Erinnerungen eines Kindes

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Langsam zieht sie einen Strich nach dem anderen, um die Maske perfekt zu bekommen. Eine neue Nacht ist angebrochen und eine neue Maske wird übergezogen. Der Spaß beginnt nun wieder von vorn. Ha ha ha... sie zuckt mit den Mundwinkeln und schaut wie gut das Lächeln ausschaut. Vertieft wie sie ist, bemerkt sie nicht wie jemand in ihr kleines Reich eindringt und sich anschleicht, doch sofort auf sich aufmerksam macht.

"Na, sieh einer an! Du machst dich ja ordentlich zurecht. Ist das immer so?" Harleen. Sie atmet durch und ignoriert sie, um ihre Arbeit zu beenden. So früh hätte sie sie nicht erwartet. Fast tänzerisch schreitet sie in den Raum und lehnt sich an den Türrahmen:"Du weißt aber das rot schlecht aus Sachen wieder rausgeht. Und die Mühe ist doch jedes Mal umsonst, wenn deine Gegenüber sie nur einmal sehen!" sie grinst und kaut auf ihrem roten Kaugummi rum.

"Wie so oft bist du ganz reizend Harleen.", "Dafür bin ich doch bekannt. Außerdem: Müssen wir uns gegenseitig aushalten. Oder haben wir was besseres heute Abend vor?" Grinst sie und beugt sich mit einem Mal vor, als habe sie etwas interessantes entdeckt, doch ihr Gesicht verzieht sich zu einer ausdrucklosen Miene:"Du hast noch Bilder von ihr. Wie schön." Sie zuckt zusammen und zerbricht dabei den Pinsel zwischen ihren Fingern. Das Bild. Die Ältere schaut vom Bild zu ihr und überlegt lange bevor sie etwas sagt.

"Wie würde sie wohl über das alles denken?" Doll schlägt den Blick nieder und atmet durch:"Vielleicht gäbe es das alles garnicht, wenn sie noch leben würde." Sie betrachtet das Bild das am Rand des Spiegels befestigt ist und die strahlende Frau zeigt. Harley legt den Kopf schief und kommt noch etwas näher, als betrachte sie gerade ein Insekt in der Farbe, von Doll's Vater Haaren:"Wenigstens hast du ihre Schönheit geerbt. Wenisgtens hat die gute Erziehung deines Vaters ja gewirkt." Ob, dass wirklich so gut war, dass weiß sie selbst nicht. Das weiß wohl niemand so wirklich. Die Dunkelheit verschlingt einen irgendwann:"... und irgendwann auch der Wahnsinn.." flüstert sie. Harley atmet durch und tanz tetwas durch den Raum, bis sie meint, mit dem Schläger eine ausbreitende Geste machend:

"Ich weiß nicht ob ich jemals ein Ersatz für deine Ma sein kann. Ob Mister J jemals jemanden Besonderen so wie sie in mir sieht, denn jeder wusste, der deine Mutter kannte, das es niemanden so unglaublichen wie sie gab. Sie wäre wohl eine echte Attraktion gewesen, als jemand wie wir." Langsam richtet sie sich auf, streicht über das Bild und lächelt verschmitzt:"Ja, dass wäre sie. Hätte die Leute zu tode philosophier. So wie sie es wahrscheinlich auch heimlich in der Anstalt getan hat." Ihre Abholerin grinst:"Das vermute ich auch. Nach ihrem Tod... brauchte ich erstmal jemanden der mich aufbaut, aber es gab einfach niemanden. Jemanden wie sie trifft man wohl nur einmal im Leben. Leute die Wahnsinnige schaffen. Sie wäre ein Sonnenschein unter den Schurken gewesen." Sie lacht leise und beide wissen wer gemeint ist. Doll wendet den Blick ab und betrachtet sich im Spiegel, jetzt wirkt sie wie von ihrem Vater erschaffen. An ihre Mutter gibt es nicht viel zu erinnern. Doch trotzdem fühlt sie sich gerade als sei sie wieder klein. Bilder stellt sie sich vor, wie alles wohl gewesen wäre, wenn es niemals passiert wäre? Ob ihr Dad wohl eine normale Arbeit gehabt hätte und sie ihre Mutter noch kennengelernt hätte? Doch das ist alles nur Wunschdenken. Sowas passiert nun nicht mehr.

"Leider kann ich mich nur durch Bilder an sie erinnern. Ich war viel zu klein, als sie gestorben ist, als sie....", "Getötet wurde." Harley beendet etwas matt ihren Satz und die Kleine beißt auf ihre Lippe. "Ich kann mich aus irgendeinem Grund ganz genau an ihre Stimme erinnern und an die Melodien wenn sie gesungen hat. Es tut alles so weh." Harley Quinn lächelt und seufzt, dann nimmt sie sie in den Arm:"Wir bösen Bösewichte haben es wirklich nicht leicht. Ich verstehe das. Du wirst irgendwann keine Schmerzen mehr haben, dann hast du aber ganz viel Spaß! Glaub mir!" Das Mädchen schmiegt sich etwas an sie und grinst:"Weißt du was? Irgendwie verliere ich die Luft dich zu töten irgendwann. Mach so weiter!" Sie kichert und löst sich:"Na, da muss ich mir aber mehr Mühe geben, dass du mich wieder hasst." Sie zwinkert:"Ich brauche doch eine böse böse Gegnerin. Kommst du jetzt oder muss ich ganz allein spielen gehen?" Schon springt die Kleine, nun mit mehr Begeisterung auf und rennt zu ihr:"Können wir ein paar kleine Fledermäuse jagen? Ich muss noch ein Geschenk vorbei bringen!"

"So kenne ich dich. Kleines hinterhältiges Püppchen."

"Richtig. Wie sagt Daddy: Diese Stadt verdient ein anderes Kaliber von Verbrechern."

He Called Me DaughterWhere stories live. Discover now