Selbstzerstörung.

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"Das hat er gesagt?"
Kimba saß ihr mit aufgerissenen Augen gegenüber und schüttelte ungläubig den Kopf.
"Was ist mit diesen Männern eigentlich los. Ich steige nicht durch man."
Ana lachte bitter, sie verstand es wirklich nicht. Gab ihr Ex, den sie betrogen hatte, dem die Hand ausgerutscht war, ihr jetzt Tipps bezüglich ihres Liebeslebens?
"Ich hasse ihn trotzdem, aber ich finde das ganz schön fair. Das er das sagt. Er müsste ihn doch hassen."
"Ich glaube schon das er ihn hasst, das hat er auch gesagt aber mein Glück ist ihm halt wichtiger als sein stolz, das hat er auch gesagt..." Ana rauchte eine weitere Zigarette und kuschelte sich in Kimbas Couch.
"Wie fühlst du dich jetzt? Konntest du ihm vergeben?"
"Ich denke das brauch Zeit, genauso wie es Zeit brauch bis er sich vergibt und bis wir uns selbst vergeben. Er will eine Therapie machen. Er sagte er hätte schon öfter in seinem Erwachsenen leben diese Wut gespürt, die er früher als Kind halt mit scheisse-bauen rauslasen konnte. So einfach schien ihm der Wechsel zum Mustermann nicht gefallen zu sein." Ana strich sich durchs Haar, sie hatte vieles über ihn nicht gewusst.
"Wir haben alle unsere Dämonen. Wir müssen nur zusehen wem wir sie offenbaren wollen und auf welche Weise. Ich find es gut das ihr geredet habt auch wenn ich ihm immer noch weh tun will." Sagte Kimba wissentlich nickend,
"Ja die Unterhaltung war fällig. Aber ich kann nicht glauben das er findet ich soll das mit Michael angehen..."
"Ja das verstehe ich auch nicht. Ich denke, wie du weißt, nicht das du mit Michael zusammen kommen solltest. Aber die ganze Welt, einschließlich meines eigenen Ehemanns, scheint dieser Auffassung zu sein. Aber du musst endlich zur Ruhe kommen und das ganze hinter dir lassen. Vor allem Michsael! Und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, dann weißt du das auch." antwortete Kimba bestimmt und sah Ana eindringlich an,
"Jah aber..." Weiter kam Ana nicht, in dem Moment ging die Tür auf und Yasser kam rein. Er sah verstimmt aus und winkte den beiden nur zu,
"Alles ok Yasser?" Sagte Kimba argwöhnisch und er lief ernst blickend an ihnen vorbei, holte sich ein Glas und kam dann zurück,
"Na was gibt's Neues Mädels?"
"Ach Ana hat sich heute mit Romeo getroffen..." Sagte Kimba und schüttete Yasser einen Wein ein, dieser sah nun noch aufgebrachter zu ihr rüber,
"Was wieso redest du mit diesem Hund Ana!"
"Ich musste es tun. Jetzt ist alles gesagt. Und gut is-"
"Ich habe dir gesagt, lass mich und meine Brüder mit ihm reden. Dann wäre auch alles gesagt gewesen..." Sagte Yasser ernst und malmte mit seinem Kiefer,
"Ja Schatz aber dann hätte er seine Nieren in einer Tüte mit sich rumtragen müssen und darum ging es dabei ja nicht." Sagte Kimba und strich ihm liebevoll übers Haar,
"Ich finde nur-" begann er doch Ana winkte ab,
"Wir hatten diese Diskussion schon Yasser, ich wollte das selber regeln und hab das auch geschafft. Und keiner ist drauf gegangen."
"Viel interessanter ist, was er über Michael gesagt hat, er findet Ana sollte mit ihm zusammen kommen und das nur er sie glücklich machen kann, da bist du doch glatt mit dem Frauenschläger einer Meinung!" Scherzte sie bitter, doch Yassers Kiefer begann wieder zu malen,
"Michael ist gestorben für mich. Und ich bin absolut nicht seiner Meinung!" Sagte er kalt und leerte sein Glas.
Kimba sah von Yasser verwirrt zu Ana rüber.
"Was ist passiert?" Fragten beide wie aus einem Mund und Yasser grunzte nochmal laut und abfällig,
"Er war grad bei uns in der Shisha Bar, haben normal geredet und irgendwann fragt er, äh stimmt das von Ana und ihrem Macker?Ich so, ja auf jeden voll krass, und er raucht locker weiter und sagt einfach, war doch klar, hat sie ja irgendwo auch verdient..."
Anas Magen zog sich schmerzhaft zusammen,
"WAS?" Sagte Kimba aufgebracht und griff nach ihrem Handy, öffnete sofort das Bild, das sie von Ana an dem Tag als sie bei ihr war, geschossen hatte. Kimba hatte darauf gepocht die Flecken festzuhalten, sollte Ana ihre Meinung ändern und doch die Polizei einschalten. Ana selbst hatte die Fotos noch nie gesehen, sah darauf blass aus und die dunklen Farben der Hämatome waren besonders deutlich zu sehen,
"Das hat sie verdient? DAS HAT SIE VERDIENT weil sie mit seinem reudigen Arsch ins Bett gegangen ist?" Fuhr Kimba Yasser jetzt an und er schüttelte ebenfalls den Kopf,
"Ich verstehe es doch auch nicht! Ich hab ihn gefragt ob das sein ernst ist und er meinte, ja dicka würdest du das nicht auch machen? Da bin ich einfach aufgestanden, ich musste einfach raus da. Dieser Typ, ich weiß garnicht mehr wer er ist."
Tatsächlich verstand auch Ana das ganze nicht, Michael hatte immer einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt bezogen auf sie. Wie konnte er es jetzt gutheißen wenn jemand sie anfasste.
Sie leerte ihr Glas und hörte eine weile zu wie sich Yasser und Kimba aufregten, bis sie langsam ein schmerzhaftes pochen in ihrem Kopf wahrnahm.
"Leute nehmt es mir nicht übel aber ich möchte gerne nachhause. Heute war ein langer Tag. Und regt euch nicht so auf. Es ist alles in Ordnung. Es gibt einen Grund warum es mit beiden Männern nicht geklappt hat, und ich dachte ich wäre das gewesen aber es stellt sich wohl nach und nach heraus, es sollte alles so sein. Es geht mir gut!" Sagte sie mit erneutem Nachdruck an Kimba gewandt und lächelte den beiden zu,
"Ich bin ok!"

Berliner Nächte (Shindy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt