#4

4.6K 373 27
                                    

doppelupdate yayyy :D

Louis' POV:

Nachdem Harry nach draußen verschwunden war, saß ich nach wie vor durcheinander auf dem Sofa und versuchte, mich irgendwie geistig zusortieren.  Anne legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Es tut mir leid, ich hatte keine Ahnung, dass er so reagieren würde. Ich wollte ihn überraschen." Misstrauisch runzelte die Stirn. „Anne, ich glaub, dass es keine gute Idee war, mich einzuladen. Wir... wir haben einfach viel zu viel durchgemacht."

Ehe ich aufstehen konnte, hielt sie mich abermals fest. „Bitte Lou", flüsterte sie, was tausend Erinnerungen in mir wach rief. Lou hatte sie mich schon früher immer genannt. Sie beugte sich vor, um sicherzugehen, dass niemand der wiedergekehrten Gäste uns hören konnte.

„Er hat noch lange um dich getrauert, und von Johanna weiß ich, dass es dir ähnlich ging. Zwar hat er jetzt Patrick, aber ich weiß, dass er ihn nicht wirklich liebt. Es ist nicht zu vergleichen mit dir."

Ihre Worte jagten mir Stromstöße durch meinen Körper, wodurch ich mich mehr als unbehaglich fühlte. „Was willst du mir damit sagen?", zischte ich.

„Ich will damit sagen, dass ihr noch eine Chance habt. Überzeug ihn davon, mit nach Amerika zu gehen, denn ohne dich ist er nicht der, der er sein möchte."

Prompt spürte ich, wie Tränen inmeinen Augen brannten. „Das wäre zu schön", wisperte ich, denn wenn ich ehrlich war, wollte ich auch nach Jahren nichts anderes, als meinen Harry zurück.

Weil ich sowieso das Verlangen nach einer Zigarette hatte, beschloss ich, mich zu ihm nach vorne vors Haus zu stellen. Das beäugte er mit hochgezogener Braue, allerdings nicht, ohne mich kurz anzulächeln.

„Mum hat dich eingeladen, was?", riet er, während ich in meiner Hosentasche nach meiner Kippenschachtel kramte. Als ich sie gefunden hatte, zog ich eine hinaus und steckte sie mir zwischen die Lippen,um sie anzuzünden.

„Ja", antwortete ich, den Rauch genüsslich aus meinen Lungen entweichen lassend. „Ich wollte eigentlich gar nicht kommen, aber ich wollte Anne auch nicht enttäuschen",erklärte ich mein Auftauchen weiter. „Ich wollte dich unter keinen Umständen erschrecken."

Aus den Augenwinkeln erkannte ich, wie er schmunzelte. „Ich freue mich, dass du da bist", beruhigte er mich, woraufhin ich ihn das erste Mal so richtig musterte.

Es war,als sei er keinen einzigen Tag gealtert, denn die jugendlicheSchönheit lag nach wie vor in seiner Miene, seine Grübchen waren immer noch die selben und seine grünen Augen strahlten mich so intensiv an, dass ich beinahe das Bedürfnis hatte, ihn zu mir zu ziehen und zu küssen. Nur seine langen Locken waren ab.

Grinsend wuschelte ich ihm mit einer Hand durch seine nun relativ kurzen Haare. „Was hast du denn mit denen gemacht?", wollte ich amüsiert wissen, was ihn zu diesem herzerweichenden Kichern brachte.

Verdammt,ich war noch kein Stück über ihn hinweg, zumindest nicht, wenn ich neben ihm stand. „Ich brauchte mal eine Veränderung",seufzte er, und ich wusste instinktiv, dass es dabei auch um mich gegangen war. Irgendwie stimmte mich das traurig.

Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, stupste er mit seinem Zeigefingermeine Zigarette an. „Und du? Immer noch der alte Raucher von früher?", neckte er mich, weshalb ich ertappt rot anlief.

„Ja. Durch den Sport lebe ich zwar sehr gesund, aber das Rauchen konnte ich leider nicht ablegen. Mein Arzt schimpft schon immer." Ein Hauch Schadenfreude blitzte in seinen Augen auf und er zuckte mit denSchultern.

„Ich hab dir schon damals gesagt, dass das nichts ist." Dieser Satz ließ mein Lächeln versagen, denn mit einem Mal lag sie zwischen uns: Die Vergangenheit. Auch er schien das zu bemerken, denner räusperte sich unwohl und rutschte einige Zentimeter von mir weg.

„Na ja... Wie geht's dir so?", fragte er, um diese peinliche Stille zwischen uns zu beenden. Doch leider war ich unfähig, ihm eine Antwort zu geben, da ich mich in seinem Blick verloren hatte und plötzlich in den alten Zeiten hing.

Wie war es möglich, dass diese Spannung auch nach so langer Zeit mit einem Fingerschnips sofort wieder da war?

Nach einer Weile hatte ich endlich meine Sprache wiedergefunden. „Gut. Ich bin froh, jetzt erst mal frei zu haben." Er nickte andächtig.„Bleibst du die Monate hier?" „Ja, wahrscheinlich. Höchstens mach ich mal einen Kurztrip mit Mum. Ich komm ja durch den Job so viel rum, dass ich es auch ganz gut abkann, mal länger an dem gleichen Ort zu bleiben."

Ein wehmütiges Lächeln erschien auf seinen Lippen. Ich konnte spüren, dass es ihm insgeheim weh tat, darüber zu reden: über den Grund unserer Trennung. Um das Thema zu wechseln, fragte ich:

„Und du? Was machst du so?" Er begann, total aufgeregt von seinen Büchern zu reden, wobei mir auffiel, dass ich quasi vom Regen in die Traufe gekommen war. Jetzt war ich nämlich derjenige, der bloß die gute Miene zum bösen Spiel machen konnte.

Glücklicherweise redeten wir bald über unverfänglichere Dinge. Ich erzählte ihm von L.A, er von Gemma, sodass wir schnell gemeinsam lachten, anstatt der Vergangenheit nachzuhängen.

Jedoch wurden wir irgendwann von einem jungen Mann gestört, der zur Tür raussah und Harry eindringlich scannte. „Schatz? Kommst du wieder rein?", bat er, nicht ohne mir einen vernichtenden Blick zuzuwerfen.

Das war also der sagenumwobene Patrick, der anscheinend zu gut wusste, wer ich war.

„Ja, gleich." Harry drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, dann wandte er sich wieder mir zu. „So, ich schätze,dass ich dich jetzt wieder allein lassen muss", meinte erzerknirscht.

Lächelnd winkte ich ab. „Kein Problem. Es war wirklich schön, dich wiedergesehen zu haben", erwiderte ich ehrlich, woraufhin er hastig nickte. „Auf jeden Fall."

Nun standen wir uns unbeholfen gegenüber, keinen blassen Schimmer, waszu tun war. Sollte ich ihn umarmen? Noch ehe ich mich entschieden hatte, machte er einen Schritt auf mich zu und drückte mich an seine Brust, wodurch mir schlagartig sein Parfum in die Nase stieg.

Jepp,es war immer noch das Gleiche, und ich mochte es immer noch genauso gern.

awwwwwwww ich liebe die story jetzt schon. macht euch auf gaaaanz viel fluff gefasst meine freunde!!

spaces between us (larry) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt