#36

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Harrys POV:

Obwohl ich mein Bestes gab, konnte ich mich während des Essens mit meinen zukünftigen Arbeitgebern nicht konzentrieren, sondern musste immerzu an Louis denken.
Er hatte jetzt also eine Alibifreundin.
Auch wenn ich irgendwie schon damit gerechnet hatte, traf mich diese Nachricht total und ich fühlte mich in meiner Angst, Louis von dem Baby zu erzählen, bestätigt. Diese Neuigkeiten würden alles noch hundert Mal komplizierter machen, weshalb ich mir irgendwie wünschte, nicht schwanger zu sein.

Dennoch konnte ich meinen Lektor und meine neue Agentin von dem bereits geplanten Filmprojekt und meinem angehenden Blog mehr als begeistern, weshalb ich ab sofort mit  ihnen und der Produktionsfirma meinen Roman verfilmen würde.

Als ich später am Abend heimkam, schlief Louis bereits, da ich aber mit jemandem reden musste, klingelte ich kurzerhand bei Liam, der mehr als überrascht war, mich noch so spät anzutreffen.
"Hey, alles okay?", fragte er, in seiner Jogginghose gegen den Türrahmen lehnend. "Störe ich?", entgegnete ich, was er mit einem Kopfschütteln verneinte. "Komm rein."

Kurz darauf saßen wir in seiner Küche, jeweils eine Tasse Tee vor uns. Neugierig begutachtete ich seine Wohnung, weil sie vom Schnitt zwar unserer gleich war, aber komplett anders eingerichtet war.
Während Louis' Küche in einem dunklen Rot gestrichen war, hatte Liam eher auf helle Farben gesetzt.
Außerdem hatte Louis seine Wohnung nur förmlich vollgestopft mit Möbeln und Liams hingegen wirkte kühl und nahezu  steril.

"Er hat jetzt eine Alibifreundin", brach ich nach einer Weile die Stille, woraufhin er seufzte. "Ich weiß, hat er mir vorhin geschrieben. Das tut mir furchtbar leid für euch!"
Resigniert zuckte ich mit den Schultern. "Ich hatte eigentlich vor gehabt, ihm das Baby zu beichten,  aber irgendwie hab ich mich nicht getraut."

Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie er die Stirn runzelte. "Warum nicht?" "Das würde doch alles viel komplizierter machen. Ich will ihm nicht mehr Probleme bereiten als er eh schon hat."
Er warf mir einen ernsten Blick zu. "Harry. Ich kenn dich erst seit zwei Tagen, aber ich seh doch wie Louis dich ansieht. Er liebt dich über alles. Mit dir ein Kind zu bekommen wäre bestimmt für ihn das Schönste der Welt.
Und du liebst ihn auch und willst ebenfalls Kinder. Klar, es ist überraschend und im Moment habt ihr beiden eigentlich andere Sorgen, aber nun ist es so. Du solltest bald mit ihm reden, denn sonst fühlt er sich vielleicht hintergangen."

Er nippte an seinem Getränk, ehe er hinzufügte: "Vertrau mir, er wird Luftsprünge machen."
Jetzt musste ich lächeln. "Hat er wirklich so viel von mir gesprochen?"

"Willst du mich verarschen? Er hat nur von dir gesprochen. Am Anfang hat er noch furchtbar viel geweint und war untröstlich. Doch auch als es besser wurde, hat er immer wieder Geschichten von euch erzählt. Wie ihr euch das erste Mal geküsst habt an deinem Geburtstag oder wie ihr euch das erste Mal ich liebe dich gesagt habt.
Manchmal haben wir nachts draußen in irgendeiner Bar gesessen und mitten im Gespräch fiel dein Name. Er hat unglaublich viel mit dir verbunden. Der Cocktail den er immer trinkt hat ihn immer an dich erinnert. Wenn wir shoppen waren hat er Pullis hochgehalten und mir zugerufen, dass du so einen wahrscheinlich auch tragen würdest.
Wenn wir Fußball gespielt haben, hat er bei jedem Tor geschrien, dass das Tor für dich war.
Irgendwann hat er behauptet, über dich hinweg zu sein. Er hat sich das auch geglaubt, aber konnte nie aufhören, von dir zu reden."

Ich war überwältigt, was er mir anzusehen schien, denn jetzt zwinkerte er mir zu. "Und du? Im Februar oder so kam er zu mir und hat verkündet, dass du nen Neuen hättest."
Abfällig schnaubte ich. "Erinner mich nicht an den Typen. Eigentlich hab ich ihn gar nicht geliebt. Aber ich dachte mir, dass ich doch langsam mal Louis vergessen muss. Deshalb dachte ich, dass es irgendwie richtig wäre, eine neue Beziehung einzugehen. Aber irgendwie hab ich ihn immer vermisst."

Erneut zwinkerte er mir zu. "Da wars doch Schicksal, dass ihr wieder zueinander gefunden habt. Also warum hast du Angst vor seiner Reaktion?"
"Ich... Keine Ahnung. Irgendwie hab ich das Gefühl, momentan wäre er nicht gerade begeistert davon." Er strich mir kurz über den Arm.
"Aber was willst du denn machen? Abtreiben oder was?" Unsicher lachte ich auf. "Äh, nein natürlich nicht!", beteuerte ich, dann stand ich auf.

"Wie dem auch sei, ich denke, ich sollte schlafen gehen. Danke für den Tee und fürs.. Fürs Zuhören." Auch er erhob sich und breitete die Arme aus, sodass wir uns kurz umarmten.
"Immer wieder gerne. Gute Nacht."

Als ich kurz darauf neben Louis in der Dunkelheit lag, drehten sich meine Gedanken jedoch noch, wodurch an Schlaf nicht zu denken war. 
Ja ich sollte Louis von dem Baby berichten, aber irgendwas hielt mich davon ab.
Früher hatten wir uns schon immer ausgemalt, wie es sein würde, wenn wir Kinder bekämen. Früher hatten wir ausgemacht, sogar zusammen den Test zu machen, wenn einer den Verdacht hatte, schwanger zu sein.
Doch hier befürchtete, dass es ihn überfordern würde und die Kluft zwischen unserer Beziehung und seinem Beruf noch größer werden würde.

Ich hatte dabei schon mal den Kürzeren gezogen. Vielleicht würde ich das dieses Mal auch.

:(( soo damn sad i know.
mögt ihr lilo oder lirry mehr?
meinungen?
gute nacht meine schokomuffins x lieb euch ♥

spaces between us (larry) ✔Where stories live. Discover now