#5

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Harrys POV:

Nachdem ich mich von ihm gelöst hatte, machte ich mich auf die Suche nach Patrick, obwohl ich lieber bei Louis geblieben wäre.

Es war schön gewesen, seine Nähe wieder zu fühlen, die Lachfältchen, die sich um seine verdammt blauen Augen kräuselten, zu sehen und sein wundervolles Lachen wieder zu hören. Nach all den Jahren war der Größenunterschied zwischen uns noch beachtlicher, sodass er sein Ohr mittlerweile direkt an mein Herz legen konnte.

Jenes klopfte auf meinem Weg zu Patrick immer noch wie wild, sodass ich befürchtete, es könnte zerspringen. Nach dem ersten Schock war es wirklich schön gewesen, wieder mit ihm zu sprechen, auch wenn mir erst dadurch auffiel, wie sehr er mir eigentlich fehlte.

Dennoch versuchte ich, ihn zumindest für den Moment zu vergessen, damit ich mich auf meinen Freund konzentrieren konnte. Der war nämlich überglücklich, sobald ich nach draußen auf die Terrasse trat und mich zu ihm stellte, einen Arm um seine Taille gelegt.

Er unterhielt sich gerade mit Mum, die mir einenbedeutungsschweren Blick zuwarf. Doch auch wenn ich es genossenhatte, Louis wiedergesehen zu haben, war ich stinksauer auf sie.

Wie konnte sie es wagen, einfach meinen Exfreund herzubestellen, ohne mich auch nur einmal darüber zu informieren?

Mit dieser Frage konfrontierte ich sie später, nachdem als alle Gäste wieder gegangen waren und ich ihr dabei zusah, wie sie die Spülmaschine einräumte. „Aber es hat dich doch gefreut, ihn wiederzusehen", verteidigte sie sich, woraufhin ich genervt aufstöhnte.

„Trotzdem! Du hättest mich fragen müssen! Schließlich ist er mein Exfreund!" Das wiederum machte sie wütend, weswegen sie den Besteckkasten achtlos auf die Arbeitsplatte knallte und sich zu mir drehte, beide Arme vor der Brust verschränkt.

„Ja Harry, ich weiß. Aber darf ich dich daran erinnern, dass er über Jahre hinweg auch ein Teil unserer Familie war? Auch noch bevor ihr zusammen gekommen seid? Weißt du, wie oft Johanna und ich telefoniert haben? Wie oft wir geweint haben, weil wir euch so trostlos erlebt haben?

Nicht nur du hast ihn vermisst, Harry. Auch Gemma und ich haben das. Nan hat das. Selbst dein Vater hat kürzlich gefragt, ob es was neues von Lou gäbe. Und genau aus diesem Grund habe ich ihn eingeladen."

Total verärgert warf ich die Arme nach oben. „Na und?! Ich hab mich damals von ihm getrennt! Und wenn ihr fair gewesen wärt, hättet ihr das akzeptiert anstatt ihn einfach einzuladen, ohne dass ich es wusste!", schrie ich mit Tränen in den Augen.

Da es zu viel für mich war, setzte ich mich verzweifelt auf einen Stuhl und stützte meine Ellbogen auf dem Küchentisch ab. Mum funkelte mich böse an. „Soll ich dir mal was sagen, Harry?

Ich denke nach wie vor, dass es ein riesengroßer Fehler gewesen ist, dass du nicht mit ihm mitgegangen bist." „Nicht nur er hatte einen Traum", knurrte ich, woraufhin sie abfällig schnaubte.

„Bücher schreiben kann man auch in den USA. Du wusstest, dass der Tag kommen würde, an dem er von einem professionellen Team entdeckt wird. Ich verstehe wirklich nicht, wie ihr beiden es zulassen konntet, dass so etwas euch trennt. Ihr wart so glücklich."

Zutiefst verletzt über die Meinung meiner Mutter, wahrscheinlich weil sie Recht hatte, stand ich auf. „Wart. Wir waren es, Mum. Das ist Vergangenheit."

Ich wollte die Küche verlassen, doch sie rief mir nach: „Ist es nicht! Das wirst du noch merken, vertrau mir!"

„Komm, wir fahren", sagte ich grimmig zu Patrick, der auf der Terrasse dabei war, leere Flaschen aufzusammeln. „Aber Harry, wir wollten doch noch helfen!", entgegnete er, doch ich packte ihn bloß am Arm, um ihn gen Ausgang zu zerren.

„Mum kommt auch ganz gut ohne uns zurecht", knurrte ich, als ich die Haustür aufzog und meinen Freund ungeduldig aus dem Haus schob, sodass er sich gar nicht mehr verabschieden konnte.

Völlig perplex starrte er mich an, als wir endlich in meinem Auto saßen.Meine Hände hatte ich an das Lenkrad geklammert, wodurch meine Knöchel weiß hervortraten. Ich war immer noch auf hundertachtzigund kurz davor, irgendwas kaputt zu machen.

„Das war also Louis",stellte er zu allem Überfluss fest. Die Wut in mir drohte überzukochen, weshalb ich schwer schlucken musste, ehe ich antworten konnte. „Ja." Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er die Arme vor der Brust verschränkte.

„Kommt der jetzt öfter vorbei?", fragte er, mehr als eifersüchtig, was mich dazu brachte, die Augen zu verdrehen. „Bitte Patrick, krieg dich ein. Ich weiß es nicht. Vermutlich schon. So wie ich meine Mutter kenne, lädt sie ihn zeitgleich mit mir zum Essen ein."

„Und was ist mit mir?!",wollte er anklagen wissen, woraufhin ich frustriert aufstöhnte und meine Stirn auf das Steuer legte. „Patrick", warnte ich ihn, damit er mir nicht mehr auf den Wecker ging.

ew ich mag patrick nicht.

spaces between us (larry) ✔Where stories live. Discover now