Arizona trug gemütliche Sachen. Einen Pullover und eine graue Leggings. Ihre braunen Haare fielen ihr offen über die Schulter. Justin stellte zwei Taschen ab. In einer befanden sich ein paar Sachen für ihn und mich, in der anderen all das, was wir für Sydney mit nach New York genommen hatten. Julien würde sein Zeug selber abholen. 

»Riley kommt gleich wieder, er holt etwas zu Essen. Weshalb seid ihr hier?«, fragte sie, als wir uns alle auf das Sofa setzten. In den letzten Wochen waren sie in ein Zweifamilienhaus gezogen, was sich in der selben Straße wie ihre Wohnung befand. Nun war alles freundlicher und heller eingerichtet. Auch sie schienen nicht gewusst zu haben, was sie sonst machen sollten. Zudem hatte Riley neben unseren inoffiziellen Aufgaben auch noch eine Arbeit. 

Einige Wochen war er krankgeschrieben, doch nun ging er wieder fast täglich hin. Er verdiente gut als stellvertretender Geschäftsleiter einer Firma und konnte öfter früher Schluss machen. Hätten wir derzeit nicht unser Dämonenproblem, wären sie ein perfektes Paar. 

Sie ließen es sehr langsam angehen. Kaum jemand von uns hatte damals mitbekommen, dass sie ein Paar wurden und in unserer Gegenwart redeten sie kaum über ihre Beziehung. Lieber behielten sie es für sich, doch natürlich bekamen wir mit, wenn sie sich gestritten hatten. 

»Wir wollten weg von meinen Eltern. Wieder ein dummer Streit. Und wir wollen Weihnachten mit euch verbringen«, antwortete ich lächelnd. Wegen dem ersten nickte Arizona verständnisvoll. Sie kannte meine Mutter und ihre Einstellung mittlerweile gut. Und obwohl Arizona als Hexe eigentlich zu den Beschützern der Menschen zählte, verachtete meine Mutter sie. 

»Mit euch meint Kay all unsere Freunde. Sie hat sie alle hier her eingeladen«, fügte Justin hinzu und Arizonas Augen wurden groß. Doch anstatt uns anzumeckern, weshalb wir das einfach ohne sie beschlossen hatten, griff sie schnell zum Handy und rief Riley an. Sie erklärte ihm alles und sagte, er solle genug für alle einkaufen. 

Eine halbe Stunde später kam er hier an. Zwei Tüten voller Essen hatte er gekauft. Arizona und ich würden es vorbereiten, während Justin Sydney in das Gästezimmer brachte, in dem wir drei schlafen würden. Dort legte er sie schlafen, bevor er und Riley sich an die Theke lehnten und uns zusahen. 

»Wieso erfahre ich eigentlich erst an heilig Abend, dass wir hier feiern?«, wollte er mit einem Grinsen im Gesicht wissen. So wusste ich, dass auch er uns nicht böse war. 

»Weil ich derzeit meine Eltern nicht sehen möchte«, erklärte ich und schob die Ente in den Ofen. »Und weil wir eh nichts gegen Sasha ausrichten können, solange Hunter sich nicht meldet«, fügte Justin hinzu und Riley nickte. 

Außerdem hatten er und Arizona von uns allen das Größte Haus. Meine Eltern würden so etwas nie zulassen, Mary lebte noch immer in einem Hotel und wo Samuel, Kyle und Jaxon lebten wussten wir nicht einmal.

Mary war die erste, die sich hier blicken ließ. Zwar hatte sie einen Schlüssel, doch sie klingelte an der Tür und wurde von Riley rein gelassen. Sofort setzte sie sich auf die Couch und sah zu uns. 

»Ich würde euch ja gern helfen, doch leider war ich den ganzen Tag unterwegs und bin nun völlig kaputt.« Diesen Satz sagte sie mit einem Grinsen und wir alle wussten, dass sie das eigentlich gar nicht war. Doch dass sie den ganzen Tag unterwegs war, das glaubte ich ihr. Zwar waren wir mittlerweile sehr gute Freunde, aber dennoch wusste keiner von uns so wirklich, wie sie an Geld kam oder wie sie ihren Tag verbrachte. 

Justin kam irgendwann zu mir und umarmte mich von hinten. Mir fiel es so schwerer, mich aufs Kochen zu konzentrieren, doch ich wollte auch nicht, dass er mich losließ. 

Langsam füllte sich das Wohnzimmer und Riley deckte den Esstisch. Außerdem holte er noch ein paar Stühle, denn es waren zu wenig. Es fehlten nur noch zwei Personen und das Essen war schon fertig. 

dark night ➹ j.b ✓Where stories live. Discover now