Kapitel 19

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»Riley wird es überleben«, waren die Worte, die vor knapp einer Woche aus Hunters Mund kamen. Und er hatte Recht behalten. Zwar war Riley noch immer schwach, doch es ging ihm mittlerweile deutlich besser. 

Und das ist gut so, denn heute war Silvester. Noch immer schliefen Justin, Sydney und ich bei Riley und Arizona. Julien hatte sich ein Hotelzimmer genommen. Angeblich wurde es ihm zu voll. Doch seit diesem Tag haben wir ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen. 

Riley meint, er wäre abgehauen. Arizona denkt, dass er einfach nur ein wenig Abstand gebrauchen könnte. Und Justin, nun er machte sich mehr Sorgen um Samuel, denn dieser benahm sich immer seltsamer. Gestern war er ohne Grund ausgerastet. Einfach so. 

Deshalb gingen Arizona und ich gerade zum Central Park. Wir wollten mit Cole reden. Er arbeitete mit Sam, vielleicht wusste er, was mit ihm los war. Jedenfalls hofften wir das. 

Wir kamen im Central Park an und gingen zu der verabredeten Stelle. Es war ein Wunder, dass Arizona diese fand, denn durch den Schnee, der überall in der Stadt lag, sah für mich alles gleich aus. Und im Gegensatz zu Arizona bin ich hier geboren. 

Cole war bereits da. Er sah aus wie die letzten zwei Mal, als wir ihn getroffen haben. Seine Hände steckten in den Taschen seiner schwarzen Jacke. Als wir ankamen, wollte er sofort wissen was los sei, denn er habe es eilig. 

»Es geht um Samuel«, begann ich und bevor er uns sagen konnte, dass er uns nichts sagen dürfe, sprach ich weiter. »Wir machen uns Sorgen um ihn. Er hat sich verändert und wir wollen nur wissen, ob auch dir so etwas aufgefallen ist. Mehr nicht«, versprach ich ihm. 

Als wir das erwähnten, fuhr Cole sich sofort durch die Haare und begann loszulaufen. Wir folgten ihm. Hin und wieder sah er sich um, als könnte uns jemand zuhören.

»Das ist auch mir nicht entgangen«, gab er zu, doch er sprach so leise, dass ich mühe hatte, ihn zu verstehen. »Er ist nervös, sieht sich ständig um, rastet aus und manchmal habe ich das Gefühl, dass er Dinge sieht, die nicht wirklich da sind.« Dass er schnell wütend wird, war auch uns aufgefallen. Doch die anderen Dinge hörte ich zum ersten Mal. 

Wir sollten definitiv darauf achten. Hunter hatte uns gesagt, dass zwei von uns verflucht seien. Riley war einer der beiden. Was, wenn Samuel der zweite war? Dann hätten wir ein Problem, denn dafür kannte Hunter keine Heilungsmethode. 

Dann zog Cole uns zu einem Baum. »Hört zu, ich habe euch diese Sachen im Vertrauen erzählt. Sie dürfen nicht rumgehen. Wenn die falschen Leute erfahren, dass Samuel derzeit etwas neben sich steht, dann werden sie ihn umbringen.« Arizona und ich nickten. Selbstverständlich würden wir es niemandem erzählen, dem wir nicht blind vertrauen würden. 

Wir bedankten uns bei ihm und er sagte, dass er hoffe, wir könnten Sam helfen. Dann lief Cole davon. Und wir standen im verschneiten Central Park und sahen uns besorgt an, bevor wir uns auf den Heimweg machten. 

In der Wohnung angekommen, zogen wir zunächst die Schuhe und Jacken aus. Riley lag auf der Couch und sah Justin beim Spielen mit Sydney zu. Mary würde später am Abend zu uns stoßen. 

Einige andere Personen hatten uns verlassen. So zum Beispiel Kyle. Es war schwer, ihn gehen zu sehen, doch sein Rudel brauchte seine Hilfe. Und Jaxon, nun er wurde von Justin zu Mason geschickt, um diesem beizustehen. Er brauchte ihn für irgendetwas. 

Doch zur Zeit waren die beiden sowieso nicht notwendig, denn es geschah rein gar nichts. Noch immer blieb Sasha ruhig. Niemand starb, alles blieb beim alten. Und hoffentlich blieb es vorübergehend.

Arizona setzte sich zu Riley. Justin stand auf und legte seine Arme um meine Taille. »Wie lief es?«, wollte er wissen. Ich schüttelte nur den Kopf, um ihm zu zeigen, dass es um seinen besten Freund nicht gerade gut stand. 

dark night ➹ j.b ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant