Kapitel 19

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Im Hotel angekommen bekommt jeder sein eigenes Zimmer. Mein Zimmer ist zwei mal so groß, wie das Wohnzimmer bei mir zuhause und allein das Bett nimmt schon die Hälfte des Raumes ein. Es gibt einen riesigen Fernseher, eine Minibar, ein Sofa, einen großen Schrank und ein Luxusdbad. Das Badezimmer hat eine Dusche und eine Badewanne, einen Monsterspiegel und in der Badewanne sind sogar Whirlpooldüsen eingebaut. Es ist alles ein bisschen zu viel und zu groß, aber ich muss es ja nicht bezahlen, also ist es mir egal. Ich nehme mir eine Cola aus dem Kühlschrank und kicke die High Heels in eine Ecke. Ich trinke einen Schluck und stelle die Flasche auf dem Couchtisch ab.

Mein Koffer liegt auf einem Sessel und wartet nur darauf, dass ich ihn aufmache, was ich dann auch tue. Ich angele ein graues T-Shirt und eine schwarze Shorts aus meinem Koffer. Das Kleid sieht zwar gut aus, aber ich bin froh, dass ich es jetzt endlich los werden kann. Schnell tausche ich das Kleid gegen meine bequemen Schlafsachen und lege es dann ordentlich zusammen gefaltet auf das Sofa.

Ich nehme wieder die Flasche Cola und lasse mich auf das unheimlich große und bequeme Bett fallen. Die gefühlten einhundert Kissen geben unter mir nach und lassen mich in dem Bett versinken. Ich stelle die Flasche auf den Boden neben dem Bett ab und nehme mir die Fernbedienung. Ein paar Knopfdrücke später läuft der Fernseher, aber es kommt nichts spannendes. Ich sehe zur Balkontür raus und drücke mir ein Kissen an den Bauch. Es ist schon komisch ganz alleine in diesem fremden Riesenzimmer zu sein. Etwas unheimlich ist es dazu noch. Ich beiße mir auf die Lippe und denke einen Moment lang nach. Schließlich fasse ich einen Entschluss. Ich schalte den Fernseher wieder aus und klettere aus dem Bett.

Ich komme mir vor, als wäre ich wieder acht und würde nachts zu meinen Eltern ins Zimmer huschen, weil ich nicht schlafen konnte. Aber ich bin weder acht Jahre alt, noch gehe ich zu meinen Eltern. Ich drücke die Türklinke nach unten und ziehe die Tür auf.

Im Flur geht das Licht sofort automatisch an. Ich zögere einen Moment, aber dann bin ich draußen. Ich gehe zu der Tür neben an und klopfe vorsichtig an. Erst tut sich eine Zeit lang nichts und ich rechne schon damit, dass Parker schläft, aber gerade als ich gehen will, geht die Tür einen Spalt auf. Parker streckt den Kopf nach draußen und lächelt als er mich erkennt.

"Skylar", stellt er fest und tritt ein Stück zur seite und öffnet die Tür ganz.

Ich schlüpfe schnell in sein Zimmer und Parker schließt die Tür hinter mir. Er trägt nur eine kartierte Pyjamahose und kein T-Shirt. So was von kein T-Shirt und sieht so gut aus.

"Was führt dich hier her?", will er wissen und macht den Fernseher aus.

Sein Zimmer sieht fast so ähnlich aus, wie meins. In meinem ist alles in den Farben rose gehalten, hier hingegen ist gelb die Hauptfarbe.

"Ich konnte nicht schlafen", gestehe ich ihm.

Parker kommt auf mich zu und küsst mich auf die Wange.

"Kann ich verstehen, es war ein langer Tag für dich."

Das war es in der Tat.

"Außerdem habe ich Angst vor morgen und davor was Phyllis sagen wird."

Ich kann mir zwar vorstellen, was sie sagen wird, aber Angst habe ich trotzdem. Sie wird mich bestimmt aus der Band werfen und verlangen, dass ich mich von Parker fern halte.

"Mach dir keine Gedanken", meint Parker und zieht mich an sich.

Ich lege meine Arme um seine Taille und atme ihn ein.

"Lass uns einfach schlafen gehen", schlägt Parker vor und ich nicke zustimmend.

Wir lassen einander widerwillig los und gehen auf das Bett zu. Parker hat die Kissen rund herum um das Bett auf dem Boden verteilt, sodass nur noch zwei Kissen auf dem Bett liegen. Unsicher, ob ich mich einfach neben ihn legen kann, bleibe ich vor dem Bett stehen und sehe ihn an. Parker legt sich in sein Bett und hebt die Decke für mich an.

Shy Star Where stories live. Discover now