Ich bin in der Hölle

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Celeste schlug langsam die Augen auf. Ihr ganzer Körper fühlte sich an als würde er gleich verbrennen. Sie biss die Zähne zusammen und sah hoch. Sie konnte jedoch den Kopf nicht mehr heben. Aus dem Augenwinkel konnte sie einen stählernen Reif um ihren Hals erkennen. Auch ihre Arme konnte sie nicht bewegen. Die Eisenketten rasselten. Sie war müde und sie wusste nicht wie lange sie noch aushalten konnte bis sie brach. Das Einzige, was ihr blieb war an der Tatsache festzuhalten, dass Kalio kommen würde. Kalio hat sie immer gefunden.

Sie atmete tief ein und aus. Ihr Atem stockte als sie versuchte zu schlucken. Alles tat weh. Sie spürte wie aus jeder einzelnen Wunde das Blut tropfte. Warum heilte sie nicht?

„Gib auf", zischte eine Stimme wieder und wieder. Celeste schloss müde die Augen. Sie hatte lange genug gekämpft. Niemand wird kommen.
Es war Zeit loszulassen.

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„Die brauchen aber ganz schön lang", stöhnte Rachel und schaukelte nervös hin und her.

„Es ist immerhin die Hölle, nicht wahr?", erinnerte sie Iris. Die Angesprochene schnalzte mit der Zunge.

„Darling, die Hölle ist kein Ort. Die Hölle ist in deinem Kopf", sie tippte sich gegen die Schläfe.

„Und wo haben wir sie hingeschickt?"

„Die echte Hölle ist hier oben. Aber da unten gibt es auch eine Hölle. Für uns Freaks nennt es sich Fegefeuer. Alles Übernatürliche kommt dahin und schmort bis in alle Ewigkeiten. Es sei denn man hat einen One-Way-Ticket, der sie direkt zum Satan befördert. Ich kann dir nicht sagen, was besser ist." Als sie Iris' fragenden Blick bemerkte, fügte sie hinzu: „Klar, ich bin eine Zeitreisende und ich bin bestimmt unzählige Male gestorben, aber wir erinnern uns nicht an das Fegefeuer. Wer da wieder rauskommt verliert die Erinnerungen daran. Die Hölle ist da nicht so gnädig" Rachel strich über den Kristall des Sargs und wippte hin und her.

„Oh Mann, du machst mir auch nur Ärger!", rief sie empört aus und versetzte dem Sarg einen kräftigen Stoß. Dann mit einem Blick auf die brennende Kerze, sagte sie: „Mir reicht die Warterei. Wir nehmen die Sache jetzt selbst in die Hand!" Sie sprang herab und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Dann streckte sie sich und ließ ihren Nacken krachen. „Bin vielleicht etwas aus der Übung, aber bestimmt noch besser als die Hampelmänner, die sich ihren Weg durch die Hölle schlagen!"

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Gray nieste. Da hatte wohl jemand gelästert. In der Hölle wird er sich nämlich sicher nicht erkälten. Er legte eine Hand auf das Glas der Folterkammer.

Deliora. Der Himmelsturm. Oracion Seis. Edolas.

Er sah alles in Revue, was er dort erlebt hat. Alle Grausamkeiten, die er gesehen hat. Ul, wie sie sich für ihn opferte. Das Verschwinden der Magie aus Edolas. Der Horror aus dem Himmelsturm. Und dann fiel Celeste wieder einmal wie ein Stern vom Himmel. Das war bei allem der schlimmste Anblick. Ihr blutverschmiertes Gesicht, ihre leblosen Augen und ihre schrille Stimme.

Was war das hier? Wieso sah er all die Augenblicke, die er am liebsten vergessen würde? Stimmt ja, das hier war die Hölle und das hier war seine persönliche Hölle. Und das hatte er verdient.

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Natsu sprang auf und rannte auf die Flamme zu. Ein Lachen war zu hören.

„Igneel! Verlass mich nicht nochmal!", brüllte er mit Tränen in den Augen und sprintete davon.

„Natsu! Nicht!", schrie Lucy ihm hinterher und setzte ihm nach.

„Narren! Das ist eine Illusion!", warnte Erza, doch sie hörten sie bereits nicht mehr. Natsu stürzte sich in die Flammen, Lucy ihm hinterher.

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A Vampire's Tears (Gray x OC)Where stories live. Discover now