Chapter 3 (54)

510 52 12
                                    

Ich schulterte meinen Rucksack und blickte mich noch ein letztes Mal in meinem Apartment um.
Obwohl es klein war, würde ich es doch vermissen.
Trotzdem lag ein Lächeln auf meinem Gesicht und ich drehte mich zur Tür und verließ dann die Wohnung.
Mit schnellen Schritten ging ich hinaus und direkt auf den grünen Teil meiner Wohngegend zu.
Das Laufen war glücklicherweise nicht anstrengen, da mein Rucksack ziemlich leer war.
Ich hatte sicherheitshalber eine Flasche von Zytengarn dabei und sonst trug ich nur noch etwas Wechselkleidung dabei, wovon ich jedoch auch nur wehnig mitnahm, da ich vorhatte, in zwei Tagen bei meinem Ziel anzukommen.
Es war ein ziemlich weiter weg quer durch das Königreich, doch da ich dämonische Schnelligkeit besaß, würde es schneller gehen, als es für mich als Mensch jemals möglich gewesen wäre.
Außerdem hatte ich auch noch einen Helfer.
Immer noch lächelnd näherte ich mich einer Equunoxweide (dämonische Pferde, falls ihr es vergessen habt :) , oder kurz Equnweide.
"Lilith", rief ich, als ich dort ankam und sofort kam die schöne schwarze Kreatur angetrabt.
Ja, ich hatte sie nach der Erschafferin der Dämonen benannt, weil ich sie einfach genauso majestätisch und wunderschön fand.
"Hallo meine Schöne", sagte ich lächelnd und streichelte sie zwischen ihren Augen, wo sie es besonders mochte.
Das ganze wurde mir mit einem wohligen Schnauben bestätigt. Ich lachte und kraulte sie weiter.
"Es sieht so aus, als müsste ich dich von hier wegschmuggeln, aber ich glaube das macht dir nicht viel, solange du regelmäßig Streicheleinheiten kriegst"
Lilith gehörte leider nicht mir, da ich mir das niemals leisten könnte, aber sie war mein Liebling unter den Equns des regionalen Händlers und sie schien mich auch zu mögen.
Die Tiere bekamen nur sehr wenig Zuneigung, obwohl sie dies sehr genossen.
Und Lilith bekam genau das von mir.
Erneut schnaubte sie mir mitten ins Gesicht und ich musste erneut lachen.
"Es ist bestimmt alles besser, als jeden Tag auf so einer winzigen Koppel zu stehen, hm? Du wirst eine gute Begleiterin", sagte ich lächelnt und tätschelte ihren Hals.
Leichterhand sprang ich über den Weidenzaun und zog mich dann mit Schwung auf den Rücken von Lilith.
"Und los gehts", grinste ich und trieb Lilith an.
Sie wieherte und sprang dann mit einem gewaltigen Sprung über den Zaun.
Ihre Hufe trommelten schnell über den Boden und dieses Gefühl, was mir das hohe Tempo verlieh war unbeschreiblich.
Es fühlte sich an, als würden wir fliegen.
Die Umwelt sauste an uns vorbei, während mein ganzer Körper von Wind umgeben war.

~

Lilith und ich waren nun bereits etwa 20 Kilometer mach Westen geritten, wo sich Asmodeus' Palast befand.
Das Tempo der schwarzen Stute wurde immer langsamer und auch ich wurde immer müder.
Die Sonne war schon längst untergegangen und ich war immer noch an meinen menschlichen Schlafrhythmus gewöhnt, was bedeutete, dass ich immer nachts schlief, während die meisten anderen Dämonen einfach dann schliefen, wenn es ihnen passte.
Deswegen war es auch nachts nie ruhig auf dem Straßen, da viele ihre Schlafenszeit tagsüber hatten.

"Sie haben eine wirklich schöne Stute", ertönte eine raue Stimme von etwas weiter weg und ich stoppte Lilith sofort resigniert und drehte meinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam.
Ein braunhaariger Lockenkopf stand etwa 10 Meter von mir entfernt grinste mich an.
Er lief nun auf mich zu, während ich angespannt blieb, bereit, Lilith jede Sekunde anzutreiben.
"Aber sie sieht ziemlich erschöpft aus", bemerkte der Braunhaarige.
"Ich weiß", antwortete ich knapp.
"Wir haben seit fast sechs Stunden keine Pause mehr gemacht..."
"Wie wäre es, wenn ich dem Equn etwas Hafer gebe?"
"Nein", antwortete ich erneut knapp und blickte den jungen Dämon mistrauisch an.
"Warum bist du so hilfsbereit und warum hast du mich überhaupt angesprochen?"
Der Lockenkopf schüttelte nur grinsend den Kopf.
"Darf man nichtmals mehr hilfsbereit sein?"
"Als ob ein Dämon jemals ohne Eigennutzen hilfsbereit wäre", brummte ich.
"Hm, da hast du nicht ganz Unrecht", grinste der Lockenkopf.
"Du hast wirklich keine Ahnung, wer ich bin, oder?", fügte er hinzu.
Resigniert blickte ich ihn an.
War das eine Drohung?
"Nein...Sollte ich denn wissen, wer du bist?", fragte ich, wobei ich meine Verunsicherung jedoch nicht in meiner Stimme zum Vorschein brachte.
Der Braunhaarige zuckte nur mit den Schultern.
"Egal"
Ich zog meine Augenbrauen zusammen und blickte ihn genau an.
Aber sein Gesicht sagte mir einfach nichts.
"Du gefällst mir, wie ist dein Name?", grinste er, während er nun bereits neben Lilith stand und zu mir aufschaute.
"Das geht dich nichts an", antwortete ich. "Und es interessiert mich nicht, ob ich dir gefalle oder nicht"
"Aber du bist auch an mir interessiert", antwortete der Dämon.
"Und warum sollte ich bitte an dir interessiert sein?"
"Weil du immer noch nicht weitergeritten bist", grinste er.
Okay, da hatte er einen Punkt.
Ich blickte ihn stumm an, ohne wirklich zu wissen, was ich jetzt antworten sollte.
"Wie gesagt, ich könnte der Stute Hafer geben und ich habe hier in der Nähe auch ein Lager aufgeschlagen, du könntest mitkommen, wenn du willst", bot der Lockige an.
"Und warum sollte ich dir vertrauen?", fragte ich, während meine Augen ihn immer noch genau scannten.
"Ich bitte dich, schau dich um, du bist mitten im Nirgendwo, was sollte ich schon anrichten? Aus dem nichts eine Armee auf dich hetzten oder so?"
"Du könntest versuchen, mich im Schlaf zu töten oder Gift in Liliths Futter tun...", sagte ich, bevor ich bemerkte, dass es vielleicht nicht die beste Idee war, solche Vorschläge überhaupt erst zu machen.
"Lilith? Heißt so dein Equn? Das gefällt mir... Lilith, die Mutter aller Dämonen, ein majestätisches Wesen, genauso wie dein Equn...
Aber sag mir, warum sollte es in meinem Interesse sein, irgendeinen Idioten, der keine Ahnung hat, wer ich bin, und der mal eben auf seiner halb zusammenbrechenden Stute vorbeireitet, umzubringen...? Was hab ich bitte davon?"
"Was hast du davon, mich zu deinem Lager zu bringen und mein Equn zu füttern?", stellte ich die Gegenfrage.
Der Lockenkopf seufzte und blickte kurz auf den Boden, ehe er wieder zu mir hinaufblickte.
"Ich bin verdammt einsam, okay? Ich habe seit Wochen kaum mit jemandem geredet und jeder, wirklich jeder weiß wer ich bin, deswegen versuche ich auch, mit so wenigen Dämonen wie möglich zu reden. Aber du hast keine Ahnung, wer ich bin und das gefällt mir sehr."
Angestrengt dachte ich nach, wer dieser Junge sein könnte, doch ich hatte einfach keine Ahnung.
Wieder einmal machte mir mein ehemaliges Menschendasein, ohne Wissen über Dämonen, einen Strich durch die Rechnung.
"Warum hast du mich dann angesprochen, obwohl du versuchst, mit so wenigen Dämonen wie möglich zu reden?", fragte ich, immer noch misstrauisch.
"Ich weiß nicht, du hast irgendwie diese Aura um dich, die zeigt, dass du anders bist"
Und erneut, danke ehemaliges Menschendasein...
"Du sahst irgendwie einfach wie ein Idiot aus", stellte der Braunhaarige dann schmunzelnd fest.
"Oh und du bist heiß"
--
Okay das Kapi ist langweilig es tut mir so so leid :(((
Aber im nächsten Kapitel wird es auf jeden Fall spannender, versprochen
Leider wird es aber noch mehrere Kapitel lang dauern, bis Zayn und Liam aufeinandertreffen, aber zwischendrin trifft Liam noch auf ein paar alte "Freunde" die etwas Komplikationen bereiten🌚(ich glaube ihr wisst schon wer damit gemeint sein könnte)
Außerdem wird Liam zwischendrin auch noch alte Dinge aus Zayns Erzählungen über seine Kindheit in Edom konfrontieren :)
Sooo jetzt waren das erstmal genug spoiler
Ich hoffe das Kapi hat euch trotzdem einigermaßen gefallen
Lasst doch bitte ein Vote oder Kommi da :)
~Lala

Monster [Ziam Fanfic]Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu