Anscheinend doch, ihrer und der, der anderen, den sie alle stimmten zu - wobei Hunter für meine Verhältnis viel zu begeistert wirkte.

Ich konnte nur noch hoffen, dass Mom nicht mal wieder mit den peinlichen Kindheitsgeschichten auspackte. Sonst würde dieser Tag definitiv als der neue Freitag, der 13. durchgehen. Ohne ein Freitag oder ein 13er zu sein.

Wenigstens schnappte Mama sich Grace, um sie über ihr jetziges Leben auszuhorchen, sodass Reece, Hunter und ich ihnen einfach nur aus dem Laden folgen konnten.

"Ach komm schon! Lass den Kopf doch nicht so hängen, mit uns wird das Essen bestimmt um einiges lustiger", versuchte Reece mich aufzumuntern, als er meine trübe Stimmung bemerkte. Als er mir dann auch noch meine Haare verwuschelte, wie ich es sonst immer früher bei ihm gemacht hatte, da er ja auch um einiges kleiner als ich war, konnte ich mir ein kleines Lächeln doch nicht mehr verkneifen. Auf irgendeine Weise freute ich mich ja, dass Grace und Reece dabei waren - bei Hunter konnte man darüber streiten.

Zuerst mussten wir uns aber darauf konzentrieren, klarzumachen, mit was wir fahren. Anscheinend waren nur meine Eltern mit ihrem Wagen hier - die anderen sind angeblich mit dem Bus hergekommen, aber ich wette, Hunter wollte nur sein Motorrad verheimlichen - also mussten wir improvisieren.

"Reece und Hunter können ja bei euch mitfahren und Ally und ich suchen uns ein Taxi", schlug Grace vor, wobei die anderen alle schließlich zögerlich aber zustimmend nickten.

"Du weißt, wo der Asiate ist?", fragte mich meine Mom zum Dutzenden Mal, während Grace schon per Telefon ein Taxi klarmachte.

Ich verdrehte nur die Augen, schenkte ihr dann jedoch noch ein beruhigendes Lächeln - nicht dass sie sich wieder vor Sorgen ihren hübschen Kopf zerbrach.

"Ja, Mama. Ihr könnt schon mal losfahren, keine Angst, wir kommen gleich nach."

Zum Glück funktionierte es, denn sie atmete leise erleichtert auf und winkte uns dann noch mit einem "Dann bis gleich!" zu, bevor sie sich bei Hunter unterhackte und ihn schon bis zu ihrem Wagen voll laberte.

Ja ja, so war meine Mutter nun mal. Total überdreht und verrückt.

"Tja...wann kommt unser persönlicher Lieferservice denn?", fragte ich schließlich als die anderen schon losgefahren waren an Grace gewandt - doch die hatte anderes im Kopf.

Sie stand meiner Meinung nach viel zu nah bei mir und durchbohrte mich fast mit ihrem prüfenden Blick.

"Ähm...Grace...was machst du da?", nuschelte ich, als sie nun auch mein Gesicht mit einer Hand gepackt hatte und es immer wieder von links und rechts drehte.

Wie zu erwarten ignorierte sie mich. Dafür breitete sich langsam ein breites und ziemlich gruseliges Grinsen auf ihrem Gesicht aus.

Okay, jetzt fing sie an, mir Angst zu machen.

"Du hast Interesse!", bemerkte sie und stützte ihre Hände triumphierend an ihrer Hüfte ab, als wäre es total offensichtlich - wobei ich jetzt total verwirrt war.

"...Hä?"

Meine Freundin verdrehte nur die Augen. Fast schon schien sie verzweifelt, dass ich so dämlich war und nicht mitzukommen schien.

"Jetzt tu nicht so! Wir wissen beide, wovon ich rede."

"...Hä?"

Theatralisch seufzte sie auf und legte sich eine Hand ans Gesicht, während sie ihren Kopf traurig schüttelte.

Jetzt mal ganz ehrlich, ich hatte keine Ahnung, wovon sie da sprach.

"Ich kenne dich seit wir klein sind. Und noch kein einziges Mal hast du einen Mann so angeschaut wie Hunter", entgegnete sie.

Dark SoulWhere stories live. Discover now