Christmas Special

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Es war wieder Weihnachten. Wie schnell die Zeit doch verging. Er erinnerte sich noch daran... Plötzlich war er da. Celestine saß ihm gegenüber und grinste ihn breit an. Zu seiner Rechten saß William Whitelaw. Ein Truthahn stand vor ihm auf dem Tisch. Einige andere duftende Speisen waren über der Tafel verteilt. Sophie kam gerade mit einem Schokoladenpudding herein.

„Wie kommt es, dass du uns wieder besuchst?", fragte Celestine grinsend und drehte die Gabel in ihrer Hand. Will räusperte sich laut. Celestine verdrehte die Augen. „Ja, ja, man spielt nicht mit dem Besteck", echote sie die Floskel nach und prustete dann los. Diese Geste entlockte Wil ein Lächeln.

Sophie stellte den Pudding vor ihm auf dem Tisch ab. Will schnappt sich sofort den Löffel und stürzte sich auf den Pudding mit dem weißen Puderzucker. Er wich noch rechtzeitig aus bevor ihn eine Gabel fast erwischte.

„Und mit dem Essen spielt man auch nicht!", rief sie empört und nutzte die Gelegenheit um sich selbst über den Nachtisch herzumachen. Sophie setzte sich zu ihnen und sah sich alles lächelnd an.

Das war also eine Welt nach dem Tod. Sie waren alle zusammen. Zumindest das.

„Was ziehst du denn bitte für ein Gesicht?", Celestine verdrehte die Augen.

„Cel, lass das", zischte Will und lockerte die Krawatte.

„Was denn? Wir sind diejenigen, die tot sind!", sie zuckte mit den Schultern und stocherte in ihrer Torte herum. Dann sah sie plötzlich auf und grinste in die Runde. „Was denn? Habt ihr den Witz nicht verstanden?", wollte sie wissen. Will hob eine Augenbraue und Sophie kicherte leise.

„Ihr seid tot und ich bin der Tod. Ich habe es verstanden", meldete sich der Gast plötzlich. Celestine schnalzte mit der Zunge.

„Willst du das nicht vielleicht ausziehen?", fragte Sophie zögernd und deutete auf seinen strengen Anzug. Er schüttelte nur den Kopf.

„Sophie, lass ihn einfach. Der Typ versteht einfach keinen Spaß!", lachte Will und griff zum Punsch. „Zum Wohl!", rief er und streckte das Glas in die Höhe.

„Welches Wohl? Will, wir sind tot", Celestine grinste schief.

„Könntet ihr bitte aufhören Totenwitze zu reißen? Danke!", mischte sich plötzlich der Tod doch noch ein und trank einen Schluck aus seinem Glas. Sophie prustete los und Celestine hielt sich an der Tischkante fest. Will schüttelte nur grinsend den Kopf. „Ihr seid die schlimmste Gesellschaft, die man sich wünschen kann!", meldete der Chef der Sensenmänner.

Will stieß ihn mit dem Ellbogen an. „Aber trotzdem verbringst du jedes Jahr Weihnachten mit uns" Der Tod konnte seine Dankbarkeit daraus hören. Das stimmte durchaus. Er verbrachte Weihnachten seit Jahrhunderten in dieser Dimension. Noch nie hatte er sich zu Hause gefühlt. Aber hier... er hatte die Kinder aufwachsen sehen. Er hatte ihre Kindeskinder aufwachsen sehen. Und er hatte sie alle mitgenommen.

„Erzähl mal, wie geht es unserer Schwester?", neugierig stemmte Celestine ihr Kinn auf die Handfläche und lehnte sich nach vorn.

„Wie immer", log der Tod. Er konnte ihnen ja nicht erzählen, dass sie in der Hölle gelandet war und jetzt auf der Schwelle zwischen Wahnsinn und Vernünftigkeit balanciert.

„Hat sie wieder den König getötet?", fragte Sophie jetzt auch neugierig. Der Tod schüttelte den Kopf.

„Viermal waren genug, oder etwa nicht?", gab er dann gelassen zurück.

Plötzlich sah er ein Gemälde über dem Kaminsims hängen. Das war letztes Jahr noch nicht da. Es zeigte eine gedeckte Tafel mit acht Personen. Celestine saß in der Mitte und unterhielt sich mit Katherine, die eine Hand in Wills gelegt hatte. Sie trug einen Silberring am linken Ringfinger. Sophie trug, wie auch eben, einen Schokoladenpudding herein. Will sah seine Schwester und seine Verlobte von der Seite lächelnd an. Marcel wurde beim Stibitzen eines Kekses erwischt und wurde von Mary ausgeschimpft. Henry und Klaus demonstrierten Armedrücken. Rachel kam gerade herein und war dabei ihren Mantel auszuziehen. Sie schien wieder eines ihrer bekannten ich bin zu spät zu murmeln. Er selbst legte ein Geschenk unter den Weihnachtsbaum.

A Vampire's Tears (Gray x OC)Where stories live. Discover now