Chapter 9 (60)

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Müde saß ich auf Liliths Rücken, während wir durch das karge Land ritten.
"Weißt du wie weit es noch ist?", brummte ich zu Harry.
"Nein, ich hab keine Ahnung", murmelte dieser und legte seinen Kopf müde von hinten auf meine Schulter.
Ich spürte, wie er wegen der Kälte leicht zitterte und sich noch näher an meinen Rücken kuschelte.
Seufzend öffnete ich die Pergamentrolle, um zu schauen, ob dort etwas neues stand.
Es stand jedoch genau das gleiche dort, wie die letzten zwei Tage.
'Begib dich so schnell wie möglich nach Idumea'.
Ich brummte unzufrueden und rollte das Papier wieder zusammen.
Harry hatte mir sofort erklärt, dass hier in der Nähe eine Zunge Idumeas war, welche weiter in Mystara reinragte, als irgendwo sonst.
Es würde also weniger Zeit kosten,  als es irgendwo anders würde.
Trotzdem waren wir nun bereits mehr als zwei Tage mit nur sehr kurzen Pausen unterwegs.
Der Gedanke an Idumea grauste mir und alles in mir sträubte sich dagegen, auch nur einen Fuß in Zayns Land zu setzen, doch ich würde es tun.
Ich hatte mir geschworen, diese Aufgabe durchzuziehen und das würde ich auch.
Trotzdem wollte ich eigentlich so weit weg wie möglich von Zayn sein.
Harry hatte ziemlich geschockt reagiert, als ich gesagt hatte, dass ich Zayn liebte.
Er wusste natürlich nichts von meiner Vergangenheit als Mensch und konnte sich somit auch nicht vorstellen, wie oder wo ich Zayn kennen gelernt haben sollte.
Damit ich nicht auffällig wirkte, hatte ich nur gesagt, dass ich ihn aus Erzählungen kannte und ihn ein paar Mal gesehen hatte.
Als Harry mich gefragt hatte, warum ich ausgerechnet jetzt deswegen weinen würde, meinte ich nur dass es alles in mir hoch kam, als ich einen Palast und königliches Verhalten gesehen hatte und mich dies an Zaxn erinnert hatte, was eigentlich ziemlich banal war.
Ich konnte mir denken, dass Harry mir nicht glaubte, doch er hatte mir glücklicher Weise keine weiteren Fragen gestellt und ich konnte mich wieder beruhigen.
Zayns Auftreten war so anders, als der wahre Zayn. Diese Maske war ao grässlich.
Außerdem war sein Auftreten so kurz und so komisch.
Mittlerweile zweifelte ich sogar schon an meinem eigenen Verstand.
Wer weiß ob er überhaupt wirklich da war.
Vielleicht hatte ich mir das alles nur eigebildet.
War ich num wirklich schon so durchgedreht?
Schnell schüttelte ich den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden und konzentrierte mich wieder auf die eintönige Landschaft um mich herum.
**
"Ich kenne diese Umgebung!", rief Harry nach mehreren Stunden der Stille aufgeregt.
"Wir sind bald da!"
"Und wie kommen wir dann über die Grenze? Es muss doch dort Wachen geben, oder?", fragte ich.
"An einigen grenzen gibt es Krieg, da ist also alles voller Soldaten. Außerdem ist an der gesamten Grenze nach Idumea ein Zauber, der nur Leute durchlässt, die nach Idumea gehören. Nur verdammt starke Dämonen oder Soldaten, die darauf ausgebildet wurden, können so etwas durchbrechen", sagte Harry stolz.
Ich schaute ihn ungläubig an.
"Und wie sollen wir da bitte durchkommen?? Ich bin verdammt schlecht mit Magie!"
Ein weiterer Nachteil meiner Vergangenheit als Mensch.
"Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass Krieg an einer Zunge von Idumea geführt wird, welche weit in Mystara reinragt, verdammt hoch! Wahrscheinlich sogar 100 Prozent", sagte ich aufgebracht.
War das jetzt wirklich alles umsonst?? Warum hätte Harry mir nicht früher etwas davon sagen können?
"Oh... daran habe ich nicht gedacht", murmelte Harry und kratzte sich verlegen am Nacken.
"Aber ich habe jemanden an der Grenze, der auf mich wartet... Er ist ziemlich gut mit Magie. Er ist zwar nicht so stark, dass er den Zauber durchbrechen kann, aber er ist aus Idumea und kann das so anwenden, dass wir den Zauber austricksen."
"Jemand wartet auf dich?", fragte ich überrascht.
"Dass heißt du wusstest im Vorhinein, dass ich nach Idumea gehen muss", empört schaute ich ihn an.
"Als ich dich getroffen habe, war ich gerade auf dem Weg nach Idumea.", sagte Harry verteidigend.
"Trotzdem warst du dir sicher, dass mich die Aufgabe auch nach Idumea führen wird! Woher wusstest du das? Wie konntest du dir da so sicher sein?"
"Ich wusste es eben...", brummte Harry.
Ich schaute ihn misstrauisch an.
"Dann weißt du bestimmt auch, wofür wir diese Aufgabe erledigen müssen. Und was wir in Idumea machen müssen!"
Harry schaute still auf den Boden.
"Du weißt es also!"
Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern.
"Harry... Bitte sag es mir"
Er richtete seine grünen Augen auf mich und setzte dann zum Reden an.
Ein lauter Ruf unterbrach ihn jedoch.
Erschrocken schauten wir beide hinter uns.
Mehrere Dämonen rasten auf ihren Equns in übernatürlicher Geschwindigkeit auf uns zu.
Es waren höchstwahrscheinlich erneut welche von Harrys Verfolgern.
"Fuck, Lilith, los", rief ich und trieb sie an.
Die Stute gallopierte sofort los und ich spürte, wie Harry seine Arme fest um meine Hüfte schlingen musste, damit er nicht von ihrem Rücken fiel.
Wir hatten den ganzen Tag noch keine Pause gemacht, außerdem musste Lilith mit Harry und mir auf ihrem Rücken das doppelte Gewicht tragen wie sonst und dementsprechend war sie auch von der Geschwindigkeit her.
Sie war einfach nicht schnell genug.
"Sie kommen näher", rief Harry panisch.
Ich blickte hinter uns und weitete überrascht die Augen.
Jetzt, wo die Dämonen näher kamen konnte ich ihre einzelnen Gesichter erkennen.
Und sie waren alle unter denen gewesen, die mit mir für die Aufgabe auserwählt wurden.
Waren sie hinter mir her?
"Liam, tu irgendwas", rief Harry panisch.
Hilflos versuchte ich Lilith noch mehr anzutreiben, doch es brachte nichts.
Ich konnte nicht schon wieder gegen so viele Dämonen kämpfen, besonders nicht, wenn ich so unasgeruht war.
"Gleich haben wir dich, Prinz", ertönten Stimmen der Dämonen nun bereits nah hinter uns.
Prinz?
War ich damit gemeint?
Oder war Harry etwa ein Pri-
Ein schmerzerfüllter Schrei unterbrach meine Gedanken.
"Harry? Was ist passiert?", rief ich.
"Die haben mir... fuck, den Rücken aufgeritzt", brachte er schmerzerfüllt hervor.
Ich schaute erneut hinter uns und sah, das sie bereits nach Harry griffen, um ihn von Liliths Rücken zu reißen.
"Harry, halte dich an mir fest!", rief ich panisch.
Ich wollte ihn nicht verlieren.
Er war der einzige Freund, den ich jemals in Edom hatte.
Ich spürte, wie sein Oberkörper immer wieder ruckartig nach hinten gezogen wurde und Harry sich dann wieder von dem Griffen losriss.
Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte.
Wenn ich jetzt anhielt und versuchte, gegen die Dämonen zu Kämpfen, würden sie Harry erst recht krallen können und würden ihn mitnehmen oder ihn sogar töten, ohne, dass ich etwas tun konnte.
Ich spürte, wie meine Atmung immer schneller und panischer wurde.
Ich konnte nichts tun.
"Harry", brachte ich panisch hervor.
"Ich... ich weiß nicht was ich tun soll"
Auf einmal spürte ich jedoch, wie er sich hinter mir stark anspannte.
Wurde er erneut verletzt?
Gerade, als ich mich zu ihm umdrehen wollte, wurde alles um uns schwarz und Lilith stieg panisch, sodass wir beide, da nicht aufgepasst hatten, vom ihrem Rücken vielen.

Im nächsten Moment knallten wir fest auf den Boden im Schatten eines großen Baumes - In einer vollkommen anderen Umgebung.
Geschockt blickte ich mich um.
Unsere Angreifer waren nirgends zu sehen.
Stattdessen waren um uns hermum überall teilweise vergammelte oder verbrannte kleine Zelte.
Hier und da konnte man Knochen sehen und ich meinte sogar, einen teilweise verbrannten Totenschädel zu sehen, was mich zum Schlucken brachte.
Wir mussten wohl in einer Art eines ehemaligen Kriegslagers sein, welches verbrannt wurde.
"Wie-", setzte ich an zu sagen, doch dann ging mir auf einmal ein Licht auf und ich riss meine Augen auf.
"Schattenspringen! Harry, du kannst Schattenspringen??"
Ich blickte zu Harry, welcher vollkommen fertig und schwer atmend auf dem Boden lag.
Er nickte nur schwach.
Ich hatte vollkommen seine Wunde vergessen.
"Dreh dich auf den Rücken, ja?", sagte ich und verdrängte die vielen Fragen und Gedanken, die mir nun zu Harry hochkamen.
Schattenspringen war verdammt anstrengend, soviel wusste ich noch von Zayn.
Und Harry hatte nicht nur mich mitgenommen, sondern auch unsere Rucksäcke und Taschen und sogar Lilith. Außerdem mussten wir wohl eine ziemliche Strecke zurückgekegt hatten, da die Dämonen, die uns angegriffen hatten weder zu sehen, noch zu hören waren.
Und obendrauf war er noch verletzt.
Also musste es verdammt anstrengend und Kräftezerrend für ihn gewesen sein.
Ich griff nach Harrys Tasche, die neben ihm lag, während Harry das tat, was ich ihm gesagt hatte und dann erschöpft seine Augen schloss.
Seine Wunde war zum Glück nicht sonderlich tief und würde innerhalb eines Tages bestimmt verheilen.
Ich nahm das Zytengarn aus Harrys Tasche, wovon nur noch besorglich wenig übrig war.
Seufzend öffnete ich die Flasche und verteilte Tropfen davon über seine ganze Wunde, was  Harry bereits wohlig zum aufseufzen brachte.
Auf einmal stoppte ich jedoch und weitere meine Augen.
Alle Informationen über Harry machten auf einmal zusammen einen Sinn.
Er hatte er gesagt, er kannte sich am Hof aus und wusste wie das Leben bei Hof ist, er schien über die Aufgabe bescheid zu wissen, er konnte Schattenspringen, welches meist nur adelige Dämonen konnten, er wurde von unseren Angreifern Prinz genannt und vorallem das Aussehen von Asmodeus, welches mich so sehr an jemanden erinnert hatte... Es hatte mich an Harry erinnert.
"Harry- Bist du Asmodeus' Sohn??"
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Sorry für das abrupte Ende :((
Ich hoffe eich gefällt trotzdem das Kapitel :D
Lasst doch ein Vote oder Kommi da :*
~Lala

P.S:
ICH HOFFE FÜR IHR EIGENES WOHL, DASS FUCKING CHERYL NICHT FUCKING SCHWANGER IST HSJKSKKEKWKWJSJDJS!!!!!!!!!!!

Monster [Ziam Fanfic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt