Ich nickte einfach nur und ging dann vor. Solche Kommentare konnte er sich sparen.

An der Haltestelle angekommen, hielt ich mir unzufrieden die Arme über den Kopf. Ich mochte es nicht wenn meine Haare nass wurden und eine Kapuze hatte ich nicht.

Percy neben mir rauchte und musterte mich komisch von der Seite. Er seufzte plötzlich und zwei Sekunden später, nahm er seine Cap ab und legte sie mir auf den Kopf.

Ich sagte nichts und hielt seine Cap einfach auf. Um ehrlich zu sein, fand ich sein Verhalten echt komisch und hätte damit überhaupt nicht gerechnet.

Aber womit sonst? Vielleicht dass er mich ignorierte. Das tat er ja nicht. Wir sprachen zwar auch nicht miteinander, aber er nahm mich wahr. Ich sprach einfach nicht mit ihm, da ich nichts zu sagen hatte.

Wieder einmal spürte ich einen stechenden Schmerz in der Nase und kniff daraufhin die Augen kurz zusammen. Hin und wieder kam das mal vor, dass sie schmerzte.

Doch am meisten hatte ich Angst vor der Reaktion meiner Eltern. Ich hatte kein Plan was ich ihnen sagen sollte.

Im Bus setzte ich mich wie gewohnt hinten auf meinem Platz und Percy neben mir. Erschöpft ließ ich meinen Kopf gegen die Scheibe und schloss die Augen. Mir ging es gar nicht gut und irgendwie wurde es immer schlimmer. Meine Nase schmerzte, mir war arschkalt und ich lernte den wahren Percy immer besser kennen.

An der Schule angekommen stiegen wir aus und ich schaute mich nach Jordan um. Percy ließ mich ohne Worte stehen und ging auf Alec zu. Auch Jesse stand dort, weshalb ich vermutete, dass Jordan nicht bei ihm war. Gerade als ich ihm schreiben wollte, sah ich ihn auf mich zu stapfen.

"Warum bist du zu Fuß?", fragte ich und Jordan hielt vor mir. Er war eingepackt in einer Winterjacke und zog den Kopf ein. "Hab verschlafen und den Bus verpasst. Tja und dann konnte ich mich entscheiden. Entweder zu Fuß oder mit dem City Roller meines Bruders", er zuckte mit den Schultern und sah mich an. Auch ich hob den Kopf.

Jordans Augen weiteten sich und er zog scharf die Luft ein. "Phoenix, du meine Güte. Was ist passiert?", fragte er und musterte mich geschockt. Ich sagte nichts und sah zu Boden.

"Phoenix sprich mit mir", forderte mein bester Freund und legte mir eine Hand auf die Schulter. Langsam sah ich wieder auf und schaute in die Richtung von Percy, der jetzt nur noch alleine mit Jesse dastand. Der Rest lief mit den anderen Schülern ins Schulgebäude. Jordan folgte meinen Blick mit gerunzelter Stirn. "Komm mit", murmelte er und packte mich  am Handgelenk. Jordan zog mich in die Richtung von Jesse und Percy.

"Nein Jordan", widersprach ich, doch er zog mich weiter mit sich. Kurz darauf standen wir auch schon bei den beiden Jungs. Sie drehten sich zu uns und direkt als mich Jesse sah, wurden seine Augen groß. Sein Blick fiel auf meine Nase und dann auf Percy.

"Hi Percy, kann ich dich mal fragen was das hier soll?", fragte Jordan. Da er mich mit einer Hand immer noch zur Sicherheit am Handgelenk festhielt, nahm er seine andere und hob damit mein Kinn an, damit alle meine Nase besser sehen können. Mir war das sichtlich unangenehm und ich wollte einfach nur weg. Am liebsten wäre es mir, wenn Jordan sich daraus hielt.

Fragend hob Percy eine Augenbraue und sah Jordan dabei an. "Du weißt ganz genau was ich meine. Hör auf so zu tun, schau dir das doch mal an. Kannst du dir vorstellen wie weh das tut?", Jordan schien sichtlich angepisst. Jesse stand einfach daneben und beobachtet das Szenario gespannt. 

"Klar kann ich mir das vorstellen", murmelte Percy und zündete sich nebenbei eine Zigarette an. Dass Jordan dadurch nur noch mehr vor Wut kochte, schien ihn zunächst nicht zu interessieren.

Willkommen in der Familie, Psycho  / boyxboyWhere stories live. Discover now