Kapitel 21 (Teil 1)

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Schon seit zwei Wochen sind wir wieder zurück in Miami. Phyllis hat es gleich noch bevor Jayden, Parker und ich überhaupt wieder zurück waren, fertig gebracht meine Eltern anzurufen, um ihnen alles zu erzählen.

Tja, die haben dann gleich eine Hauslehrerin für mich engagiert, die jeden Tag kommt und mich im Wohnzimmer unterrichtet. In die Schule gehen kann ich ja schlecht.

Die Leute erkennen mich jetzt.

Miri ist ziemlich neidisch auf mich deswegen, weil sie ihre Eltern schon seit Jahren versucht dazu zu über reden,  sie zuhause unterrichten zu lassen, weil sie die Schule schlichtweg langweilig findet.

Von Phyllis oder Cam habe ich nichts mehr gehört, aber Parker sehe ich jeden Tag. Meist kommt er zu mir, aber ein paar Mal war ich auch schon bei ihm. Zwischen uns läuft es super.

Jayden und Sienna haben immer noch Streit und es macht ihn immer noch fertig.

Plötzlich vibriert mein Handy.

"Jetzt guck schon", fordert Miss Fillmore, meine Lehrerin mich auf.

Ein weiterer Vorteil des Hausunterrichts - Handys sind nicht verboten.

Ich entsperre den Bildschirm und entdecke eine Nachricht von Jayden.

Heute um vier bei mir.

Das ist alles, was er schreibt.
Ein wenig komisch ist es schon, aber ich antworte mit einem kurzen 'OK' und lege mein Handy weg, um mich dann wieder auf mein Geographieheft zu konzentrieren.

Miri hat schon recht, in der schule erlauben einem die Lehrer nicht einfach mal so auf sein Handy zu sehen.

"Und?", will Miss Fillmore neugierig  wissen und lächelt mich an.

Sie trägt eine Brille und hat dunkelblonde Haare. Die sie immer zusammen hat. Ich habe sie noch nie mit offenen Haaren gesehen.  Sie ist ziemlich locker und echt nett. Ich mag sie und bin froh, dass ich nicht mehr in die Schule zu den fiesen Lehrern muss.

Ich beantworte brave ihre Fragen und mache mir Notizen in mein Heft. Der Unterricht geht viel schneller vorbei, als ich es  erwartet habe und Miss Fillmore verabschiedet sich von mir.

Ich kritzele noch etwas in meinem Heft herum und sehe meiner Lehrerin dabei zu, wie sie durch die Tür verschwindet.

Mein Handy klingelt und ich gehe ran.

"Hallo?"

"Little Star", höre Parker am anderen Ende der Leitung und ich muss unwillkürlich grinsen und berühre das Plektrum mit den Stern.

Sofort als ich wieder zuhause war, habe ich es an einem Lederband befestigt und es mir um den Hals gebunden.

"Was gibt es?", will ich von ihm wissen und lasse meinen Stift sinken.
 
"Ich stehe vor deiner Haustür und es wäre echt super, wenn du mir aufmachen würdest", meint Parker.

"Hm", mache ich und tue so als müsste ich erst noch darüber nachdenken. "Was kriege ich von dir, wenn ich dir die Tür aufmache?"

Parker lacht und spricht dann leiser.

"Wir könnten in dein Zimmer gehen und dort wiederholen, was am Samstag zwischen uns passiert ist."

Selbst obwohl niemand hören kann, was Parker gesagt hat, werden meine Wangen rot und ich bin froh, dass ich alleine bin. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum und denke an die Nacht mit Parker. An die Nacht, in der ich mein erstes mal mit dem Jungen hatte, den ich liebe. Es war schön. Wunderschön.

Shy Star Where stories live. Discover now