《19》

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"Egal, was ich anfasste, es ging wortwörtlich in Flammen auf."

"Ich kriege das hin", murmelte ich immer wieder wie ein leises Omen vor mich hin. Wenn ich es nur oft genug sagte, müsste es doch auch wahr werden.

Auch wenn ich es nicht konnte, so hatte backen doch etwas beruhigendes an sich. Etwas was mich dazu zwang, an nichts anderes als den Teig vor mir zu denken. Und das hatte ich gerade bitter nötig. In fast einer Woche ging es schon auf Junggesellinnenabschied und langsam spürte ich Panik in mir hoch kriechen.

Shalby hatte diese wichtige Aufgabe mir anvertraut. Man bekam nur einmal die Chance, einen Jungesellenabschied zu haben.

Es sei denn, du warst Hunter's Vater. Dann eher an die vier Mal.

Schlussendlich hatte ich mich für einfache Kekse entschieden, die brav im Ofen vor sich hin backten, während ich auf dem Herd schon mal die Schokoladenglasur umrührte.

Jedes Mal wenn ich beschloss, etwas zu kochen oder zu backen, endete es in einem Disaster. Entweder ich hatte den Mixer nicht gut genug geschlossen oder ich verwechselte Salz und Zucker. Manchmal auch beides. Deshalb hatte ich schon längst aufgehört, zu probieren, etwas essbares herzustellen und bestellte mir lieber immer wieder etwas. An Geld fehlte es mir ja nicht. Eher an Kochkünsten.

Aber bis jetzt lief alles überraschend gut.

Selbst die Schokolade schmolz gerade gemütlich und ohne Probleme vor sich hin.

Jedenfalls bis ich mein Handy aus dem anderen Zimmer klingen könnte.

Schnell legte ich das Tuch über meiner Schulter ab und beeilte mich, zu meinem Smartphone zu gelangen. Vielleicht war es ja meine Mutter oder Shalby, die noch etwas brauchten.

"Hallo?", hob ich ab, da es sich bei der Nummer um eine unterdrückte handelte.

"Hi, Al! Hast du grad Zeit für mich?"

Automatisch breitete sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht aus, als ich Ana's Stimme aus dem anderen Ende vernehmen konnte.

"Ich hab immer Zeit für dich", sagte ich schmunzelnd, obwohl ich zugeben musste, dass das in den letzten Tagen nicht immer der Wahrheit entsprochen hatte. Es war so viel zu erledigen, da blieb mir kaum Zeit für etwas anderes. Mich grauste es jetzt schon, vor dem Gedanken, fast zwei ganze Tage mit Victoria zu verbringen. Ich hätte da wenigstens etwas Unterstützung gebrauchen können. Zum Beispiel von so jemandem wie Anastacia.

Ein lautes Lachen gefolgt von einem "Schön zu wissen" war kurz zu hören, bis sie auch schon fortfuhr.

"Sag mal...du kennst mich doch von allen anderen am besten", kam es ziemlich zögernd von ihr, was mich stutzen ließ. Ana war ein einziger Wurbelsturm. Wenn sie anfing, schüchtern zu werden, musste man sich wirklich Sorgen machen.

"Das hoffe ich doch", erwiderte ich ebenso zögernd und machte mich dann langsam Richtung Küche zurück. "Wieso?"

"Also...ich habe da jemanden getroffen und...ich glaube, ich finde ihn ziemlich....nett?"

Perplex blinzelte ich oft hintereinander. Das hätte mir von Anfang an klar sein sollen. Wenn Ana unsicher wurde, dann wurde sie es oft nur wegen einem Mann. In diesem Thema verhielt sie sich oft wie ein frischer Teenager auf neuem Terrain - auch wenn sie schon mehrere Freunde gehabt hatte.

"Nett also?", fragte ich nochmal amüsiert nach und konnte ein kleines Schmunzeln nicht mehr unterdrücken. "Und wo liegt dann das Problem?"

"Das ist es ja, er ist..."

Dark SoulWhere stories live. Discover now