den anderen vier unter einem Dach leben. Auch wen sie alle ganz lieb und nett zu mir waren und ich sie mich alle mochten.


>>Wir kommen sonst noch zu spät zum Frühstück. Dein Bruder und die anderen warten schon<<, sagte ich Alexis mit etwas strengeren Blick und deutete auf das Shirt. Mit einem Kopfschütteln schwang sie sich aus dem Bett und stattete zuerst dem Bad einen kurzen Besuch ab, um sich das Gesicht zu waschen und ihre Zähne zu putzen. Für eine Dusche hatten wir keine Zeit mehr. Nachdem sie damit fertig war, warf sie kurz einen prüfenden Blick in den Spiegel, wo ihr ein schmales Gesicht mit leuchtend blauen Augen entgegenblickten. Ich stand neben ihr und sagte zu ihr, >>Du bist hübsch genug Prinzessin. Es könnte auch viel schlechter sein. Wir lieben dich trotzdem.<<

Alexis seufzte und beeilte sich nun mit dem Anziehen.


Andy (Bild oben)


Katrin und Alexis betraten den Raum. Wenn möglich versammelten wir uns Morgens immer als komplette Familie zum gemeinsamen Frühstück am Tisch. Auch wenn man das heute, nich mehr als Morgen bezeichnen konnte. Es war fast zehn Uhr und Anna servierte den beiden den Cafe und frisches Rührei. Meine Schwester gab ein genervtes Stöhnen und Raunen ab und gab zu erkennen das sie noch nichts essen konnte. So war sie schon als kleines Mädchen, ein kleiner Morgenmuffel. Meine kleine Flo war da ganz anders. Sie war schon immer ganz Zeitig am morgen hellwach und konnte Anna und mir manchmal die Nerven damit rauben.

>>Wie war euer Gespräch gestern bei der Rosi Meier?<<, versuchte ich den beiden was zu entlocken.

>>Lass die beiden doch erst einmal in Ruhe essen<<, gab Anna von sich. >>Hast ja Recht<<, erklärte ich und starrte zu meiner Schwester. Alexis schlürfte an ihrer Tasse und verdrehte dabei die Augen. >>Die sind super frisch. Anna und Flo haben sie heute früh, frisch vom Bäcker geholt <<, sagte ich und deutete auf die Semmeln.

Nun begannen die beiden endlich mehr zu erzählen, von ihrem Gespräch mit Rosi Meier. Gut, eigentlich erzählte Katrin hauptsächlich und Alexis gab nur  leise Kommentare dazu ab. Meine Schwester war schon als kleines Mädchen immer sehr zurückhaltend und schüchtern. Vielleicht war auch das der Grund das sie bisher immer an irgendwelche Typen geraten war. Beide erzählten Anna und mir von dem Angebot das wir schon kannten. Ich hatte Anna gleich nach dem Gespräch mit dieser Rosi Meier davon erzählt. Uns beiden war klar, das wir unser Haus behalten würden. Auch für den Laden hatten wir keine richtige Idee. So hatten meine Frau und ich mir Überlegt unseren Teil Katrin und Alexis mit abzugeben. Noch wussten wir aber nicht ob beide das Angebot überhaupt annehmen würden und was sie vor hatten damit. Vielleicht wollten ja beide auch zurück nach Hamburg.

Beide hielten sich jetzt ihre Hände und erzählten davon das sie letzte Nacht  gemeinsam überlegt hatten das Angebot anzunehmen. Sie hatten sich auch schon Gedanken zu den Laden gemacht.

>>Wir wollen dort einen Hochzeitsladen eröffnen. Alex will sich um die Büroarbeit kümmern und ich mich um die Kunden<<, erklärte Katrin uns. Beide sagten aber, das sie das natürlich noch mit Rosi absprechen müssten. >> Die ist Künstlerin und Fotografin, das könnte gut passen<<, erklärte Alexis uns. Sie erzählte weiter,>> Also wir haben vor, nach den Feiertagen umzuziehen und dann Stück für Stück den Laden aufzubauen. Bis dahin müssen wir noch den Umzug organisieren<<. 

Plötzlich stand Flo auf,  als sie das hörte und rannte Richtung Katrin und umklammerte sie. Sie fing an zu heulen. >>Bitte nicht umziehen, ich will euch doch bei mir haben für immer<<, sagte meine kleine zu den beiden. Alexis und Katrin schauten sie an und erzählten ihr das sie doch in der Stadt bleiben werden und das Flo sie zu jeder Zeit besuchen kommen dürfte.

>>Jetzt lasst uns aber erstmal eine schöne Adventszeit genießen und uns gemeinsam Weihnachten feiern<<, erklärte Anna uns. Sie strahlte dabei wie ein Engel.

Es sollte ein schönes Fest werden. So lange hatte ich davon geträumt wieder mit meiner Schwester und meinen Lieben vor den Weihnachtsbaum zu sitzen und gemeinsam zu singen. Nun war eben noch Katrin dabei, mit der ich mich ebenso gut verstand. Sie war für meine kleine genau die Richtige. Ich war froh das beide hier waren und auch in unserer Nähe bleiben würden.

Die letzten Wochen mit der Hochzeit und den kommenden Weihnachtsfest verliefen so gut wie lange nicht mehr und ich war zufrieden damit. Innerlich hoffte ich darauf, das es sich nie ändern würde. Doch das sollte eine Illusion bleiben.  


Danke fürs Lesen und Voten



Familienleben -Zwischen Liebe und VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt