#6

4.4K 338 108
                                    

Harrys POV:

Allerdings hatte mein Freund diesen Wink nicht verstanden, sondern sah ihn als Einladung an, sich noch mehr aufzuregen. „Ich will nicht, dass der sich zwischen uns drängt", stellte er stur fest, weshalb ich abermals aufstöhnte.

„Das war bestimmt nicht seine Intension!",verteidigte ich Louis, was Patrick bloß mit einem Schnauben quittierte. „Woher willst du das wissen? Der hat dich ziemlich verliebt angeguckt"

„Patrick, ich warne dich. Noch ein Wort gegen Lou und ich werf dich aus dem Auto", drohte ich mit lauernder Stimme. „Lou? Du gibst ihm also auch noch Spitznamen? Was kommt als nächstes? Rutscht dir irgendwann ein Schatz raus?"

„Ich nenne ihn wie ich will", fauchte ich. „Lass ihn in Ruhe, er hat dir rein gar nichts getan!"Ich richtete mich wieder auf und blickte zu ihm, wie er fassungslos den Kopf schüttelte. „Ich schwöre dir, wenn er versucht, dich wiederzubekommen, dann -"

„Patrick! Komm runter! Das zwischen unsist eine Ewigkeit her! Dass er heute hier war ist auf Mums Mist gewachsen! Alles, was uns jetzt höchstens verbindet ist Freundschaft!" Ich erkannte, wie ihm eine Träne die Wange hinunterlief.

„Er war deine erste große Liebe", flüsterte er bedrückt, weswegen ich mich über die Mittelkonsole beugte, um ihn auf die Stirn zu küssen.

„Ja. Und jetzt bist du meine Liebe",wisperte ich dann in sein Ohr. „Ich liebe dich." Das besänftigte ihn und er erwiderte lächelnd: „Ich liebe dich auch."

Louis' POV:

Nachdem Harry wieder zu seinem Freund abgezischt war, entschied ich, mich ebenfalls zu verziehen – allerdings nicht, ohne mich von Anne zu verabschieden. Jene lief mir im Flur direkt in die Arme, weil sie anscheinend auf dem Weg in die Küche war.

„Louis! Hast du Hunger?Ich hab den Nudelsalat gemacht, den du doch früher so gern mochtest", trällerte sie fröhlich, jedoch musste ich ihre Euphorie mit einem Kopfschütteln beenden.

„Ich werde jetzt fahren. War schön, dich wiedergesehen zu haben", entschuldigte ich mich,ehe ich sie kurz umarmte. „Warte... Du hast jetzt aber nicht vor, drei Monate hier zu bleiben, ohne nochmal vorbeizukommen, oder?"

Nachdenklich kratzte ich mich am Nacken. „Ich weiß nicht, ob das so gut wäre, Anne." Sie riss die Augen auf. „Bitte! Du hast dochselbst gesagt, dass es schön wäre, wenn ihr euch wieder näherkämt", raunte sie mir zu, woraufhin ich traurig aufseufzte.

„Schon, aber ich weiß nicht, ob er das gut findet." Flehentlich umfasste sie meine Handgelenke. „Bitte komm morgen zum Mittagessen vorbei. Und bring deine Mutter mit. Nur ein einziges Mal." Dabei warf sie mir einen so bittenden Blick zu, dass ich nicht anders konnte, als zuzustimmen.

Eine halbe Stunde später saß ich wieder neben Mum auf der Couch, eine Zigarette zwischen den Lippen, was sie argwöhnisch registrierte. „Du weißt, dass ich dieses Gerauche nicht ausstehen kann", erinnerte sie mich angewidert, woraufhin ich sie nur frech angrinste.

„Ich liebe dich auch", flötete ich, bevor ich den Rauch meinen Lungen entweichen ließ. Schmunzelnd streckte sie ihre Hand aus, um mir über die Schulter zu streichen.

Nach einer Weile fragte sie schließlich: „Wie war es bei Harry?" Schlagartig spannte ich mich innerlich an, unbehaglichauf meinem Platz hin und her rutschend. „Schön", murmelte ich nur, aber natürlich genügte ihr diese Ausführung kein bisschen.

„Habt ihr geredet?" Genervt legte ich meinen Kopf in den Nacken.„Ja, haben wir. Und Anne hat uns morgen zum Essen eingeladen. Können wir jetzt bitte das Thema wechseln?" Das brachte meine Mutter nur noch mehr zum Kichern. „Na das klingt doch schon mal gut."

Da ich verdammt müde war, verabschiedete ich mich relativ bald in mein Bett, sodass ich kurz darauf in der Dunkelheit meines alten Zimmerslag und an die Decke starrte.

Als ich vor zwei Jahren nach Amerika gegangen war, hatte ich meine Wohnung aufgegeben, weshalb ich jetzt wieder umringt war von den alten Postern, die ich in meinem jugendlichen Wahnsinn aufgehängt hatte.

Sie zeigten Fußballer wie David Beckham oder Bands wie The Fray. Ja ich weiß, dass das normalerweise Mädchen taten, aberirgendwo musste man ja merken, dass ich schwul war, oder?

Ich lauschte, wie Mum ebenfalls duschen ging und sich danach schlafen legte, ich aber war komischerweise nicht dazu in der Lage, die Augen zu schließen. In meinem Kopf kreisten noch zu viele Gedanken, außerdem war mir kalt.

Zwar war es schon Juni, aber da ich in Los Angeles Temperaturen gewöhnt war, die entweder über 30 Grad waren oder höchstens von lauwarmen Winden und Sommerregen abgekühlt wurden, fror ich schon mal bei englischen 18 Grad.

Deswegen schlug ich seufzend meine Bettdecke zurück und rappelte mich auf, um in meinem Kleiderschrank nach einer Jacke zu wühlen.

Gerade, als ich im dämmrigen Schein der Energiesparlampe des Deckenlichts eine gefunden hatte, fiel mir eine Kiste ins Auge, die ich schon längst verdrängt hatte.

Dennoch wusste ich sofort, was sich darin befand. Mit einem rasselnden Geräusch atmete ich durch, überlegend, ob ich es wagen sollte, die Vergangenheit ein zweites Mal an diesem Abend herauf zu beschwören.

ayy ich liebe harry, wenn er lou in schutz nimmt *-* patrick soll sich aber auch nicht so anstellen -.- ne ahnung, was lou in der kiste findet? ;) anyway, lieb euch und ich hoffe, ihr mögt die story genauso sehr wie ich ♥

spaces between us (larry) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt