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"Alles Gute zum Geburtstag kleine Indianerin!" Ja, so werde ich nicht jeden Morgen geweckt. Mein 17. Geburtstag ist heute und ich habe so gar keine Lust auf ihn. Einerseits, weil in vier Tagen Blutmond ist und andererseits, weil heute Dienstag ist und ich in die Schule muss. Und bei dem Stress den wir die letzten Tage hatten, habe ich auf die Schule absolut keine Lust. Milan, Sia, Asmo, Luzifer und Mandy haben sich auf den Weg gemacht und versucht noch mehr Paare zu finden, die so sind wie wir. Milan und Sia sind in Chile fündig geworden und fliegen morgen wieder zurück. Mandy ist in ein altes Stregadorf in der Nähe von London auf ein Paar getroffen. Sie wird allerdings nicht wieder kommen. Bleiben nur noch Luzifer und Asmo, aber von den beiden hat keiner mehr etwas gehört. Entweder sind sie abgehauen oder ihnen ist etwas passiert. Beides wäre schrecklich und nicht wünschenswert.

"Danke Dad! Aber ich wollte doch nicht, dass du mir etwas kaufst." sage ich, als ich eine kleine lila Schachtel mit blauer Schleife überreicht bekomme.

"Ich weiß. Es ist auch nicht gekauft." sagt er und lehnt sich nach vorn, um meine Stirn zu küssen.

Verwundert schaue ich ihn an und dann die lila Schachtel. Es sieht aus wie eine Schmuckschatulle. Und Schmuck kauft man. Neugierig entferne ich die blaue Schleife und öffne anschließend das lila Kästchen. Zusehen bekomme ich eine wunderschöne Kette, die ich zuvor nur auf Bildern gesehen habe. Es ist die Kette meiner Mutter. Ein farbloser, tränenförmiger Stein hängt an einer zarten, goldenen Kette. "Sie ist wunderschön. Danke Dad!" sage ich und springe aus meinem Bett, um meinen Dad zu umarmen.

"Sie hätte gewollt, dass du sie bekommst." flüstert er lächelnd und in seinen Augen kann ich die Trauer erkennen. Nach all den Jahren liebt er sie immer noch.

"Machst du sie mir um?" frage ich, als ich mich vor meinen Spiegel stelle und meine Haare aus dem Nacken streiche. Mein Dad legt mir die Kette um den Hals und verschließt sie im Nacken. Ich lasse meine Haare wieder fallen und fahre mit meinen Fingern über den Stein. "Sie ist wirklich wunderschön, danke!"

Das Frühstück mit meinem Dad verlief gut. Wir haben viel gelacht und unsere gemeinsame Zeit genossen. In den letzten Tagen hatten wir nämlich nur selten gemeinsame Essen. Irgendwie war ich ständig bei Liam oder Dad war arbeiten. Umso schöner war unser heutiger Morgen. Als mich Sophia abgeholt hat, hat sie mich erst einmal fest umarmt. Danach folgten unzählige Glückwünsche und ihr Geschenk. Ein Bild von Maddy, Sophia und mir, das wir an Halloween gemacht haben. So ein liebevolles Geschenk bedeutet mir viel mehr als irgendwelche neuen Technikgeräte.

Ursprünglich war geplant, dass ich Liam erst heute Nachmittag sehe, weil da mein Dad auf der Wache ist. Aber jetzt steht er hier auf dem Parkplatz der Schule an seinem grauen Jeep gelehnt und scheint auf mich zu warten. Als er Sophias Auto erkennt breitet sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus und er entfernt sich von seinem Jeep.

"Ich gehe dann schon mal in die Klasse." informiert mich Sophia und wendet sich mit einem Lächeln von uns ab. Und bevor ich Liam begrüßen kann, liegen seine Lippen auch schon auf meinen. Er drückt mich an meinen Hüften gegen Sophias Auto und erkundet mit seiner Zunge meinen Mund. Eine andere Art der Begrüßung, aber an diese könnte ich mich gewöhnen.

"Was machst du denn hier?" frage ich und drücke Liam an seiner Brust zurück.

"Ich wollte dich sehen und dir alles Gute zum Geburtstag wünschen." antwortet er und legt sogleich wieder seine Lippen auf meine. "Außerdem habe ich noch ein Geschenk für dich." Aus seiner Hosentasche holt er ein kleines, quadratisches, schwarzes Schmuckkästcken.

"Ich wollte doch nichts geschenkt bekommen." sage ich, als mein Blick auf die edle Schachtel fällt.

"Wenn ich meiner Freundin etwas schenken möchte, dann tue ich das auch. Nicht nur an ihrem Geburtstag, nur zur Information." sagt er und überreicht mit das schwarze Kästchen. Mit meinem Daumen fahre ich über den Deckel. Selbst das Kästchen fühlt sich teuer an. Ich nehme den Deckel ab und zu sehen bekomme ich einen Ring. Nicht nur ein Ring, den schönsten Ring, den ich je gesehen habe. "Als ich ihn im Schaufenster entdeckt habe, musste ich sofort an dich denken." sagt Liam und streift mir den Ring über meinen Finger. "Der rosa Stein hat die gleiche Farbe wie deine Wangen, die durch die Kälte erröten." Dabei streift er mit seinem Daumen über meine Wangen.

" Dabei streift er mit seinem Daumen über meine Wangen

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"Du bist einfach unglaublich." entfährt es mir lachend und ich lege meine Arme fest um Liams Nacken. Alleine seine Anwesenheit hätte mir heute schon gereicht, doch er hat mir ein Geschenk gemacht, dass mich ewig an ihn erinnern wird. "Ich liebe dich." flüstere ich glücklich, so glücklich, dass mir bereits die Tränen kommen.

"Ich liebe dich auch, aber das ist doch kein Grund zum weinen." sagt Liam lachend und wischt mir die Tränen weg.

"Ich bin einfach nur so glücklich." flüstere ich immer noch, da meine Stimme sonst versagen würde.

In der Schule konnte ich mich heute nicht wirklich konzentrieren. Die ganze Zeit habe ich auf meine rechte Hand gestarrt, die nun von diesem wunderschönen Ring verziert wird. Ich hatte wirklich recht damit, dass mich dieser Ring ewig an Liam erinnern wird, denn ich hatte nichts anderes im Kopf. Da war Liam, Liam und nochmals Liam.

"Dann habt Spaß heute." sagt Sophia, die gerade dabei ist sich von mir zu verabschieden.

"Danke den werden wir haben." antworte ich lächelnd. "Ach, und vergiss nicht dir den nächsten Samstag frei zu halten. Wir können dieses Wochenende meinen Geburtstag nicht feiern."

"Okay, mache ich." Mit einem letzten Lächeln steigt Sophia in ihr Auto ein und fährt von dem Parkplatz. Ich drehe mich zu Liam um und grinse ihn an.

"Das ist wirklich lieb von dir, dass du mich abholst." Ich streiche ihm über die Wange und schaue in seine tiefen, grünen Augen. Wie können Augen nur so wunderschön sein?

"Für dich würde ich alles tun." sagt er und hält mir die Autotür auf, damit ich einsteigen kann.

Luna - menschliche Gefährtin Where stories live. Discover now