《7》

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"Aber ich wusste ganz genau, dass man sich nicht täuschen lassen durfte."

Perplex starrte ich ihn an.

Das war alles nur ein verrückter Traum. Gleich würde er auflachen, sagen, dass er mich nur verarschen wollte und endlich weit weg gehen. Bitte sehr, sehr weit. Alles war besser als das.

Aber egal wie lange ich wartete, von ihm kam kein Lachen und kein Wort.

"Al? Al, bist du noch da?", erschallte es laut aus dem Hörer meines Handys, dass ich aus meinen Gedanken gerissen wurde.

"Ich...ich ruf dich später zurück", sagte ich nur schnell, ohne von Hunter wegzugucken und drückte Ana dann schnell weg.

Ein kleines Schmunzeln zierte seine Lippen, als würde ich ihn sehr amüsieren.

Ich hatte ihn noch nie ehrlich lächeln oder grinsen gesehen. Immer wirkte es, als würde er sich eigentlich nur über die ganzen Leute um sich herum lustig machen.

"Stalking ist strafbar, weißt du?", meinte ich nach einer Zeit lang und verfluchte diesen Aufzug, der gerade mal so schnell wie eine Schnecke fuhr.

Hunter's eine Augenbraue schoss spöttisch in die Höhe.

"Nicht alles dreht sich um dich, Shorty", erwiderte er, seine Hände in seinen Hosentaschen, während er sich locker gegen eine Wand lehnte. "Aber danke, ich höre immer wieder gerne, wie gut ich aussehe. "

Ertappt wurde ich rot und sah schnell auf die Aufzugstür. Geh bitte sofort auf und lass mich endlich raus.

"Weswegen bist du denn sonst hier, wenn nicht wegen mir? Nach sieben Jahren Gefängnis hat man doch sicher besseres zu tun", gab ich nur von mir und überging seine Bemerkung einfach.

Eigentlich hatte ich vorgehabt, ihn keines Blickes mehr zu würdigen, aber die plötzliche Stille ließ mich doch einen kleinen Blick auf ihn werfen.

Er sah teilnahmslos auf die Tür. Sein Blick war wieder genauso kalt wie am ersten Tag, als wir uns kennengelernt haben, dass auch sofort Schuldgefühle in mir hoch stiegen. Er war auch nicht gerade nett, aber anscheinend hatte ich einen weichen Punkt bei ihm getroffen.

Ich kämpfte immer noch mit mir, ob ich mich vielleicht wirklich für die letzte Bemerkung entschuldigen sollte, als die Tür einen Stockwerk unter meinem endlich auf ging.

Hunter stieß sich von der Wand ab und ging dann sturstracks raus.

"Nach sieben Jahre ist auch der Wohnvertrag längst vorbei. Ich wohne jetzt hier", meinte er noch im Gehen und ließ mich dann völlig entgeistert und verwirrt einfach stehen.

》♢《

Ich warf einen schnellen Blick auf die Uhr.

Es war schon nach zehn und ich war hundemüde. Eigentlich war ich nur noch so lange wach geblieben, um das Ende des packenden Thriller's in meinen Händen zu erfahren, aber jetzt musste ich wohl oder übel bis morgen warten müssen.

Meine Augen fielen mir immer wieder wie von selbst zu, also legte ich schnell ein altes Lesezeichen zwischen die Seiten und gab das Buch dann endlich aus meiner Hand.

Ich schaltete schnell das Licht aus und kuschelte mich tief in mein Bett. Verdammt, das war ein schrecklich langer Tag gewesen und ich wollte endlich schlafen.

Meine Gedanken schweiften langsam ab und ich spürte schon den bequemen Schlaf in mir hochsteigen, als ich plötzlich hoch schreckte.

Wo kam dieser verdammte Lärm aufeinmal her?

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