Kapitel 16

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Es vergingen einige Wochen und nichts geschah. Weiterhin jagten wir alle Vampire, die für ihn arbeiteten - es schienen immer mehr zu werden -, doch von ihm hörten wir nichts. Mittlerweile hatte Justin auch aufgehört, auf den Universitäten zu suchen. Stattdessen wollte er lieber Zeit mit Sydney und mir verbringen, denn schließlich sah sich der Rest unserer Freunde überall in der Stadt um. 

Hunter schickte uns weiterhin ein wenig Blut, doch gehört hatten wir sonst nichts von ihm. Ich zweifelte nicht an seinem Versprechen, doch ich bekam Angst, ihm sei etwas passiert. Was, wenn er die falsche Person nach etwas gefragt hatte und nun gefangen war? 

Doch ich hatte mit Justin die Vereinbarung getroffen, dass nichts von dem heute von Bedeutung sein würde. Es war heilig Abend. Weihnachten. Das Fest der Familie. Heute würden wir zusammen essen und unsere Sorgen für einen Tag vergessen. Sasha hielt sich seit über einem Monat verdeckt und ohne Hunter würden wir sowieso nicht handeln können. 

Zusammen mit Justin saß ich auf dem Sofa im Wohnzimmer. Wir beobachteten Sydney dabei, wie sie mit einer Puppe spielte. Mittlerweile konnte sie laufen, auch wenn sie hin und wieder noch hinfiel. 

Justin hatte einen Arm um mich gelegt und verschränkte die Finger seiner anderen Hand mit meiner. Solche Momente genoss ich, denn es fühlte sich so an, als wären wir eine ganz normale Familie, obwohl ich wusste, dass dem nicht so war. 

»Hast du sie jetzt wirklich alle eingeladen?«, fragte Justin mich nach einer Weile und leicht grinsend nickte ich. 

»Dir ist klar, dass Riley und Arizona überhaupt nicht vorbereitet sein werden, oder?«, wollte er dann wissen und erneut nickte ich. 

Es ging um das Essen. Eigentlich wollten Justin und ich zusammen mit meiner Familie essen, doch vorhin hatte ich mich erneut mit ihnen gestritten. Doch dieses Mal ging es nicht nur um eine bestimmte Person, nein, meine Eltern wollten mir erneut den Umgang mit meinen Freunden verbieten, weil sie sie noch immer nicht mochten. 

Ich war 21 und kannte die meisten bereits drei Jahre. Mary, Samuel und Justin sind für mich die wichtigsten Personen in meinem Leben. Wie konnten sie so etwas nur von mir verlangen? 

Aus diesem Grund würde das Essen bei Riley stattfinden. Auch, wenn er noch nichts davon wusste. Zudem hatte ich all unsere Freunde eingeladen. Wenn ich nicht mit meiner richtigen Familie essen konnte, dann wenigstens mit der, die ich mir ausgesucht hatte. 

Außerdem würden Julien, Justin, Sydney und ich dort schlafen. Aber das hatten wir in den letzten Wochen oft getan, es war wie ein zweites Zuhause. Ich wollte meine Eltern einfach nicht sehen, auch wenn mir Layla leid tat. Wir hatten Weihnachten immer zusammen gefeiert. Auch als Justin und ich woanders lebten. 

Einige Stunden später waren wir alle fertig angezogen. Wir würden mit dem Auto hinfahren, weshalb ich Sydney in ihren Kindersitz setzte. Dann stieg ich auf der anderen Seite ein, um die Fahrt über neben ihr zu sein. Justin saß bereits auf dem Fahrersitz und fuhr los, sobald auch ich mich angeschnallt hatte. Julien würde erst später zu uns stoßen. 

Es war keine lange Fahrt. Sie dauerte gerade einmal fünf Minuten, doch wenn wir mit Sydney unterwegs waren, nahmen wir mittlerweile meist das Auto, denn dort war sie am sichersten. 

Bei Riley stiegen wir aus und machten uns auf den Weg zur Tür, welche Justin aufschloss, denn ich hatte Sydney auf dem Arm. Schnell gingen wir hinein. Da die sie eine Wohn-Ess-Küche besaßen, blickte mich meine verwirrte Arizona an. Vielleicht hätte ich doch vorher anrufen sollen. 

Dann breitete sich auf ihrem Gesicht ein Lächeln aus und sie kam zu uns. Erst umarmte sie uns beide, dann nahm sie Sydney auf den Arm und redete ein wenig mit ihr, was diese leicht zum kichern brachte. 

dark night ➹ j.b ✓Donde viven las historias. Descúbrelo ahora