Kapitel 15

143 9 1
                                    

Seit diesem Tag sind knapp zwei Wochen vergangen. Hatten wir viele gefunden? Nein. Doch wir fanden einigen. Meist durch Zufall, da sie uns angriffen. So gut wie alle, die uns bis jetzt über den Weg gelaufen sind, waren nun tot. 

Ein direkter Angriff von Sasha folgte jedoch nicht. Es schien, als würde es ihm gar nicht auffallen, dass einiger seiner Vampirgehilfen starben. 

Auch von Hunter hatten wir noch nichts gehört. Justin und Riley zweifelten beide schon daran, dass wir je wieder irgendetwas von ihm hören. Doch ich glaubte das nicht. Er schien damals vertrauenswürdig. 

Gerade klingelte es an der Haustür meiner Eltern. Ich wollte hingehen, doch meine Mom kam mir zuvor, weshalb ich wieder zu Sydney ins Wohnzimmer ging. Justin war an der Universität und ging seiner Pflicht nach. Julien war in der Schule, genauso wie Layla. Also verbrachte ich den Tag mit Sydney, Caya und meiner Mom. 

Eigentlich sollten Jorge und ich heute draußen nach Vampiren suchen, doch wie fast immer war er nicht erschienen und ihm nach zu telefonieren brachte nichts, denn er ging nicht an sein Handy. 

Mit einem Päckchen kam meine Mom ins Zimmer. Sie reichte es mir. Verwundert sah ich sie an, bis ich auf den Namen sah. Es war an mich gerichtet und es kam von Hunter. Es war das erste Mal, dass wir etwas von ihm hören. 

Gespannt öffnete ich es. Es war eine Flasche mit einer schwarzen Flüssigkeit, was mich nur noch mehr verwirrte. Zum Glück lag auch ein Brief mit dabei. Diesen klappte ich auf. 

Über Sasha weiß ich noch nichts, doch mir fiel ein, dass mein Blut euch bei den Vampiren helfen könnte. Zwar tötet es sie nicht, aber sie verlieren ihre Kräfte, die sie mit Hilfe von Dämonenblut bekommen. Spritzt es ihnen und es kommt zu einer Neutralisation. Falls ihr noch mehr Flaschen braucht, schreibt mir an die beiliegende Adresse.

Ich war überrascht zu sehen, dass das Blut von Dämonen schwarz war. Doch ich war froh darüber, dass wir nun eine Alternative zum töten hatten. Obwohl es uns vermutlich nicht viel brachte, denn so würden sie trotzdem zu Sasha rennen und sich erneut sein Blut nehmen können. Aber wir konnten sie so wenigstens befragen, ohne in Flammen aufzugehen. 

Ich schrieb Jorge eine Nachricht, in der ich den Brief von Hunter zusammenfasste. Den anderen würde ich es heute Abend erzählen. Doch es kam keine Antwort von ihm. Ich seufzte. 

»Was ist das?«, fragte meine Mom. Ich erklärte ihr, dass es sich um Dämonenblut handelte und sie nickte nur. Es gefiel ihr nicht, dass ich in der Sache verwickelt war. Das machte sie fast täglich deutlich. 

Dann klingelte es an der Tür und dafür war ich dankbar, denn egal wie sehr ich meine Mom liebe, ich hasste ihre Minivorträge und gleich wäre einer gekommen. Schnell ging ich zur Tür und öffnete sie. Jorge grinste mich an. 

Okay, ich nehme es zurück. Meine Mom konnte Julien und Samuel schon nicht leiden - obwohl sie nicht wusste, dass letzterer wieder in der Stadt war -, aber Jorge? Verdammt. 

Schnell zog ich meine Schuhe an und nahm das Packet. Fragend sah meine Mom mich an und ich sagte, ein Freund sei hier und es sei wichtig. Sie nickte und stand ebenfalls auf. Wollte sie etwa mit zur Tür?

Ich lief zur Tür und zog dabei meine Jacke an. Gerade als Jorge sich umdrehte, um loszugehen, begann meine Mom zu reden und ich kniff die Augen zu. 

»Hey«, sagte sie und ich betete innerlich, dass er nicht sofort deutlich macht, wer genau er ist. Ich bin zwar 21, aber derzeit lebe ich bei meinen Eltern. 

Jorge drehte sich um und blickte zu der Hand, die meine Mom ihm hinhielt. Sofort nahm und schüttelte er sie. Es bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen und er begrüßte sie. Das erinnerte mich an den Tag, an dem meine Mom Samuel kennenlernte. 

dark night ➹ j.b ✓Where stories live. Discover now