Hotel Nächte

3.8K 51 13
                                    

Wir lernen aus dem heutigen Kapitel?
Alkohol benebelt die Sinne!

Und schöne Rapper übrigens auch!
Hoffe es gefällt euch und schönes Wochenende!
__________________________

Mit einem dumpfen Dröhnen im Kopf erwachte Ana am nächsten Tag in einem großen, fremden Bett.
"Oah..." Stöhnte sie als sie versuchte sich in dem hellen Raum umzublicken, noch bevor sie alles registrieren konnte, hörte sie ein schnaufen neben sich und fuhr zusammen.
"Bitte nicht..." Flüsterte sie und kniff die Augen zusammen.
"Ja ich freu mich auch dich zu sehen!" Sagte eine krächzende Frauenstimme. Wasn jetzt los, dachte Ana und blickte endlich rüber. Eine zerknautschte Kimba lag nackt, sich den Kopf kratzend neben ihr und feixte sie jetzt an.
"Na war es für dich auch so schön wie für mich..." Sagte sie mit gespielt tiefer Stimme und die beiden fingen schallend an zu lachen bis der Kopf wieder dröhnte.

Sie hatten geduscht und saßen jetzt bei Kaffee auf Kimbas kleinem Balkon und überblickten Moabit.
"Jetzt erzähl doch mal was abging ey-" sagte Kimba und sah Ana auffordernd an.
Wie ein Film im schnell Durchlauf versuchte sie die letzte Nacht wieder abzurufen. Michael plötzlich im Flur bei den Toiletten, der Abstellraum in den er sie zog, er wollte sie wieder sehen hatte er gesagt und ihr mehr oder weniger erklärt das er seine private Persönlichkeit nicht völlig zeigte in Interviews, bei der "Arbeit".
"Ja das ist doch gut, also ist er vielleicht doch kein arroganter Frauen Player Spast!" sagte Kimba nach dieser Zusammenfassung, "Und sonst weiter ist nichts passiert?" fragte sie unschuldig.
Ana verdrehte die Augen als sie Kimba widerwillig auch den Rest der Situation schilderte.
"Habta halt ein bisschen rumgeknutscht!" Lachte sie und hob die Augenbrauen,
"Wir haben nicht nur geknutscht, wir haben wie zwei Teenies da rumgefummelt komplett, ich kenne den nicht mal!" Berichtigte Ana sie aber musste auch lachen.
"Na wenn weiter nichts war..." Sagte Kimba und holte sich eine weitere Tasse Kaffee. Ana verschwieg Kimba lieber, das sehr wohl mehr gelaufen wäre wenn nicht irgendwann eine Servicekraft lautstark an die Tür geklopft hätte. Sie redete sich ein, das sie niemals dort mit Michael einfach geschlafen hätte aber die Wahrheit war das er sie bereits auf die Kühltruhe gehoben hatte und sich beide schwer atmend an dem jeweils anderen Reißverschluss zu schaffen gemacht hatten.
Sie schloss die Augen und seufzte leicht bei der Erinnerung an seine Lippen, das kitzeln seines Bartes, wie er mit seinen schönen Händen immer wieder ihren Körper an den Rand der Verzückung gebracht hatte. Kimba räusperte sich laut,
"Na gehts oder willste kurz nochmal ins Bad verschwinden und den Abend Revue passieren lassen?"
Sie lachten wieder und machten sich gemeinsam zurecht um endlich frühstücken gehen zu können.
Ana hatte sich von Kimba ein paar Sneaker und ein frisches Sweatshirt geliehen und war dankbar über die große Auswahl an riesen Sonnenbrillen hinter denen sie sich auf dem Weg ins nächste Café verstecken konnte.

Sie hatten es geschafft fast eine Stunde nicht mehr über das gestrige Geschehen zu reden, als Kimba auf einer Erdbeere rumkauend, die entscheidende Frage stellte.
"Und wie geht es jetzt weiter mit euch?"
Ana sah sich auf der sonnigen Straße um, Familien und junge Menschen saßen an Tischen in der Frühlingssonne und genossen wie sie, ein langes Frühstück. Sie seufzte über das friedliche Bild das im Kontrast zu ihrem eigenen inneren Chaos stand.
"Tja..." Seufzte sie "keinen Plan."
Nachdem sie gestern Nacht im Raum gestört wurden, hatten sie sich hektisch wieder hergerichtet und dabei gelacht.
Michael hatte dann die Tür aufgemacht und dem verwirrten Kellner, der Shindy natürlich sofort erkannt hatte, erklärt das ich seine Managerin sei und ihn grade ernsthaft zurecht gewiesen hatte über seinen schlechten Auftritt.
"Achso..." Hatte der Typ gesagt und mich angeguckt "Also ick fand den supa ehrlisch jesagt!"
"Hah geil! Guter Mann!" Lachte daraufhin Michael laut und gab ihm die Hand. Immer noch lachend waren sie zusammen zurück in die Halle gegangen wo Michael sofort von seinen Jungs abgefangen wurde und schulterzuckend Ana signalisierte das wohl jetzt erstmal nicht ging,
"Wir sehen uns nachher!" hatte Ana gespielt lässig abwinkend gesagt und war zurück zu Kimba gestolpert. Aber danach hatten sie sich nicht mehr gesehen. Und sowohl Kimba als auch Ana hatten sich daraufhin mehrere Drinks von Kimbas neuer Bekanntschaft, dem großen blonden Toby und seinem Anhang ausgeben lassen und ließen sich gerne ablenken von den Jungs, denn obwohl Ana verstand, das es Michaels großer Abend war und sicher noch mehr Leute mit ihm abhängen wollten, fand sie es schade ihn nicht mehr für sich zu haben. Und so war sie morgens um 3 betrunken und etwas verletzt mit Kimba, ohne sich nochmal umzusehen, abgezogen.
"Ich hab nichtmal seine Nummer..." Sagte sie und stocherte in ihrem Quark rum.
"Also vielleicht wollte er auch nur ein bisschen Spaß haben und als es mit dir nicht ganz geklappt hat, hat er dann eine andere abgeschleppt? Da liefen ganz schön viele willige Girls rum." Sagte Kimba mehr oder weniger ernst, sprach damit aber Anas Befürchtung aus, das er sie als 'eins von diesen Weibern' sehen könnte. Wenn sie eines nicht wollte, dann als das Groupie Püppchen zu gelten. Nicht nur persönlich verletzend wäre das, auch in der Szene würde man so einen Ruf nicht los. Es war schwer genug als Frau im HipHop ernst genommen zu werden, noch schwerer als Frau mit dicken Brüsten, Po und Make-up, aber wenn man dann als die eine galt die es mit den Herren der Kunst auch noch trieb, war es vorbei.
Sie verfluchte kurz diese frauenfeindliche Szene und dann direkt sich selbst, das sie so unprofessionel gewesen war.

Berliner Nächte (Shindy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt